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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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lachte. »Meine Leute würden es nicht wagen, ein Wort gegen mich zu sagen. Im Gegensatz zu dir, Dirne, parieren sie. «
    »Es sind die Leute Ihres Vaters«, höhnt sie. »Er wird dahinterkommen. «
    Er sprang mit einem Satz nach vorn und gab ihr eine Ohrfeige. Ihr Gesicht rötete sich, aber ihr Körper rührte sich nicht. Das versetzte Eldred einen Moment lang in Erstaunen. Er war es gewohnt, dass Frauen hinfielen, wenn er kräftig zuschlug, und dann furchtsam vor ihm kauerten, doch diese Frau war genauso groß wie er. Und sie kauerte sich nicht zusammen. Blut rann aus ihrem Mundwinkel, doch ihre Augen blitzten vor Wut, als sie ihn wieder ansah.
    Eldred trat einen Schritt zurück. Diese Frau machte ihn nervös, und gerade das ließ ihn in Wut geraten - sein Misstrauen gegenüber einer Frau. Er zog die Peitsche aus dem Gürtel. Sie würde vor ihm kauern, ehe er mit ihr fertig war, bei Gott - sie würde vor ihm kauern und ihn auf Knien anflehen.
    Er holte mit der Peitsche aus und setzte mit seiner gesamten Kraft zu einem ersten Hieb an. Sie versuchte, ihm auszuweichen, doch die Peitsche traf ihren bloßen Arm und ihren Rücken. Befriedigung durchströmte ihn, als er hörte, dass sie nach Luft schnappte. Er holte wieder mit der Peitsche aus. In dem Moment stürzte sie sich auf ihn und warf ihn zu Boden.
    Ihm blieb die Luft aus, als sich ihr volles Gewicht auf ihn press te, doch er hielt die Peitsche fest, weil er glaubte, sie könne versuchen, sie ihm zu entreißen. Darin bestand sein Fehler. Sie hatte es auf sein Schwert abgesehen, und er blieb schockiert liegen, als er die Schwertspitze auf seiner Kehle spürte.
    »Bei der geringsten Bewegung nagele ich dich damit auf den Boden.« Ihre Warnung war um so erschreckender durch die Ruhe, mit der sie ausgesprochen wurde. »Für das, was du getan hast, könnte ich es sowieso tun. «
    Das waren die letzten Worte, die Eldred hörte, denn dann schmetterte sie den Schwertgriff gegen seine Schläfe.
    Kristen durchschnitt eilig ihre Fesseln und achtete dabei sorgsam darauf, sie nahe am Knoten durchzuschneiden, damit sie sie wiederverwenden und Eldred fesseln konnte. Genauso flink drehte sie ihn um und band ihm die Hände auf den Rücken. Auch darin hat einer seiner Fehler bestanden. Er hatte ihre Hände vor ihr zusammengebunden und sie damit nicht ganz außer Gefecht gesetzt. Doch sein größter Fehler hatte darin bestanden, zu glauben, sie würde still stehenbleiben und sich von ihm auspeitschen lassen.
    Er war nicht tot. Eigentlich ein Jammer, dachte sie. Ich hätte ihn umbringen sollen. Sie dachte immer noch darüber nach, als sie das Bettzeug in Streifen schnitt, um seine Füße zu fesseln und ihn zu knebeln. Aber schließlich konnte sie sich doch nicht dazu durchringen, einen hilflosen Mann zu töten.
    Sobald sie keinen Laut mehr hörte, verließ sie die winzige Kammer. Nur eine Fackel brannte in der Halle. Sämtliche Dienstboten schliefen und hatten ihre Strohsäcke an den Wänden aufgereiht. Kristen lief mit angehaltenem Atem und pochendem Herzen direkt auf die Haustür zu. Niemand erwachte und schlug Alarm, doch vor der Tür stand ein Wächter, einer der Männer, die sie gefangen genommen hatten.
    Ihr Anblick überraschte den Mann so sehr, dass er sein Schwert noch nicht gezogen hatte, als sie schon zustach. Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Auch der Wächter vor dem Lagerraum bekam den Griff ihres Schwertes an der Schläfe zu spüren und sackte in sich zusammen.
    Royce war wirklich an die Wand gekettet, und seine Hände waren gerade so hoch über seinem Kopf befestigt, dass sie sein gesamtes Gewicht trugen. Seine Wunde hatte noch mehr geblutet. Das Blut war inzwischen an einem Hosenbein heruntergeronnen. Sein Kopf lag auf seiner Schulter, und sie war wirklich nicht sicher, ob er noch lebte.
    Sie lief auf ihn zu, nahm seinen Kopf in ihre Hände und tätschelte seine Wange. Sie schlug fester und immer fester zu, bis er die Augen aufschlug. Gelähmt vor Erleichterung stand sie da.
    »Wie?«
    Das war seine einzige Frage, doch sie reichte aus, und Kristen war plötzlich wieder bei Sinnen. Sie lief wieder zu dem Wächter und suchte den Schlüssel zu seinen Ketten.
    Über die Schulter sagte sie: »Ich habe einen Mann verwundet, ihn vielleicht sogar getötet. Wird euer sächsisches Gesetz mich dafür bestrafen?«
    Royce sah sie kopfschüttelnd an. »Ist das deine einzige Sorge?«
    »Ich kenne mich mit euren Gesetzen nicht aus«, erwiderte sie angespannt. »Ich weiß nur, dass

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