Herzen in Flammen
dich darum bitte. «
»Du wirst es nie erfahren, stimmt's Royce?«
»Kristen ... «
Er wollte sich vorbeugen, doch der Pfeil der in seine Schulter drang, schleuderte ihn gegen den Baumstamm zurück. Die Pfeilspitze durchbohrte seinen Rücken und grub sich in den Stamm. Er versuchte sich loszureißen. Als es ihm nicht gelang, schoß die Erinnerung an den Angriff der Dänen durch seinen Kopf. Rhona, die um Hilfe schrie, während er ihr nicht beistehen konnte, weil er an die Wand gespießt war.
Sein Blut gerann, als er Kristen aufspringen sah. »Nimm mein Pferd, und reite fort! Eil dich!«
Sie setzte sich statt dessen rittlings auf seinen Schoß, als der nächste Pfeil über ihren Köpfen in dem Baumstamm stecken blieb. Eilig brach sie dicht an seiner Haut das Pfeilende ab.
»Ich reiße dich vom Baum los, aber du muss t mir helfen«, sagte sie eindringlich.
»Lauf weg, Kristen«, drängte er sie. »Bitte. Du muss te von hier verschwinden. «
»Stoß dich ab!«
Sie zog mit einer solchen Kraft, dass er ihr nicht zu helfen brauchte. Er fiel vornüber auf die Knie. Blutflecken bildeten sich auf seinem Hemd und wurden immer größer. Sie biß sich auf die Lippen und glaubte, sie müsse ihn jetzt auf die Füße ziehen. Doch er konnte allein aufstehen. Noch war er nicht geschwächt. Und außerdem war er wütend auf sie.
»Wenn du jetzt nicht sofort auf dieses Pferd steigt, Frau, und dich in Sicherheit bringst ... «
»Nur, wenn du mitkommst«, schnitt sie ihm das Wort ab, und ihr Tonfall war feuriger denn je.
Sie hatte ihre Chance ver pass t. Hinter Bäumen und Büschen ta uchten bewaffnete Männer auf. Kr isten zählte sie. Bisher waren fünf Männer zu sehen.
»Stell dich hinter mich, Kristen«, befahl Royce, als er sein Schwert zog.
Sie schnappte entgeistert nach Luft. »Du willst doch nicht im Ernst gegen sie alle kämpfen! Doch nicht trotz deiner Wunde!«
»Sie bekommen dich nicht, nicht solange ich am Leben bin.«
»Wie löblich«, höhnte eine Stimme hinter ihnen, und Lord Eldred kam hinter dem Baum hervor, unter dem sie standen. Zwei weitere Männer standen neben ihm. »Aber wir werden sie bekommen, und dich auch. «
Eldred packte Kristen. Sie entwand sich seinem Griff, doch seine beiden Männer halfen sofort nach. Plötzlich spürte sie eine Klinge auf ihrer Kehle und hörte auf, sich zu wehren.
Eldreds Lächeln war ekelerregend. »Und jetzt gib mir dein Schwert, Royce, oder du weißt, was mit ihr geschehen wird. «
Das Schwert fiel auf den Boden. Eldred erteilte seinen Männern Befehle. Kristen zuckte zusammen, als ihre Hände vor ihrem Körper zusammengebunden wurden. Sie sah hilflos zu, als sie mit Royce genauso verfuhren.
Eldred zeigte seine Schadenfreude, als sie zu ihren Pferden gezerrt wurden. »Ich muss mich wirklich bei dir dafür bedanken, Royce, dass du mir über den Weg gelaufen bist und das Mädchen mitgebracht hast. Es ist mir ein unerwartetes Vergnügen, nachdem ich schon dachte, ich müss te meine Zeit in deinen Wäldern vergeuden und warten, bis ich dich allein erwische. Und jetzt habe ich eine noch wertvollere Beute ergattert.«
Für den Rest des Tages ritten sie nach Norden. Als der Abend hereinbrach, erreichten sie ihr Ziel: eine Burg, die weit kleiner als Wyndhurst, aber gut befestigt war.
Royce konnte noch allein von seinem Pferd steigen, aber seine Beine trugen ihn nur noch mit Mühe. Kristen biß sich auf die Lippen, um nicht zu weinen, als sie die Blutmengen sah, die sich auf seinem Hemd zeigten. Sie nahm an, dass dies Eldreds Burg war, aber sie konnte nicht ahnen, dass er nicht der Hausherr war, bis Royce versuchte, Eldred zur Vernunft zu bringen.
»Dein Vater .... «
»Der wird dir auch nicht helfen«, fiel Eldred ihm erbittert ins Wort. »Er ist fort, weil er Alfred bitten will, es sich noch einmal zu überlegen und mich doch wieder an den Hof zurückkehren zu lassen. Mein Vater will mich nämlich nicht im Haus haben. Er sagt, dass ich alle seine Sklavinnen schwängere und dass ihn neun Monate nach meiner Ankunft niemand mehr bedienen wird.« Dann sagte er zornig zu seinen Männern: »Bringt ihn in die Vorratskammer, und kettet ihn an die Wand. «
»Aber seine Wunde ... « setzte Kristen an, doch Eldred schnitt auch ihr das Wort ab.
»Wird bluten, wie auch du bluten wirst, wenn ich mit dir fertig bin«
Als er das hörte, fing Royce an, sich zu wehren, doch einer der Männer schlug ihn mit dem Griff seines Schwertes be wuss tlos. Kristen muss te zusehen, wie er
Weitere Kostenlose Bücher