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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret McPhee
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brauchen, um nach Lissabon zurückzukehren? Die Zukunft der britischen Armee vor Torres Vedras hing davon ab und davon, dass sie es schaffte, Dammartin lange genug im Dunkeln zu lassen.
    Nicht zum ersten Mal überlegte sie, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ihr Vater sie an seiner Seite im Kloster hätte sterben lassen. Sosehr Lieutenant Colonel Mallington auch von Dammartins Ehrenhaftigkeit überzeugt gewesen war, sie selbst hatte das ungute Gefühl, dass der Capitaine sich noch als Furcht erregender Gegner herausstellen würde.
    Dammartin benötigte eine geschlagene Stunde, um die grausige Aufgabe gemeinsam mit Lieutenant Molyneux und Sergeant Lamont hinter sich zu bringen. Die Nacht wurde von der schwachen Mondsichel kaum erhellt, sodass die Männer sich gezwungen sahen, mithilfe von Leuchtern zu arbeiten und von Leiche zu Leiche zu gehen. Sie untersuchten die Uniformen, in denen die steifen, kalten Körper steckten, und machten sich sorgfältig Notizen. Und bei jedem einzelnen Gefallenen empfand Dammartin die Sinnlosigkeit dieser Tode wie eine schwere Last auf den eigenen Schultern. Als Kriegsgefangene hätten sie nichts von ihrer Ehre einbüßen müssen. Sie hatten so mutig gekämpft, dass selbst ihr Gegner es anerkennen musste. Dennoch waren sie bereit gewesen, ihr Leben zu opfern. Aber wofür?
    Drei Mal hatte Dammartin sie aufgefordert, sich ihm zu ergeben, drei Mal hatte Mallington sich geweigert. Doch die Zeit war knapp geworden. Da er die Übernahme schon zu lange hinausgezögert hatte, war Dammartin nichts anderes übrig geblieben, als die Angelegenheit zu einem Ende zu bringen, sonst hätten Général Foy und Commandant La Roque sich eingeschaltet und ihm die einzige Möglichkeit genommen, Mallington persönlich gegenüberzutreten. Zum Schluss hatte er sich gezwungen gesehen, das Kloster zu stürmen, so wie es ihm von La Roque von Beginn an befohlen worden war.
    Grimmig verdrängte er die finsteren Gedanken und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, bevor sie das Blut von ihren Händen abwaschen und zu den Ställen gehen konnten.
    Die Leuchter dicht über dem Boden haltend, prüften sie die Abdrücke von Stiefelsohlen und Hufen, die sich in die Erde eingegraben hatten.
    „Was denken Sie?“, wandte Dammartin sich an seinen Lieutenant. Molyneux war ein erfahrener Spurenleser, und auf sein Urteil auf diesem Gebiet konnte man sich ohne Einschränkung verlassen.
    „Zwei Pferde sind in diese Richtung geritten.“ Molyneux wies nach Osten. „Die Spuren sind noch recht frisch. Wahrscheinlich haben sich die Männer irgendwann heute Nachmittag auf den Weg gemacht.“
    „Wie ich es mir dachte“, murmelte Dammartin. „Wir haben gefunden, wonach wir suchten.“ Alles ergab Sinn. Jetzt wusste er, warum Mallington bis zum letzten Mann gekämpft hatte. Nicht wegen Telemos, einem kleinen Dorf ohne jede Bedeutung für das britische Regiment, sondern um Zeit zu gewinnen – Zeit für die beiden Kuriere. Bezahlt hatten die anderen mit ihrem Leben. Dammartin stieß einen Seufzer aus und ordnete die sofortige Verfolgung an.
    Josette befand sich im Traum wieder mitten in der Schlacht um Telemos. Sie schrie ihrem Vater eine Warnung zu, packte ein Gewehr und schoss, während sie eine Treppe hinauflief. Ganz deutlich sah sie, wie sie einen Franzosen mitten in der Brust traf. Doch dann füllte der Rauch vom Schießpulver ihre Nase, erschwerte ihr das Atmen und legte sich wie ein Vorhang vor ihre Augen, sodass sie nichts mehr sehen konnte. Nur die taumelnden Schritte des Verwundeten hörte sie noch, und plötzlich war er da und fiel vor ihr auf die Knie. Sein Blut besudelte den Saum ihres Kleides. Josette blickte zu ihm hinab. Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu, denn das Gesicht, das anklagend zu ihr aufsah, gehörte Capitaine Pierre Dammartin.
    Abrupt öffnete sie die Augen. Der Albtraum war vorbei, aber er ließ ein Gefühl des Grauens zurück. Trotz der Kälte trat ihr Schweiß auf die Stirn. Sie holte tief Luft und setzte sich auf, um sich den schmerzenden Rücken zu reiben. In diesem Moment hörte sie wieder Schritte auf der Treppe und ahnte, wer zurückkam.
    Hastig bemühte sie sich, auf die Beine zu kommen, ohne das plötzliche Schwindelgefühl zu beachten. Doch dann schwankte sie im Dunkeln und ließ sich schnell wieder auf die Kiste sinken. Auf keinen Fall sollte Dammartin Zeuge werden, wenn sie in Ohnmacht fiel.
    Und dann trat er in den Raum, noch bevor sie überhaupt

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