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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret McPhee
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ihr nur die Gelegenheit, würde sie nach einem Gewehr greifen und ihm eine Kugel ins Herz schießen. Die Erkenntnis nötigte ihm, sehr zu seinem Ärger, großen Respekt ab.
    „Wollen Sie sie morgen wieder verhören?“, drang Lamonts Stimme in seine Überlegungen.
    „Ja. Ich habe sie im Verdacht, mehr zu wissen, als sie mir eingesteht.“
    Der Sergeant runzelte unwillig die Stirn. „Verhöre von Frauen gehen mir gegen den Strich.“
    „In Mademoiselle Mallingtons Fall müssen wir eine Ausnahme machen.“
    „Mon Capitaine …“ , bemerkte Lamont rügend.
    Ungeduldig reichte Dammartin ihm seinen Branntweinflakon. „Was zum Teufel soll ich sonst mit ihr machen, Claude?“
    „Ich weiß es nicht. Dass Mallington sie ausgerechnet Ihnen anvertraut hat, lässt mich am Verstand des Engländers zweifeln. Warum sollte er die eigene Tochter dem Sohn des Mannes übergeben, den er ermordet hat?“
    „Um sein Gewissen zu beruhigen? Um sie die Rache spüren zu lassen, vor der er selbst geflohen ist?“ Dammartin nahm seinem Sergeant den Branntwein ab und trank einen großen Schluck. Noch eine ganze Weile saß er brütend da, bis er schließlich in einen von Albträumen geplagten, unruhigen Schlaf verfiel.
    Dammartin erwachte, als es zu dämmern begann, und seine schlechte Stimmung war um nichts besser geworden. Im Gegenteil – seine Laune verfinsterte sich, obwohl er einen Entschluss gefasst hatte, was Mallingtons Tochter anging. Er drehte sich auf die andere Seite und warf einen Blick auf das Feldbett, das er der Engländerin am vergangenen Abend zugewiesen hatte. Ihre Decke lag auf dem Boden. Josette Mallington war nicht mehr da.
    „Merde!“ Er warf seinen schweren Mantel von sich, der ihn die Nacht hindurch gewärmt hatte, sprang auf und griff nach der Decke. Sie fühlte sich kalt an, also war Mademoiselle Mallington schon seit einer Weile fort.
    Mit zwei Schritten erreichte er die Tür und traf auf die beiden Wachposten, die auf dem Boden saßen und dösten. Als er kam, blinzelten sie verschlafen, rappelten sich hastig auf und salutierten.
    „Wo ist die Engländerin?“
    Einer der Männer antwortete verlegen: „Sie musste die Latrine benutzen, mon Capitaine. “
    Dammartin vermochte seine Fassungslosigkeit nicht zu verhehlen. „Und ihr habt sie ohne Bewachung gehen lassen?“
    „Es schien uns nicht richtig, Ihr Mädchen in derartigen Angelegenheiten zu begleiten“, erwiderte der andere.
    „Mademoiselle Mallington ist nicht mein Mädchen“, fuhr Dammartin ihn an. „Sie ist meine Gefangene.“
    „Wir dachten …“
    Der Blick seines Capitaine brachte den Mann unverzüglich zum Schweigen. Ohne sich weiter mit den Wachposten abzugeben, entfernte Dammartin sich mit schnellen Schritten, um Mallingtons Tochter zu finden.

3. KAPITEL
        
    Josette raffte ihre Röcke und eilte die ausgetretenen Steinstufen in der Halle des Klosters hinauf. Unwillkürlich stiegen Erinnerungen an das letzte Mal, da sie diesen Weg genommen hatte, in ihr auf. Erst gestern Nachmittag war es gewesen, und doch schien es ihr eine Ewigkeit her zu sein. Heute hallten nur ihre eigenen Schritte von den Wänden wider. Als sie den oberen Treppenabsatz erreichte, zögerte sie und wappnete sich gegen den neuerlichen Anblick des Grauens, das sich hier ereignet hatte. Die Hand um das vom Kugelhagel durchlöcherte Holzgeländer geklammert, stand sie kurz da. Dann ging sie langsam auf den Raum zu, in dem das 60. Infanterieregiment seine letzte Schlacht geschlagen hatte.
    Der Türdurchgang war offen, die kläglichen Reste der Tür lagen ordentlich gestapelt auf einer Seite. Die Wände waren mit Blut bespritzt, die Blutlachen auf dem Boden waren inzwischen getrocknet. Doch der Geruch danach hing noch in der Luft. Vom Leichnam ihres Vaters und denen seiner tapferen Männer war keine Spur zu sehen. Josette starrte ungläubig in den Raum. Die Toten waren verschwunden. Ihre Waffen waren fort. Ihre Pulverbeutel waren fort. Nur ihr von den Franzosen vergossenes Blut zeugte von den Gefallenen.
    Wie betäubt machte Josette kehrt, ging zur Treppe zurück und in die Halle hinunter. Der Kessel mit dem Kanincheneintopf hing noch über der Asche im Kamin. Auch hier unten lagen die Toten nicht. Sie durchquerte die Halle und eilte durch die Hintertür in den Hof. Ein Blick genügte ihr, um festzustellen, dass die beiden Pferde nicht mehr im Stall standen, ebenso wenig wie die Esel. Auch der Proviant fehlte.
    Josette schlug das Herz bis zum Hals. Ihre Schritte

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