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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret McPhee
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längsten Wimpern umgeben, die Josette je gesehen hatte, und sie besaß schön geschwungene sinnliche Lippen. Ihr Gesichtsausdruck zeigte weder Feindseligkeit noch Freundlichkeit. Voller Interesse ließ sie den Blick zuerst über Josette gleiten, dann über das Innere des Zeltes.
    „Capitaine Dammartin, er sagt, Sie brauchen Kleider. Ich gebe Sie meine.“
    Josette nickte. „Kommen Sie herein“, bat sie die Frau und trat zurück. „Es ist sehr freundlich von Ihnen, mir etwas zum Anziehen zu leihen. Mein Mantelsack scheint verloren gegangen zu sein, und meine eigenen Kleider sind nass.“
    „Nass, ja.“ Die Frau nickte und beäugte die Kleider auf dem Boden.
    Mit einem Achselzucken erklärte Josette: „Ich dachte, so würden sie vielleicht trocknen.“
    Die Frau sah sie an. „Sie nicht trocken hier. Zu kalt. Zu nass.“
    „Sie haben wahrscheinlich recht“, räumte Josette seufzend ein. „Aber es schien mir immer noch besser, als sie auf einem Knäuel in der Ecke liegen zu lassen.“
    Es wurde nicht klar, ob die Frau sie verstanden hatte, denn sie gab keine Antwort.
    „Bitte nehmen Sie Platz und legen Sie Ihren Umhang ab.“ Josette wies auf den Klapptisch und den Stuhl.
    Zuerst glaubte sie, die Frau würde ablehnen, doch dann schob sie die Kapuze herunter und setzte sich.
    „ Obrigada … danke.“
    Das Haar hatte sie hochgesteckt, und an den Seiten fielen feuchte Locken auf die nackten Schultern herunter. Sie besaß eine makellose Haut und machte nicht den Eindruck, als wäre sie stundenlang im Regen marschiert oder hätte auf einem Maulesel gesessen. Nein, diese bemerkenswerte Frau war zwar genauso nass geworden wie alle anderen, es schien sie allerdings nicht sonderlich zu stören. Ihr Umhang mochte von einfacher, grober Wolle sein, aber alles an ihrer Haltung sprach von einem fast wilden Stolz.
    „Für Sie.“ Sie reichte Josette ein Bündel rotschwarzen Stoffes.
    „Danke.“
    „Ich bin Rosa.“
    Erfreut schenkte Josette ihr ein Lächeln. „Danke, Rosa.“
    Die junge Portugiesin löste die Bänder an ihrem Umhang und ließ ihn auf die Stuhllehne hinter sich gleiten.
    Sie trug ein Kleid aus rotschwarzem Stoff, das ihrer olivfarbenen Haut schmeichelte. Es war im spanischen Stil geschnitten und wurde über einem weißen Hemd getragen. Josette errötete, als sie sah, wie eng das Mieder anlag und wie tief das Hemd ausgeschnitten war.
    Die Ärmel hatte Rosa von den Schultern geschoben. Im Gegensatz zu der hohen Taille, die bei den Damen in England und Frankreich Mode war, erinnerte dieses Kleid mit seinem weit ausgestellten Rock an vergangene Zeiten. Es enthüllte, wie Josette fand, viel zu viel von Rosas Gestalt und überließ kaum etwas der Fantasie. Hastig wandte sie den Blick ab.
    „Sie wünschen, ich soll Sie helfen anziehen?“
    „Nein, danke.“ Josette spürte, wie ihre Wangen sich röteten. „Ich komme schon allein zurecht.“ Sie konnte nur hoffen, dass das Kleid in ihren Händen nicht ebenso weit ausgeschnitten war wie Rosas.
    Nach einem Moment des Schweigens sagte Rosa plötzlich: „Sie sind Tochter von englischer Lieutenant Colonel.“
    Josette wappnete sich. „Ja.“
    „Der hat gemordet Vater von Capitaine.“
    „Mein Vater hat Commandant Dammartin nicht ermordet“, protestierte Josette ärgerlich. „Die Geschichte ist eine Lüge, die die Franzosen sich ausgedacht haben.“
    Die junge Frau vor ihr zuckte mit den Schultern.
    „Danke, Rosa“, sagte Josette kühl. „Ich werde Ihnen die Sachen zurückgeben, sobald meine getrocknet sind.“ Sie trat zur Zelttür, um der Frau klarzumachen, dass ihr Gespräch beendet war.
    „Nicht zurück“, erwiderte Rosa. „Capitaine Dammartin, er gibt mir Geld. Sie behalten Kleid.“
    „Capitaine Dammartin hat Sie bezahlt?“
    Rosa nickte und verzog den sinnlichen Mund zu einem verführerischen Lächeln. „Ja, er gibt mir Geld. Er ist sehr gut.“
    Ein fürchterlicher Verdacht kam Josette. Sie errötete bei dem Gedanken, welcher Art die Beziehung zwischen Capitaine Dammartin und der Portugiesin sein mochte. „Sie sind keine Gefangene der Franzosen, nicht wahr?“
    „Gefangen?“, wiederholte Rosa spöttisch, als machte sie sich über Josette lustig. „Nein, Senhorita, ich bin nicht gefangen.“ Bei Josettes verwirrter Miene fügte sie nur rätselhaft hinzu: „Nichts leicht in Liebe und Krieg.“ Und damit zog sie die Kapuze über den Kopf. „ Adeus , Senhorita Mallington.“ Gleich darauf hatte sie das Zelt verlassen.
    Dammartin nahm

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