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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret McPhee
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abtasten?“
    „Leider kam Capitaine Dammartin herein, bevor ich dazu kam. Ich muss zugeben, ich war ziemlich enttäuscht.“
    La Roque lachte. „Aber warum denn, Molyneux? Wenn Sie das Mädchen haben wollen, können Sie es sich doch einfach nehmen.“
    Josette traute ihren Ohren nicht.
    „Aber sie ist die Tochter eines Lieutenant Colonel und wird somit den Engländern übergeben werden. Sollte sie sich beschweren …“
    „Sie machen sich zu viele Gedanken, Molyneux.“ Josette konnte La Roques gönnerhaftes Lächeln förmlich hören. „Die Engländer wissen gar nicht, dass Mademoiselle Mallington noch am Leben ist. Sie werden glauben, sie sei gemeinsam mit ihrem Vater getötet worden. Sie können mit ihr machen, was Ihnen beliebt, und keiner wird sich darum scheren.“
    Josettes Herz setzte einen Schlag aus. Ihre erste Regung war, die Flucht zu ergreifen, aber dann lief sie Gefahr, entdeckt zu werden. Außerdem wollte sie das Gespräch unbedingt weiterverfolgen.
    „Dammartin schon“, wandte Molyneux ein. „So, wie er mich gestern ansah, muss ich davon ausgehen, dass er mich am liebsten in Stücke gerissen hätte.“
    „Überlassen Sie den Capitaine ruhig mir. Sie konzentrieren sich auf das Tagebuch. Es kann kein Zufall sein, dass ausgerechnet der Bericht über Oporto fehlte. Das Mädchen muss das Buch an sich genommen haben. Knöpfen Sie sich die kleine Hexe noch heute Nacht vor. Verführen Sie sie, ziehen Sie sie aus. Suchen Sie, verdammt noch mal, zwischen ihren Schenkeln, wenn es sein muss. Aber ich will dieses Tagebuch, Lieutenant.“ La Roque hatte sich in Rage geredet und hielt kurz inne, um mit gelassener Stimme fortzufahren: „Um Dammartins willen.“
    „Ich werde mein Bestes tun, mon commandant .“
    „Sie werden es weit bringen in der Armee, Lieutenant Molyneux. Sehr weit, wenn ich etwas zu sagen habe.“
    Molyneux war La Roques Spion, sein Zuträger. Bei der Vorstellung, was er getan hatte und noch zu tun gedachte, stieg Übelkeit in ihr hoch. Josette schluckte mühsam und atmete tief, bevor sie in leicht geduckter Haltung davoneilte.
    Sie ging nicht zurück zum Frauenzelt, sondern verließ das Lager der Infanterie und hielt auf das der 8. Dragoner zu. Sie musste den Mann treffen, der sie kommandierte. Capitaine Pierre Dammartin war der Einzige, der ihr helfen konnte.
    Dammartin und sein Sergeant saßen am langsam verlöschenden Lagerfeuer.
    „Mademoiselle Mallington stellt also von nun an kein Problem mehr dar?“
    Dammartin antwortete nicht. Was sollte er auch sagen – dass er unentwegt an sie denken musste, dass er sich nach ihr sehnte und im Grunde bereute, sie weggeschickt zu haben?
    „Was zwischen ihr und Molyneux im Zelt vorgefallen ist, hat dazu geführt, dass Sie Ihre Meinung über das Mädchen geändert haben, nicht wahr?“ Lamont zog an seiner Pfeife.
    „Nein, erst das, was danach geschah.“ Es kam Dammartin vor, als fühle er ihren Körper noch immer unter seinem, als spüre er ihre vollkommenen Brüste unter seinen Lippen. Er glaubte ihren keuchenden Atem zu hören und die Seufzer, die ihr entfuhren. „Sie haben sie mit Molyneux gesehen“, fuhr er gereizt fort, „so wie das ganze verdammte Lager. Aber selbst das machte keinen Unterschied für mich. Ich hätte sie trotzdem genommen, wenn ich nicht im allerletzten Moment wieder zur Vernunft gekommen wäre.“ Dammartin fuhr sich leise stöhnend durchs Haar. „Ich glaube, ich hatte zu lange keine Frau mehr, mein Freund, und war deshalb fast bereit, mich mit dem zufriedenzugeben, was Molyneux übrig ließ.“
    Lamont bließ eine Rauchwolke aus, die die Luft mit einem süßen Duft erfüllte. „Ich habe zufällig etwas von einem Splitter mitbekommen.“
    Dammartin lächelte verächtlich. „Ach ja, der Splitter.“
    „Das Mädchen ist an Ihnen interessiert, Pierre, nicht an Molyneux. Der Himmel weiß, warum, wenn man bedenkt, wer sie ist und was in Telemos geschah … und die Tatsache, dass Sie nicht gerade sanft mit ihr umgegangen sind.“ Lamont zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Aber andererseits, was ließe sich schon mit der Vernunft erklären in Dingen des Herzens … oder der Leidenschaft.“
    Dammartin blickte düster in die sterbenden Flammen. „Ich möchte zu gern wissen, was für ein Spiel unser Lieutenant spielt.“
    „Wer kann das sagen? Doch wenigstens ist sie jetzt bei La Roque, und die Sache hat endlich ein Ende.“
    Lamont bekam keine Antwort.
    Dammartin legte sich nicht sofort schlafen, nachdem er

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