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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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und ihm dann diesen Umschlag um die Ohren hauen. Das konnten seine Eltern auf keinen Fall ernst meinen, sie wussten doch, wie Devin war. Einladungen aussprechen, das war okay und Samuel ließ sich gerne darauf ein, aber andersherum war es ein Glücksspiel. Auch wenn sie jetzt seit über einem Monat miteinander ausgingen, was Samuel nie so nennen würde, war Devin weiterhin auf der Hut. Samuel hatte manchmal das Gefühl, als würde Devin warten. Warten und prüfen, ob er ihm wirklich vertrauen konnte.
    Damit hatte Samuel kein Problem. Devin war einfach völlig anders, als andere Männer, und wenn er Zeit brauchte, um sich wirklich auf ihn einzulassen, würde er Devin diese Zeit auch geben. Allerdings würde dieser Umschlag seiner Eltern das torpedieren und Samuel war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Nicht, dass er Devin nicht gern zum Weihnachtsessen hier an seiner Seite gehabt hätte, um ihn seinen Eltern vorzustellen. Im Gegenteil. Aber wie gesagt, er kannte Devin.
    „Ihm diese Einladung geben“, sagte seine Mutter und riss ihn aus seinen Überlegungen.
    Samuel schüttelte den Kopf. „Das ist keine gute Idee, Mum.“
    „Ach Samuel, hab' ein bisschen mehr Vertrauen in uns und auch in Devin. Er mag vorsichtig sein und mehr Zeit brauchen, als so manch anderer deiner alten Freunde, dagegen ist nichts einzuwenden. Aber denk' daran, er ist verliebt in dich. Das hat er dir selbst gesagt.“
    „Aber...“
    „Samuel, diskutiere nicht mit mir“, wehrte seine Mutter amüsiert ab und drückte ihm den Umschlag in die Hand. „Versuch' es einfach, und lass ihn selbst entscheiden, ob er kommen möchte.“
    „Aber...“
    Sein Vater lachte leise. „Mach' es, Junge. Deine Mutter und ich planen das seit Wochen und mehr als 'nein' sagen kann er nicht. Du versuchst so sehr, dich auf Devin einzustellen, nachdem er dir im letzten Monat deutlich zu verstehen gegeben hat, dass du zu forsch bist, dass ich das Gefühl habe, du traust dich mittlerweile gar nicht mehr, forsch zu sein. Und das ist nicht gut. Für euch beide nicht.“
    Samuel seufzte und sah auf den Brief. „Ich habe einfach Angst ihn wieder zu verschrecken.“ Samuel überlegte kurz. „Kann schon sein, dass ich ihn zu sehr bestimmen lasse, aber ich kann nicht anders. Er bedeutet mir zuviel und er wird mir eure Einladung um die Ohren hauen, wetten?“
    Seine Eltern lachten, bevor sein Vater ihm zuzwinkerte. „Wird er nicht, weil sie von uns kommt.“
    „Hast du eine Ahnung“, murmelte Samuel, was seine Eltern erneut lachen ließ. „Er mag so etwas nicht. Er mag nicht mal Dates. Devin ist wirklich total anders als meine früheren Freunde.“
    „Eben drum“, hielt seine Mutter dagegen. „Diese Einladung, uns zu Weihnachten zu besuchen, ist kein Date. Wir möchten ihn sehr gerne kennenlernen und wie gesagt, mehr als ablehnen kann er nicht. Also fahr' los und frag' ihn.“

    Fahr' los und frag' ihn. Als wenn es so einfach wäre. Samuel warf einen finsteren Blick auf den Umschlag, der in seinem unschuldigen Weiß vor ihm auf dem Armaturenbrett lag. Seine Eltern hatten Ideen und Wunschvorstellungen, es war nicht zu glauben. Wie konnten sich beide nur so sicher sein, dass Devin annehmen würde? Samuel musste sich arg beherrschen, den Briefumschlag nicht zu öffnen. Er war so neugierig, was darin stand und gleichzeitig so nervös, dass er nun seit beinahe einer halben Stunde vor der Haustür der Felcons stand und sich nicht aus dem Wagen zu steigen traute.
    Samuel runzelte die Stirn, als ihm wieder einfiel, was sein Vater gesagt hatte. Dass er zu sehr auf Devins Bedürfnisse achtete, sich selbst dabei aber offensichtlich vergaß. Hatte er Recht? Er begann zu überlegen und musste seinem Vater schließlich Recht geben, denn er hatte es ja selbst gesagt. Aus Angst, Devin zu verschrecken und zu überfordern, hielt er sich zurück. Vielleicht war es langsam an der Zeit, einen oder zwei Schritte vorwärts zu gehen. Es zumindest zu versuchen. Wenn Devin zurückschreckte, konnte er immer noch zum momentanen Tempo zurückkehren.
    Schluss jetzt, entschied Samuel und stieg aus dem Wagen. Mit dem Umschlag in der Hand ging er zur Tür und klingelte. Er hörte leise Stimmen im Haus, ein Lachen und dann öffnete ihm Devin die Tür und grinste ihn an. „Na? Hast du dich endlich aus dem Auto getraut?“
    Samuel blinzelte verblüfft. „Du hast mich beobachtet?“
    Devin nickte belustigt. „Dad hat dich entdeckt, aber ich dachte mir, du wirst schon einen Grund haben,

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