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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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setzte sich aufs Bett und runzelte die Stirn, weil Devin auf einmal nicht zu wissen schien, was er mit seinen Händen anstellen sollte. Es fiel ihm förmlich wie Schuppen von den Augen, als Devin seinen Blick mit einem verlegenen Grinsen kommentierte. „Du warst heute scheißnervös, oder?“
    „Ja“, gab Devin offen zu und Samuel stöhnte, was Devin mit einem Schulterzucken beantwortete. „Ich wollte nicht, dass du es merkst. Ich kann gut schauspielern, wenn ich will.“
    „Devin...“
    „Ja, ich weiß, und es tut mir auch leid.“ Devin sah ihn an und legte den Kopf schräg. „Aber ich war mir nicht so sicher, ob diese Einladung eine gute Idee ist. Sei nicht böse. Meine Erfahrung mit Menschen besteht nur aus zwei Extremen. Entweder lieben sich mich, wie es meine Familie tut, oder sie sehen mich komisch an, weil ich im Rollstuhl sitze. Ich war mir nicht sicher, in welche Kategorie deine Familie fallen würde.“
    Oh man. Was sollte er denn darauf sagen? Einerseits war er sauer und andererseits konnte er Devin sogar verstehen. „Du kennst Ken, Devin. Hast du wirklich geglaubt, meine Eltern wären völlig anders als er oder ich?“, fragte Samuel und konnte nicht verhindern, dass er enttäuscht klang.
    Devin seufzte. „Ich wusste es nicht, das war das Problem. Du bist das Problem.“
    „Ich?“, fragte Samuel verblüfft nach. „Warum?“
    „Weil ich dich nicht einschätzen kann und das macht mich verrückt und auch nervös. Seit ich in dem Ding sitze...“ Devin umfasste mit den Händen die Räder seines Rollstuhls. „...habe ich gelernt, mich mit Menschen zu befassen, sie auf den ersten Blick einzuschätzen, weil ich einfach keine Lust habe, mich wegen meiner Behinderung dumm von der Seite anmachen zu lassen. Das ist mir anfangs ständig passiert und ich hatte auch so schon genug Probleme. Deswegen habe ich begonnen, Menschen nach ihrer Mimik und Gestik zu beurteilen. Es hat wunderbar funktioniert, bis ich dich in der Reha zum ersten Mal gesehen habe. Ich kann dich nicht einschätzen. Von Anfang an bist du durch alle meine Raster gerutscht und tust es immer noch. Ich liebe dich, Sam, und ich weiß gleichzeitig nicht, ob ich damit umgehen kann, dass du... Was ist?“
    Samuel klappte seinen Mund wieder zu. „Du liebst mich?“
    Devin zuckte die Schultern. „Ja. Hast du ein Problem damit?“
    Ob er ein Problem damit hatte? Wie kam Devin denn darauf? „Nein.“
    „Gut“, erklärte Devin und nickte zufrieden, was Samuel beinahe in schallendes Gelächter hätte ausbrechen lassen. Er würde vermutlich die nächsten zehn Jahre oder mehr brauchen, um aus Devin wirklich schlau zu werden, aber das war er wert.
    „Gut?“
    „Ja, gut. Und jetzt hör' auf zu grinsen, sonst setzt es was.“
    Samuel lachte leise und trat zu Devin, um sich auf den Lehnen des Rollstuhls abzustützen. „Ich liebe dich auch und ich habe dasselbe Problem wie du.“
    „Hm“, machte Devin nur.
    Samuel grinste und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze, um ihn dann liebevoll anzusehen. „Und wir werden nichts dagegen tun, weil ich glaube, dass sich diese Unsicherheit zwischen uns mit der Zeit ganz von selbst geben wird. Keine Ahnung, wie lange es dauert oder wie oft wir noch so ein Gespräch führen werden, aber ich will dich in meinem Leben, Devin. Solange du das auch willst, wirst du mich nicht los.“
    „So etwas Ähnliches hat Dominic über seine Beziehung zu Cameron auch gesagt“, sagte Devin, nachdem er ihn für eine Weile angesehen hatte, und Samuel schmunzelte.
    „Und was hat dein Bruder sonst noch gesagt?“
    „Dass er dir bei nächster Gelegenheit auf den Zahn fühlen will“, antwortete Devin mit einem frechen Grinsen, das ihn lachen ließ. „Und er meinte außerdem, dass ich aufhören soll, so feige zu sein, und dir endlich einige Schritte entgegen gehen.“
    „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dein Bruder ist mit meinen Eltern verwandt.“
    „Ach ja?“, hakte Devin neugierig nach und Samuel nickte.
    „Mein Vater meinte, ich würde mich zu sehr auf dich einlassen und mich dabei selbst vergessen.“
    Devin lief rot an. „Das hat mir Colin auch schon vorgeworfen. Mir ist das gar nicht aufgefallen.“
    „Mir auch nicht, bis mein Vater mich mit der Nase darauf stieß.“
    „Wir sind vielleicht Helden, oder?“, fragte Devin schließlich und strich mit den Fingerspitzen über seine Handrücken. Samuel seufzte genießerisch und bekam eine Gänsehaut. „Sam? Wie lange willst du eigentlich noch

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