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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nicht. Wie sollte jemand wie er ein guter Vater sein? Ein Ex-Marine, der das Leben eines Kameraden auf dem Gewissen hatte. Aber er liebte Amber. So sehr, dass es wehtat. Jedes Mal, wenn er sie sah und irgendwann wieder ging. Doch jetzt würde er nicht mehr gehen können. Chelsea war tot und jetzt war es an ihm dafür zu sorgen, dass Amber groß wurde.
    „Sie braucht ihren Vater“, wischte Grace seinen Einwand beiseite. „Aber du warst immer so nervös, weil du dich nicht in unser Leben drängen wolltest, dass ich dir am liebsten eine Backpfeife gegeben hätte.“
    „Grace“, sagte er verblüfft, was sie grinsen ließ.
    „Ich weiß sehr wohl, dass du im Umgang mit Amber unsicher bist, das war Chelsea anfangs auch. Ein Baby ist eine große Veränderung, sogar für einen ehemaligen Marine, der immer alles unter Kontrolle haben will.“ Grace schüttelte den Kopf, als Samuel widersprechen wollte. „Du liebst Amber und du wirst es schaffen, ihr ein Zuhause zu geben. Vielleicht sogar mit Devin, ich würde es euch auf jeden Fall wünschen. Chelseas würde sich das auch wünschen. Sie hat mir von deinem Freund erzählt, bevor sie losgeflogen ist. Mum, hat sie gesagt, jetzt geht es endlich vorwärts. Sam ist so sehr verliebt, das glaubst du gar nicht. Hoffentlich ist es für immer.“
    „Das hat sie gesagt?“ Samuel musste unwillkürlich grinsen, als Grace lächelnd nickte. Typisch Chelsea.
    „Wir haben uns alle für dich gefreut. Du warst lange allein, Sam. Seit du die Marines verlassen hast, gab es niemanden. Ich schätze, es gab dort jemanden?“ Samuel wurde rot, was Grace Antwort genug war. „Verstehe. Du musst es mir nicht sagen, es geht mich auch gar nichts an.“
    „Er ist tot, Grace“, platzte verbittert aus ihm heraus, bevor er sich zurückhalten konnte, und Grace starrte ihn schockiert an.
    „Wie Chelsea?“
    „Ich darf nicht darüber reden.“
    „Verstehe.“
    „Tut mir leid“, murmelte Samuel. Er hätte nichts sagen sollen.
    Grace schüttelte den Kopf. „Das muss es nicht, Sam. Weißt du, wir waren anfangs nicht wirklich glücklich mit Chelseas Entscheidung, was die Armee angeht, aber sie war es und nur das zählt. Jetzt ist sie tot, aber du lebst noch. Amber wird keine Vollwaise werden und darüber bin ich glücklich.“
    Grace war wie seine eigene Mutter. Direkt, ehrlich, liebevoll und bereit, Dinge zu akzeptieren, auch wenn sie ihr nicht gefielen. Er konnte sich noch gut daran erinnern, dass auch seine Mutter nicht gerade einen Freudensprung gemacht hatte, als er ihr von seinem Entschluss, zu den Marines zu gehen, erzählt hatte. Seine Eltern hatten ihn immer in allem unterstützt und waren auch stolz auf ihn gewesen, aber sie hatten genauso offen ihre Bedenken vorgebracht, wenn es welche gab, wie Grace es tat.
    „Grace, ich fürchte mich zu Tode.“
    Grace nickte verständnisvoll. „Das glaube ich dir, aber wir sind da. Matthew und ich sind hier, wenn du uns brauchst, das weißt du. Und du hast auch deine Familie, die immer für dich da ist. Du hast Devin. Aber das Wichtigste ist, Amber vergöttert dich. Sie und du, ihr schafft das. Chelsea hat es sich gewünscht, dass Amber von dir großgezogen wird und wir werden helfen, wenn du uns brauchst.“
    Samuel fiel etwas ein. „Grace? Wieso wurde ich eigentlich über ihren Tod benachrichtigt?“
    „Weil Chelsea es so wollte“, antwortete Grace ruhig. „Sie hat das alles schriftlich festlegen lassen. Das Testament, die Fragen, wen die Armee benachrichtigen soll, wenn der Notfall eintrifft. Es gab nichts, was sie nicht geplant hätte.“ Grace schmunzelte. „Sie und ihre Pläne.“
    Samuel musste unwillkürlich lachen. Ja, Chelsea hatte wirklich alles geplant, was planbar war. Das hatte sie geliebt. Immer. „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte er schließlich. „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“
    „Nun, soweit ich weiß, wird das Jugendamt prüfen, ob du als Vater geeignet bist. Stell' dich also auf Besuch von denen ein. Der Rest findet sich. Ich denke, du wirst nicht in ihrer Wohnung bleiben wollen?“ Samuel schüttelte den Kopf und Grace war zufrieden. „Gut, das hätte ich dir auch ausgeredet. Amber und du, ihr braucht etwas Neues, ganz für euch allein.“
    „Könntet ihr... Ich meine... Ich kann nicht in ihre Wohnung... Es geht einfach nicht...“
    Grace legte einen Finger auf seine Lippen und Samuel verstummte. „Wir holen Ambers Sachen rüber zu uns. Wir lösen die Wohnung auf, das darfst du ohnehin nicht machen.

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