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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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das Gesicht. „Du bist furchtbar.“
    „Ich weiß, deswegen liebst du mich“, konterte Devin trocken, aber Samuel war klar, was sein Freund von ihm wollte.
    Devin hatte sein Verhalten auf der Beerdigung nicht vergessen und dass er seither jeden Versuch von Devin, darüber zu reden, mit den fadenscheinigsten Ausreden aufgeschoben hatte, war auffällig genug gewesen, um Devin klarzumachen, dass weit mehr dahintersteckte als seine Aussage, er würde Beerdigungen einfach nicht mögen. Gelogen war es zwar nicht, aber der Grund dafür war eben nicht so schlicht und unwichtig, wie er es Devin versucht hatte weiszumachen.
    „Ja, ich liebe dich. Sehr sogar.“ Samuel seufzte. „Lässt du mich trotzdem noch eine Weile mein Heil in der Arbeit suchen, bevor du mir auf den Zahn fühlst?“
    „Ich denke, eine Weile ist okay.“
    Samuel schloss erleichtert die Augen. „Danke.“
    „Schlaf' jetzt, du unruhiger Geist. Wir haben morgen Termine über Termine, wenn wir den Hauskauf unter Dach und Fach bringen wollen. Und irgendwann zwischendurch müssen wir auch noch arbeiten.“
    Samuel schmunzelte nur, sagte aber nichts mehr, sondern ließ sich stattdessen von Devins sanftem Streicheln einlullen. Er würde bei nächster Gelegenheit mit seinem Boss reden müssen, was die Arbeit anging. Spätestens wenn Amber in die Schule kam, brauchte er neue Arbeitszeiten oder aber wenigstens die Möglichkeit, einige Tage im Voraus planen zu können, wie Schichtarbeiter es allgemein machten. Samuel lachte in sich hinein. Es sah schwer danach aus, als würde er mit seinen dreiunddreißig Jahren langsam sesshaft werden.

    „Wecken wir Daddy?“
    „Er war sehr müde letzte Nacht.“
    „Dann muss er noch schlafen. Kommst du runter frühstücken?“
    „Sind deine Oma und dein Opa denn schon wach?“
    „Opa und Oma sind mit Ken weggefahren. Zum Doktor, der nach Kens Beinen gucken will. Oma hat gesagt, ich soll euch aufwecken, damit Daddy Frühstück machen kann.“
    „Was kocht dein Daddy denn für dich?“
    „Eierkuchen. Die kann er ganz toll.“
    „Wow, dann müssen wir ihn doch wecken. Ich kann nämlich gar nicht kochen.“
    „Das ist nicht schlimm. Ich kann's auch nicht.“
    Samuel musste sich stark das Lachen verkneifen, als sich das Bett hinter ihm bewegte. Er belauschte die Beiden schon einige Minuten und gleich würde sich Amber auf ihn werfen, um ihn zu wecken. Das machte sie gerne und noch war sie klein und leicht genug, dass er nicht Gefahr lief, sich dabei irgendwas zu brechen. Er hatte eher Angst um Devin gehabt, aber den Bewegungen nach zu urteilen, hatte der keine Probleme damit, dass Amber auf ihm herumturnte und seine Tochter war es durch Kendrick ohnehin gewohnt, vorsichtig zu sein.
    „Okay, auf drei wirfst du dich auf ihn und kitzelst deinen Daddy so richtig durch“, flüsterte Devin auf einmal verschwörerisch, was Amber kichern ließ. „Eins... Zwei... Drei!“
    Samuel schnellte herum und fing Amber mitten im Sprung ab, die zu kreischen anfing und schallend loslachte, als Samuel begann sie zu kitzeln. Mit einem Kleinkind im Haus war ausschlafen ein Ding der Unmöglichkeit und Samuel machte gedanklich drei Kreuze, dass Devin und er noch nicht das Problem hatten, nackt zu schlafen. Denn wenn es dazu kam, würde er sich etwas überlegen müssen, um das seiner Tochter kindgerecht zu erklären. Er wollte Amber weder aus seinem Schlafzimmer aussperren, noch sich ständig einen Kopf darum machen müssen, dass Devin und er immer Unterwäsche griffbereit hatten.
    „Aufhören, Daddy, aufhören.“
    Samuel drehte sich auf Seite, sodass Amber zwischen Devin und ihm zu liegen kam. Kichernd und nach Atem ringend, drehte sich Amber in Devins Richtung und stubste ihm gegen die Nase, was Devin leise lachen ließ, bevor er dasselbe bei Amber tat. Die kicherte wieder und sah dann zu ihm.
    „Daddy, hast du Devin lieb?“
    Oh oh, dachte Samuel, nickte aber ehrlich. „Ja, Schatz, das habe ich.“
    Amber überlegte kurz. „Mama hat gesagt, dass sie mich ganz dolle lieb hat und dich auch, und Oma und Opa. Liebst du Devin auch ganz dolle? So wie mich?“
    Samuel stützte sich auf einem Ellbogen ab und nickte erneut. „Ich liebe euch beide. Dich genauso wie Devin.“
    „Judy hat gesagt, dass das gar nicht geht“, hielt Amber dagegen. „Aber Mama hat gesagt, dass es egal ist, ob man ein Mann oder eine Frau ist, wenn man sich lieb hat.“
    Judy. Samuel erinnerte sich dunkel, dass Chelsea vor einiger Zeit mal einen Vorfall im

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