Herzensangelegenheiten
passiert war. Irgendetwas ging dem Anwalt mehr an die Nieren, als er sich und Anderen gegenüber eingestehen wollte, das war offensichtlich. Samuel seufzte. Am frühen Morgen Streit. So hatte er sich ihren ersten Tag im neuen Haus nun wirklich nicht vorgestellt.
Die Türklingel schrillte.
Mist, dachte Samuel frustriert, als ihm einfiel, dass Mikael und Colin ihnen beim Ausräumen helfen wollten. Er machte den Zwei die Tür auf, die nur einen Blick brauchten, um zu wissen, das etwas im Busch war.
„Ärger im Paradies?“, fragte Colin.
Samuel stöhnte und winkte sie ins Haus. „Habt ihr zufällig Adrian draußen gesehen?“
„Nein, sollten wir?“
Samuel warf die Haustür zu und sah die Beiden angesäuert an. „Er ist spazieren gegangen, nachdem ich Devin daran hindern musste, dem großen Anwalt stinksauer an die Gurgel zu springen, da der mal eben beschlossen hatte, Devins Tugend vor meiner schlimmen Libido zu schützen.“
Colin blieb der Mund offenstehen, während Mikael seufzte. „Wieso wundert mich das jetzt nicht?“
„Mik!“
„Nein!“ Mikael sah Colin drohend an. „Das ist allein Devins Sache und nicht unsere. Wag' es nicht, dich da einzumischen.“
„Aber...“
„Wenn du jetzt auch noch so anfängst, dann schrei' ich“, fluchte Devin auf einmal hörbar wütend und Samuel sah mit Mikael und Colin zur Galerie. „Colin, ich warne dich. Ich brauche keine Babysitter, klar?“
„Das hat auch keiner gesagt. Ich will doch nur... Hey, warte!“
Devin zeigte Colin verärgert einen Vogel und verschwand aus ihrem Sichtfeld, worauf Colin umgehend die Treppe nahm, um seinem Freund zu folgen. Zurück blieben Kilian, der ihn von oben ratlos ansah, sowie Mikael, der kopfschüttelnd lachte. Samuel zuckte nur hilflos die Schultern, als Kilian ihn fragend anschaute, worauf der sich ebenfalls wieder verzog, und er zu Mikael sah.
„Was ist daran bitteschön komisch?“, wollte Samuel wissen, denn er fand das Ganze nicht zum Lachen. Eher im Gegenteil. Er verstand ja, dass Devins Freunde sich Sorgen machten und wollten, dass es ihm gutging, aber Devin war erwachsen. Außerdem hatte Samuel nicht vor, Devin zu weiß der Teufel was zu zwingen. Etwas mehr Vertrauen wäre ganz nett gewesen.
Mikael sah ihn entschuldigend an. „Es musste so kommen.“
„Wie bitte?“, fragte Samuel verdutzt und Mikael winkte ihn in die Küche, wo er sich einen Kaffee nahm und dann an den Tisch setzte. Samuel machte es ihm nach, nur ohne den Kaffee.
„Nimm es nicht persönlich“, bat Mikael und grinste schief. „Ich weiß, das ist von meiner Seite aus leicht gesagt, aber...“ Mikael unterbrach sich und überlegte kurz, bevor er nickte und ihn ansah. „Hat Devin dir eigentlich erzählt, dass er Colin vor einiger Zeit so nebenbei in der Werkstatt erklärt hat, dass er vorhat, mit dir Sex zu haben?“ Samuel blieb der Mund offenstehen und Mikael lachte leise. „Ja, so hat Colin auch reagiert, was dann dazu führte, dass Devin ihm einfach ohne Vorwarnung um die Ohren gehauen hat, dass du der richtige Mann für sein erstes Mal wärst. Du kennst Devin, wenn er so direkt ist, oder?“
Samuel nickte seufzend und ahnte langsam, was im oberen Stockwerk gerade los war. „Ich schätze, Colin fand das nicht sehr amüsant.“
„Ganz und gar nicht“, gab Mikael schmunzelnd zu. „Er hat beschlossen und durchgezogen, obwohl ich ihm mehrfach gesagt habe, dass er es lassen soll, dass Adrian etwas tiefer gräbt, was dich angeht. Das hätte der wegen dem Jugendamt zwar eh gemacht, aber die Zwei waren wirklich unmöglich. Ich weiß nicht, ob Dom darüber Bescheid weiß, aber ich weiß, dass David davon genauso wenig angetan war wie ich. Leider haben all unsere Einwände nichts gebracht.“
Samuel lehnte sich stöhnend gegen die Stuhllehne. „Sie müssen Dev nicht vor mir beschützen.“
„Das weiß ich und Dev was das auch.“ Mikael trank kopfschüttelnd einen Schluck Kaffee. „Aber du warst nun mal der gutaussehende und mysteriöse Ex-Soldat, der hinter Devin herhechelte, wie der Teufel hinter der Seele, um es überspitzt auszudrücken.“
„Herhechelte?“ Samuel lachte, als Mikael nur grinste. „Na besten Dank auch.“
„Ich sag' doch, nimm es nicht persönlich. Wir waren neugierig und wollten dich kennenlernen. Das haben wir getan und wir mögen dich mittlerweile ganz gern.“
„Obwohl ich eurer Wohnzimmer gesprengt habe?“
Mikael prustete los und nickte dabei. „Wir mögen dich trotzdem“, sagte er, als er
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