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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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aufstand und seine Tasse in die Spüle stellte, um sich dann Kilian zuzuwenden. „Lässt du uns bitte allein, Sam? Ich will mit meinem Sohn sprechen. Es gibt da ein paar Dinge, die er wissen muss.“
    Samuel nickte nur und ließ Mikael und Kilian allein, um sich auf die Suche nach Devin zu machen, der in ihrem Schlafzimmer vor dem Fenster stand und nach draußen sah. Er lehnte sich neben Devin ans Fensterbrett und wartete ab. Es dauerte auch nicht lange, bis sein Freund ihn ansah, etwas sagen wollte, aber stattdessen seufzte und dabei hilflos die Schultern zuckte. Samuel konnte Devin verstehen. Was sollte man dazu schon sagen? Adrian und Colin mussten von ganz allein den ersten Schritt machen, denn Samuel bezweifelte, dass es bei Adrian anders war als bei Colin, und Adrians Mann David längst Bescheid wusste. Wäre es so gewesen, hätte Adrian vorhin nicht so reagiert.
    „Ich wünschte, ich könnte richtig wütend auf ihn sein“, murmelte Devin schließlich und Samuel nickte verständnisvoll.
    „Mik hat mir erzählt, was Colin damals fast passiert ist.“
    Devin seufzte leise. „Er redet einfach nicht darüber. Adrian weiß einen Teil, ich weiß einen Teil, Mik weiß einen Teil, aber das ist nicht genug. Er muss darüber reden. Bald.“
    „Du wirst ihn kaum zwingen können“, warf Samuel ein und dachte an seinen letzten Einsatz. An den Dschungel, an Eric, an das Blut und den Tod. Samuel drängte die Erinnerung beiseite, als Devin ihn auf einmal so wissend ansah. „Versuch' es gar nicht erst.“ Statt einem ernsten Konter, den Samuel erwartet hatte, grinste Devin. „Was?“
    „Du, Adrian und Colin seid euch verdammt ähnlich. Ihr hütet eure schlechten Erinnerungen wie einen Schatz.“
    „Das...“ 'stimmt nicht', hatte Samuel noch sagen wollen, aber er brachte es nicht über die Lippen. Devin hatte Recht. Ob es ihm nun gefiel, oder nicht, und es gefiel ihm überhaupt nicht. Recht hatte sein Freund aber trotzdem und das wurmte Samuel. Mehr als erwartet hatte. „Ich hole die Bücherkiste hoch. Dann können wir langsam mal mit dem Ausräumen anfangen.“
    Devin lachte leise, als er sich abwandte. „Sam? Wir sollten aber vorher das Bücherregal aufbauen.“
    Samuel biss sich auf die Lippe, um ja nicht zu lachen. Devin war unmöglich und er selbst ein Idiot. „Sehr wohl, Chef“, konterte er trocken und grinste nur, als Devin im Schlafzimmer ein amüsiertes, „Sturkopf.“ murmelte.

    Adrian und Colin tauchten gemeinsam wieder auf. Und zwar Mittags, beide Hände voller Essenstüten vom Chinesen, und während Colin vor Verlegenheit nicht wusste, wo er hinsehen sollte, hatte Adrian das typische Pokerface eines Anwalts aufgesetzt. Nicht, dass es etwas genützt hätte, denn Mikael machte kurzen Prozess, in dem er Colin in die Küche zog und Devin, gerade dabei die letzten Bücher zu den anderen ins Regal zu stellen, rollte danach vor Adrian und sah den tadelnd an.
    „Du wirst dich ab sofort raushalten.“ Adrian seufzte, was Devin verstohlen grinsen ließ. „Du kannst jederzeit meinen großen Bruder spielen, außer im Bezug auf Sex. Denn was das angeht, sitze ich an der besten Quelle. Er hat es schließlich von dir gelernt.“
    „Ähm...“
    Devin lachte los und auch Samuel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, so verlegen sah Adrian einen Moment lang aus, aber der Moment ging vorbei und daran war Kilian Schuld, der in der Tür zum Garten stand, einen Schneeball in der Hand. Samuel wusste nicht, was Mikael dem Jungen erzählt hatte, aber geschadet hatte es ganz offensichtlich nicht, denn sie hatten die letzten drei Stunden mit viel Gelächter das Haus so richtig wohnlich gemacht. Jetzt fehlten nur noch ihre Sachen in den Kleiderschränken, aber erstmal wollte er die Show genießen, denn Kilian holte gerade aus und traf mit dem Schneeball voll ins Schwarze.
    „Ja! Erwischt! Geil!“, freute sich Kilian und machte auf dem Fuße kehrt, als Adrian sich eine Handvoll Schnee von der Schulter fegte und Colins Neffen fixierte. „Du kriegst mich eh nicht.“
    „Das wollen wir doch mal sehen“, grollte Adrian und rannte Kilian nach, worauf Samuel zu Devin sah, grinste und kurz darauf standen sie gemeinsam in der offenen Tür und lachten schallend, als Adrian dem lachenden Kilian das Gesicht einseifte und ihn sich danach wie einen Sack Kartoffeln über die Schultern warf.
    „Was ist denn hier...?“ Colin tauchte neben ihnen auf, blinzelte verdutzt und grinste dann. „Hey, Anwalt? Habe ich dir erlaubt, den

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