Herzensbrecher: Roman (German Edition)
amüsiert. »Zufällig sind auch ein paar sehr nette Leute darunter.«
»Das sind doch bloß Tussis«, erklärte Daphne. Wieder lachten alle. »Und Mom trifft sich mit verklemmten Langweilern.«
»Das hat mit mir zu tun«, erklärte Blake grinsend. »Ich war ihr nicht erwachsen genug. Deshalb geht sie jetzt mit Männern aus, die das komplette Gegenteil von mir sind. Stimmt’s, Max?« Maxine schwieg verlegen. »Außerdem gefällt es eurer Mom und mir so, wie es jetzt ist. Wir sind gute Freunde. Wir streiten nicht. Wir können beide mit euch zusammen sein. Und ich treffe mich mit meinen Tussis. Wie könnte es denn noch besser laufen?«
»Ihr könntet noch mal heiraten.« Daphne ließ nicht locker.
»Dazu wird es aber nicht kommen«, entgegnete Maxine ruhig. »Nächste Woche heirate ich Charles.«
»Und ich richte das Rehearsal Dinner am Vorabend aus«, fügte Blake hinzu, um das Thema zu wechseln.
Das Gespräch wurde ein wenig anstrengend. Maxine wusste natürlich, dass Kinder sich in dem Alter immer wünschten, ihre Eltern kämen wieder zusammen. Wenn einer von beiden einen neuen Partner heiratete, wurde diese Hoffnung zunichtegemacht.
»Die Party wird ein Riesenspaß«, unterbrach Blake die unangenehme Stille, die plötzlich herrschte. »Ich habe für diesen Abend eine Überraschung geplant.«
»Du springst nackt aus einer Torte?«, rief Sam begeistert, und alle brachen in schallendes Gelächter aus.
»Charles wäre begeistert!«, rief Maxine und hielt sich den Bauch vor Lachen.
»Das ist eine Überlegung wert. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, sagte Blake und schlug vor, nach dem Essen eine Runde zu schwimmen. Das hielten alle für eine gute Idee. Sie holten ihre Badesachen und gingen dann zu Blake hinüber. Nach einem schönen Abend entschlossen sich die Kinder, über Nacht bei Blake zu bleiben. Blake lud Maxine ein, ebenfalls bei ihm zu übernachten.
»Ich hätte nichts dagegen«, sagte sie, »aber wenn Charles das herausfindet, bringt er mich um. Ich gehe lieber nach Hause.« Sie verabschiedete sich und ließ die Kinder in Blakes Obhut.
Es war ein schöner Abend gewesen. Blakes Ankündigung, dass er ein Waisenhaus eröffnen wolle, war von den Kindern begeistert aufgenommen worden. Maxine freute sich schon jetzt darauf, wieder nach Marokko zu fliegen.
Den Rest der Woche pendelte Blake zwischen seinem und ihrem Haus hin und her. Maxine erkannte, dass alles viel unkomplizierter war, wenn Charles nicht da war. Er rief nur selten aus Vermont an, und sie meldete sich gar nicht bei ihm. Er sollte erst einmal zur Ruhe kommen. Früher oder später würde er wieder in Erscheinung treten.
Charles traf am Tag vor der Hochzeit ein. Er kam hereinspaziert, als wäre er nur fort gewesen, um Brot zu kaufen. Er küsste Maxine, ging ins Schlafzimmer und stellte seine Sachen ab. Als Blake am Nachmittag hereinschneite, zeigte er sich zu Maxines Überraschung und Erleichterung von geradezu einnehmendem Wesen. Charles war viel entspannter als bei seiner Abreise. Wie Daphne es ihrem Vater gegenüber flüsternd ausdrückte, machte er nicht mehr den Eindruck, als hätte er einen Spazierstock verschluckt. Blake schaute seine Tochter überrascht an und legte ihr ans Herz, diese Bemerkung nicht in Anwesenheit ihrer Mutter zu wiederholen. Als Blake zum Klub fuhr, um sich zu vergewissern, dass alles für das Dinner vorbereitet war, grinste er immer noch über Daphnes Bemerkung. Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Charles sah besser aus. Blake hoffte, dass Maxine mit ihm glücklich wurde.
23. Kapitel
M axine hatte sich auch für das Rehearsal Dinner ein neues Kleid gekauft. Als Charles sie darin erblickte, stieß er einen anerkennenden Pfiff aus. Es war ein zartgoldenes, hauchfeines, trägerloses Abendkleid, das sie wie ein Sarong umschmeichelte. Dazu trug sie goldfarbene Sandaletten mit hohen Absätzen. Maxine sah aus wie die junge Grace Kelly. Blake hatte beschlossen, dass auf der Party festliche Kleidung getragen werden sollte.
Charles sah sehr korrekt aus in seinem einreihigen schwarzen Smoking. Blake trug eine zweireihige weiße Smokingjacke, dazu schwarze Smokinghosen und Lackschuhe. Maxine fiel sofort auf, dass er auf Socken verzichtet hatte. Doch das überraschte sie nicht. Sie kannte ihn schließlich gut genug und wusste, dass es in Southampton bei Männern als schick galt. Charles hatte sich eine entsprechende Bemerkung nicht verkneifen können. Er trug selbstverständlich Socken. Sonnengebräunt und
Weitere Kostenlose Bücher