Herzensbrecher: Roman (German Edition)
Hände. Sie liebte Feuerwerke, und Blake wusste das natürlich. Es war ein rundum gelungener Abend. Gegen eins begannen die ersten Gäste, sich zu verabschieden. Charles übernachtete wie geplant im Hotel. Auch Maxines Eltern hatten sich dort einquartiert. Maxine tanzte ein letztes Mal mit Blake und bedankte sich für das Feuerwerk. Sie hatte es genossen. Dann fragte sie ihn, ob es ihm etwas ausmachen würde, Zelda und die Kinder nach Hause zu bringen. Sie würde Charles ins Hotel fahren. Blake versprach, sich darum zu kümmern.
Als der Tanz zu Ende war, ging sie zu Charles, und sie verließen gemeinsam die Party.
Die Trauung war für zwölf Uhr mittags am nächsten Tag angesetzt. Alle waren sich jedoch einig, dass es schwer sein würde, das Rehearsal Dinner zu übertreffen. Maxine und Charles sprachen auf dem Weg zum Hotel darüber. Charles hatte sich beschwert, dass er im Hotel übernachten sollte, damit sie sich am Morgen vor der Hochzeit nicht sahen. Er fand diese Tradition albern. Lieber wäre er im Haus geblieben, doch Maxine hatte nicht nachgegeben. Charles gab ihr einen Gutenachtkuss, und Maxine war mehr denn je davon überzeugt, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie liebte Charles, auch wenn Daphne ihn als Stockfisch bezeichnete. Am nächsten Abend würden sie nach Paris fliegen und von dort aus durchs Loiretal reisen. Für Maxine klang das nach der perfekten Hochzeitsreise.
»Ich werde dich heute Nacht vermissen«, sagte Charles mit rauher Stimme, und Maxine küsste ihn noch einmal.
»Ich dich auch«, flüsterte sie und kicherte. Sie hatte auf der Party Champagner getrunken und war ein bisschen beschwipst. »Wenn ich dich das nächste Mal sehe, bin ich zehn Minuten später Mrs. West«, sagte sie und strahlte ihn an.
»Ich kann es kaum erwarten«, entgegnete Charles und küsste sie zum letzten Mal. Zögernd stieg er aus dem Wagen, winkte noch einmal und ging ins Hotel.
Maxine fuhr davon. Zu Hause ging sie ins Wohnzimmer und schenkte sich ein Glas Champagner ein. Ein paar Minuten später fuhr Blakes Wagen vor. Wie versprochen brachte er Zelda und die Kinder. Jimmy war mit einer Babysitterin zu Hause geblieben, die sich sofort verabschiedete, als Zelda wieder da war. Sie brachte die Kinder ins Bett, die so müde waren, dass sie ihren Eltern murmelnd eine gute Nacht wünschten und ohne Murren nach oben verschwanden.
Blake und Maxine setzten sich auf das Sofa und unterhielten sich leise miteinander. Blake war bester Laune, und Maxine wirkte auf ihn noch etwas beschwipster als auf der Party. Allerdings hatte sie seither auch zwei Gläser Champagner getrunken. Blake schenkte sich ebenfalls ein. Er hatte zwar schon einiges getrunken, doch ein Schwips ließ noch auf sich warten. In seiner weißen Smokingjacke sah er aus wie ein Filmstar. Sie prosteten einander zu.
»Es war eine tolle Party«, sagte Maxine und tanzte in dem goldfarbenen Kleid durchs Wohnzimmer, direkt in Blakes Arme hinein. »Du veranstaltest umwerfende Feste. Es war zauberhaft, findest du nicht auch?«
»Du solltest dich besser hinsetzen, bevor du noch fällst, du kleine Schnapsdrossel«, neckte er sie.
»Ich bin nicht betrunken!«, widersprach sie energisch.
Blake hatte es immer gefallen, wenn Maxine beschwipst war. Sie war dann besonders amüsant und sexy. Es kam zwar selten vor, aber heute war eben ein besonderer Abend.
»Glaubst du, dass ich mit Charles glücklich werde?«, fragte sie mit ernster Miene. Plötzlich fiel es ihr schwerer als sonst, sich zu konzentrieren.
»Das hoffe ich, Max«, antwortete Blake ernst. Er wollte sie nicht verunsichern.
»Er ist so rechtschaffen, nicht wahr? Darin erinnert er mich an meinen Vater«, sagte sie und blinzelte. Sie war hübscher denn je, und Blake ermahnte sich, die Situation nicht auszunutzen. Er hätte nie etwas getan, was ihr schadete, schon gar nicht heute Abend. Für ihn war der Zug abgefahren. Er wechselte von Champagner zu Wodka und schenkte Maxine den Rest des Champagners ein.
»Ja, er ist ein bisschen wie dein Vater«, stimmte er zu. »Sie sind beide Ärzte.« Er spürte jetzt ebenfalls eine angenehme Beschwipstheit. Wenn es je einen Abend gegeben hatte, an dem er sich betrinken sollte, dann war es dieser.
»Ich bin auch Ärztin«, stellte sie fest und hickste. »Seelenklempnerin. Ich behandle Traumata. Sind wir uns nicht kürzlich in Marokko begegnet?« Sie lachte laut über ihre eigene Frage.
Blake stimmte ein. »In Schnürstiefeln siehst du ganz anders aus.
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