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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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du jetzt bitte ins Wohnzimmer gehen und dich mit meinem Gast unterhalten?« Während sie das sagte, kam Sam erneut aus seinem Zimmer gelaufen und sagte, ihm sei so schlecht. Maxine brachte ihn ins Bad, während Daphne mit resignierter Miene ins Wohnzimmer marschierte, nicht ohne ihrer Mutter über die Schulter hinweg zuzurufen, dass es nicht ihre Schuld wäre, wenn sie durchfiele.
    »Ist es etwa meine Schuld?«, brüllte Maxine von der Badezimmertür aus.
    »Es geht mir schon besser«, versicherte Sam, aber er sah nicht so aus. Maxine steckte ihn in ihr Bett, legte Handtücher bereit, ging sich die Hände waschen und gab es auf, sich die Haare zu kämmen. Bevor sie ins Wohnzimmer ging, schaute sie noch einmal bei Sam vorbei. Der sah sie traurig an. »Warum hast du eine Verabredung?«
    »Einfach so. Er hat mich zum Essen eingeladen.«
    »Ist er nett?« Sam wirkte besorgt. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann seine Mutter das letzte Mal ausgegangen war. Ihr ging es nicht anders.
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete sie ehrlich. »Es ist keine große Sache, Sam. Nur ein Abendessen.« Er nickte. »Ich bin in einer Minute wieder da«, versicherte sie ihm. Sie konnte heute unmöglich ausgehen.
    Sie betrat das Wohnzimmer gerade noch rechtzeitig, um zu hören, wie Daphne von ihrem Vater schwärmte, von seiner Yacht, dem Flugzeug, dem Penthouse in New York und dem Haus in Aspen. Das war nicht ganz die Art von Gespräch, die Maxine vorschwebte. Sie warf Daphne einen mahnenden Blick zu und bedankte sich dafür, dass sie Dr. West so gut unterhalten hatte. Dann entschuldigte sich Maxine bei ihm für Sams Auftritt im Flur. In Wahrheit wollte sie sich dafür entschuldigen, dass Daphne mit ihrem Vater angegeben hatte. Als ihre Tochter keine Anstalten machte aufzustehen, sagte Maxine, dass sie nun dringend mit ihrem Referat beginnen müsse. Daphne ließ die beiden sichtlich ungern allein.
    »Es tut mir leid«, sagte sie zu Dr. West, sobald sie unter sich waren. »Normalerweise ist das hier nicht so ein Irrenhaus. Aber heute geht einfach alles schief. Und verzeihen Sie bitte das Benehmen meiner Tochter.«
    »Weswegen denn? Sie hat doch nur von ihrem Vater erzählt. Sie ist sehr stolz auf ihn.« Maxine hegte den Verdacht, dass Daphne mit Absicht so geprahlt hatte, damit sich Dr. West unwohl fühlte. »Ich wusste nicht, dass Sie mit Blake Williams verheiratet waren«, stellte Charles West unbehaglich fest.
    »Ja, das war ich«, antwortete Maxine und wünschte, sie könnten den Abend noch einmal von vorn beginnen – ohne die Eingangsszene im Flur. Es wäre auch nützlich, wenn sie sich in der neuen Version rechtzeitig an ihre Verabredung erinnern würde. In dem ganzen Trubel war sie ihr schlichtweg entfallen. »Blake ist mein Ex-Mann. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?« Sie hatte es kaum ausgesprochen, da fiel ihr ein, dass sie gar nichts im Haus hatte außer einem einfachen Wein, den Zelda zum Kochen brauchte. Maxine hatte vorgehabt, am Wochenende einen guten Wein zu kaufen, aber auch das hatte sie vergessen.
    »Wollten wir nicht essen gehen?«, fragte Charles ganz direkt. Es sah ihm nicht danach aus.
    »Würden Sie es mir sehr übelnehmen, wenn wir darauf verzichteten? Ich kann es mir selbst nicht erklären, aber ich habe unsere Verabredung vergessen.« Maxine war den Tränen nahe.
    Normalerweise wäre Dr. West verärgert gewesen, aber es wollte ihm heute nicht gelingen.
    »Vielleicht gehe ich deshalb nie aus«, fügte Maxine hinzu. »Ich bin nicht sonderlich gut darin.« Gelinde gesagt.
    »Vielleicht wollen Sie gar nicht ausgehen«, gab Dr. West zu bedenken.
    Vermutlich hatte er damit sogar recht. Ihr Leben war mit Arbeit und Familie so ausgefüllt, dass sie einfach nicht wusste, wie sie noch jemanden darin unterbringen sollte.
    »Es tut mir leid, Charles. Normalerweise habe ich die Dinge besser unter Kontrolle.«
    »Aber Sie können doch nichts dafür, wenn Ihr Sohn und die Nanny krank werden. Sollen wir einen neuen Versuch wagen? Wie wäre es mit Freitag?«
    Sie brachte es nicht über sich, ihm zu sagen, dass Zelda am Freitag ihren freien Tag hatte. Sie würde Zelda bitten müssen, zu Hause zu bleiben. Wahrscheinlich war das gar kein Problem, denn Zelda war normalerweise sehr hilfsbereit.
    »Das wäre wunderbar. Möchten Sie bleiben? Ich muss für die Kinder sowieso das Abendessen kochen. Sie könnten mit uns essen.«
    Dr. West hatte einen Tisch im La Grenouille reserviert, aber das sagte er nicht, damit

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