Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
Vom Netzwerk:
gefiel ihm. Es war erfrischend. Auf ganz natürliche Weise schienen sie sich zueinander hingezogen zu fühlen.
    »Blake Williams.« Mehr sagte er nicht. Sie nickte und leerte ihr Champagnerglas. Blake trank Wodka auf Eis, sein Lieblingsdrink. Von Champagner bekam er am nächsten Tag immer Kopfschmerzen.
    »Amerikaner«, stellte sie fest. »Verheiratet?« Die Frage fand er seltsam.
    »Nein. Wieso?«
    »Mit verheirateten Männern fange ich nichts an. Ich spreche nicht einmal mit ihnen. Ich hatte mal was mit einem Franzosen, der mir seine Ehe verschwiegen hatte. Aus Schaden wird man klug. Die Amerikaner gehen meistens offen damit um. Die Franzosen nicht. Sie haben eine Ehefrau, eine Geliebte und betrügen beide. Gehst du fremd?«, fragte sie, als wäre dies ein Sport wie Golf oder Tennis.
    Blake lachte. »Für gewöhnlich nicht. Nein, ich glaube, ich bin noch nie fremdgegangen. Dazu habe ich gar keinen Grund. Ich bin nicht verheiratet und wenn ich mit einer anderen Frau schlafen will, dann beende ich zuerst die Beziehung, in der ich noch stecke. Das scheint mir wesentlich unkomplizierter. Ich mag keine Dramen und verzwickten Situationen.«
    »Ich auch nicht. Genau das meinte ich in Bezug auf Amerikaner. Sie sind schlicht und direkt. Europäer sind viel komplizierter. Sie legen geradezu Wert darauf, dass alles so schwierig wie nur möglich ist. Meine Eltern versuchen seit zwölf Jahren, sich scheiden zu lassen. Sie trennen sich und bald darauf sind sie wieder zusammen, immer abwechselnd. Das ist für alle ziemlich verwirrend. Ich war nie verheiratet und lege es auch nicht darauf an. Auf mich wirkt die Ehe wie das pure Chaos.« Das sagte sie so unbeteiligt, als würde sie über das Wetter oder eine Reise sprechen. Blake amüsierte sich. Sie war eine humorvolle junge Frau, hübsch und – wie die Briten es nannten – ziemlich abgedreht. Wie eine Waldnymphe oder eine Elfe wirkte sie mit dem Sari, dem Bindi und den Tattoos. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie ein breites Smaragdarmband und einen kostbaren Rubinring trug. Wer auch immer sie war, vermögend schien sie jedenfalls zu sein.
    »Ich würde dir zustimmen, dass die meisten Leute ein ziemliches Chaos veranstalten. Ich verstehe mich allerdings gut mit meiner Ex-Frau. Wir kommen jetzt besser klar als während unserer Ehe.« Zumindest für ihn war es so, aber er ging davon aus, dass Maxine genauso dachte.
    »Hast du Kinder?«, fragte sie und bot ihm von den Oliven an. Er warf zwei in seinen Drink.
    »Ja, ein Mädchen und zwei Jungs. Dreizehn, zwölf und sechs.«
    »Wie süß! Ich möchte keine Kinder, aber ich finde es mutig, wenn Leute welche bekommen. Mir macht es Angst. Diese ganze Verantwortung, sie werden krank, und du musst aufpassen, dass sie in der Schule mitkommen, sich benehmen können und so weiter. Das ist schlimmer, als einen Hund oder ein Pferd zu dressieren – und das kann ich schon nicht. Ich hatte mal einen Hund, der hat sein Geschäft überall im Haus verrichtet. Bei Kindern würde ich vermutlich völlig versagen.«
    Blake lachte bei der Vorstellung. In dem Moment kam Mick Jagger mit ein paar Leuten vorbei, und alle begrüßten seine Gesprächspartnerin. Blake verstand nicht, warum er ihr nie zuvor begegnet war. Schließlich verbrachte er viel Zeit in der Londoner Szene.
    Er erzählte ihr von dem Haus in Marrakesch, und sie stimmte ihm zu, dass es nach einem tollen Projekt klang. Sie verriet ihm, dass sie beinahe Architektur studiert hätte, es aber doch gelassen hatte, weil zu viel Mathematik dazugehörte. In der Schule war sie fürchterlich schlecht darin gewesen.
    Ein paar Freunde kamen, um Blake zu begrüßen, und als er nach einer kurzen Unterhaltung wieder in ihre Richtung blickte, war sie verschwunden. Blake war enttäuscht. Er hatte sich gern mit ihr unterhalten. Sie war exzentrisch, intelligent, geradeheraus, eigenwillig und attraktiv. Er fragte Mick nach ihr, und der lachte.
    »Du kennst sie nicht?« Mick wirkte überrascht. »Das ist Arabella. Sie ist eine Vicomtesse. Ihr Vater ist angeblich der reichste Mann im Oberhaus.«
    »Was macht sie?« Vermutlich brauchte sie nicht zu arbeiten, doch Blake hatte bei dem Gespräch mit ihr den Eindruck gewonnen, dass sie einer Beschäftigung nachging.
    »Sie ist Malerin, macht ausgezeichnete Porträts. Die Leute zahlen ein Vermögen, um von ihr gemalt zu werden. Sie malt auch deren Pferde und Hunde. Arabella ist ziemlich verrückt, aber sehr nett. Typisch britische Exzentrikerin. Ich glaube, sie war

Weitere Kostenlose Bücher