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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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eingerostet, aber es genügte, um sich mit dem Fahrer zu unterhalten. Er erzählte, dass Tausende umgekommen seien und es zahllose Verletzte gebe. In den Straßen lägen Leichen, die seit Tagen darauf warteten, beerdigt zu werden. Maxine wusste sofort, was das bedeutete: Schon bald würden Epidemien ausbrechen. Doch man brauchte kein Arzt zu sein, um das zu ahnen. Auch der Fahrer war sich der Gefahr bewusst.
    Die Fahrt von Marrakesch nach Imlil dauerte drei Stunden. Nach zwei Stunden erreichten sie eine Stadt namens Asni im Atlasgebirge. Von dort ging es über holprige Straßen nach Imlil. Außerhalb von Marrakesch war es kühler als in der Stadt, und die Landschaft war grüner. Maxine sah Dörfer mit Hütten aus Lehmziegeln, Ziegen, Schafe und Hühner, die über die Straße liefen, Männer auf Lasttieren sowie Frauen und Kinder, die Reisigbündel auf den Köpfen trugen. Dann tauchten die ersten zerstörten Hütten auf. Die Fußwege waren nicht mehr begehbar, Menschen wurden in offenen Lastwagen transportiert. Je näher sie Imlil kamen, desto mehr eingestürzte Häuser säumten den Weg. Männer gruben zum Teil mit bloßen Händen in dem Schutt nach Überlebenden. Sie kämpften sich auf der verzweifelten Suche nach ihren Angehörigen durch die zerstörten Behausungen. Immer wieder vernahm Maxine Weinen, und auch ihr traten bald die Tränen in die Augen. Es war unmöglich, nicht mit diesen Menschen zu fühlen, die nach ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten suchten. Maxine ahnte, dass dies nur ein Vorgeschmack war auf das, was sie am Ziel ihrer Fahrt erwarten würde.
    Als sie den Dorfrand von Imlil erreichten, sah sie Mitarbeiter des Internationalen Roten Halbmonds, die sich neben eingestürzten Lehmhütten um Verletzte kümmerten. Eine schier endlose Menschenkarawane zog am Straßenrand dahin. Die Menschen flohen aus dem Katastrophengebiet. Hier und da sah man Lasttiere. Vieh irrte umher und behinderte die Fahrzeuge auf der Straße. Die letzten Meilen nach Imlil kam der Jeep nur langsam voran. Feuerwehrleute und Soldaten waren im Einsatz. Jede verfügbare Rettungskraft war von der marokkanischen Regierung herbeordert worden. Auch aus anderen Ländern waren Hilfskräfte im Einsatz. Über ihren Köpfen flogen Hubschrauber. Maxine bot sich ein vertrautes Bild.
    Viele der Dörfer waren auch vor dem Unglück weder an eine Versorgung mit fließendem Wasser noch an eine mit Strom angeschlossen gewesen. Je weiter man in die Berge hinauffuhr, desto härter waren die Lebensbedingungen der Menschen. Während sie sich durch die Dörfer, zwischen Flüchtlingen und umherirrendem Vieh, hindurchkämpften, erzählte der Fahrer einiges über die Region. Er sagte, dass die Menschen aus Ikkiss, Tacheddirt und Seti Chambarouch auf der Suche nach Hilfe nach Imlil kamen. Das Berberdorf Imlil war das Tor zum Hohen Atlas und dem Mizane-Tal, über dem der Jebel Toubkal, mit über 4100 Metern der höchste Berg Nordafrikas, aufragte. Maxine konnte die schneebedeckten Gipfel bereits sehen. Die Bevölkerung in diesem Gebiet bestand aus Moslems und Berbern. Die Menschen sprachen Arabisch und verschiedene Berberdialekte. Die wenigsten verstanden Französisch. Blake hatte Maxine am Telefon berichtet, dass er sich mit Französisch und der Hilfe von Dolmetschern verständigte. Außer den Mitarbeitern vom Roten Halbmond war er bisher niemandem begegnet, der Englisch sprach. Zum Glück war nach den vielen Jahren des Reisens sein Französisch recht gut.
    Der Fahrer erklärte, dass sich über Imlil die Kabash du Toubkal befand, der ehemalige Sommerpalast des Gouverneurs. Von Imlil aus war es ein zwanzigminütiger Marsch bis dorthin. Es gab keine andere Möglichkeit, als mit Lasttieren hinaufzusteigen. Auch die Verletzten aus den Dörfern wurden auf diese Weise dorthin gebracht.
    Maxine erblickte Männer in den typischen langen Gewändern, die von Berbern getragen wurden. Die Menschen wirkten erschöpft, und ihre Kleidung war staubig. Stundenlange Fußmärsche, ermüdende Ritte auf Lasttieren und der Anblick des Elends ringsumher hatten Körper und Gesichter gezeichnet. In der Ferne sah sie die Zelte, in denen der Rote Halbmond ein Feldlazarett und Notunterkünfte für die vielen Flüchtlinge eingerichtet hatte. Kein Stein war in diesen Dörfern auf dem anderen geblieben. Die gemauerten Häuser waren ebenso eingestürzt wie die Lehmhütten. In grausamem Kontrast blühten inmitten all der Zerstörung Blumen am Straßenrand.
    Der Fahrer sagte, dass die

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