Herzensbrecher: Roman (German Edition)
den Kindern etwas zu unternehmen. Das beruhte auf Gegenseitigkeit und war sehr schade. Vor ihnen lag ein weiter Weg. Noch waren sie auf Maxine als Brücke angewiesen. »Pass auf dich auf! In Katastrophengebieten lauern überall Gefahren. Außerdem liegt Marokko in Nordafrika. Du fliegst nicht mal eben nach Ohio«, ermahnte er sie.
»Keine Sorge, ich achte auf mich.« Sie lächelte. »Ich liebe dich, Charles. Am Montag bin ich wieder da.« Traurig legte sie auf.
Es gab ein ernstes Problem – ohne Frage. Maxine hoffte, dass es nicht mehr als das war, und bedauerte, dass sie Charles vor ihrer Abreise nicht mehr gesehen hatte. Sie fand es albern und kindisch, dass er sich so stur verhielt. Während sie den Kindern einen Abschiedskuss gab, dachte sie daran, dass alle Männer, gleichgültig wie alt sie waren, doch immer kleine Kinder blieben.
17. Kapitel
B lakes Maschine startete Donnerstagabend kurz nach acht vom Flughafen Newark. Maxine lehnte sich entspannt in den bequemen Sitz. Später wollte sie sich in einer der beiden Schlafkabinen hinlegen. Es gab Kingsize-Betten, kuschelige Decken und große weiche Kissen. Einer der Flugbegleiter brachte ihr einen Snack und etwas später ein leichtes Abendessen, das an Bord zubereitet worden war: eine Omelette mit Räucherlachs. Der Kapitän informierte sie, dass der Flug siebeneinhalb Stunden dauern würde und sie aller Voraussicht nach um 7.30 Uhr Ortszeit in Marrakesch landeten. Am Flughafen würde ein Wagen mit Fahrer bereitstehen, der sie zu dem Camp außerhalb der Stadt brächte, in dem Blake und die Rettungsteams ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Der Internationale Rote Halbmond war ebenfalls vor Ort.
Maxine aß die Omelette und legte sich um neun Uhr schlafen. Sie musste sich ausruhen und Kräfte sammeln. In Blakes luxuriösem Flugzeug war es zum Glück leicht, sich zu entspannen. Der Passagierbereich war in Beige- und Grautönen gehalten. Auf den Sitzen lagen Kaschmirdecken, dicke graue Wollteppiche bedeckten den Boden, und es gab gemütliche Sofas. Im Schlafbereich herrschten zartgelbe Töne vor. Maxine fielen die Augen zu, sobald sie sich hingelegt hatte. Sie schlief sechs Stunden lang wie ein Baby in der Wiege. Als sie aufwachte, dachte sie an Charles. Sie hatte sich noch nicht damit abgefunden, dass er so zornig auf sie war. Dennoch zweifelte sie nicht daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Sie bürstete ihr Haar, putzte sich die Zähne und zog die festen Schuhe an. Eine ganze Weile hatte sie sie nicht getragen und aus der hintersten Ecke des Kleiderschranks hervorgeholt, wo sie die Sachen für Unternehmungen wie diese aufbewahrte. Sie hatte zwar genügend geeignete Kleidung dabei, aber rechnete damit, dass sie die nächsten Tage in den Sachen schlafen würde, die sie trug. Sie war aufgeregt und hoffte, in der kurzen Zeit möglichst viel zu erreichen und Blake eine Hilfe zu sein.
Frisch und ausgeruht verließ sie den Schlafbereich und genoss das Frühstück, das der Flugbegleiter servierte. Es gab frische Croissants und Brioches, Joghurt und Früchte. Nach dem Essen las sie Zeitung und bemerkte, dass die Maschine bereits in den Sinkflug überging. Maxine trug eine Anstecknadel in Form des Äskulapstabs, damit sie am Unglücksort sofort als Ärztin identifiziert werden konnte. Das Haar hatte sie zu einem Knoten aufgesteckt und sie trug ein altes beigefarbenes Safarihemd unter einem dicken Pullover. Sie hatte auch T-Shirts und eine feste Jacke dabei. Jack hatte sie vor ihrer Abreise über das Wetter in Marrakesch informiert. Vor der Landung füllte sie ihre Feldflasche mit Wasser. An ihrem Gürtel hingen Arbeitshandschuhe und Mundschutzmasken. In ihrer Tasche befanden sich Gummihandschuhe. Maxine war bereit.
Wie Blake versprochen hatte, stand am Flughafen ein Jeep samt Fahrer bereit. Maxine schulterte die kleine Reisetasche, in der sie frische Unterwäsche verstaut hatte für den Fall, dass es die Möglichkeit gab zu duschen. Sie hatte auch Medikamente dabei, falls sie krank wurde. Der Mundschutz würde gegen Verwesungsgeruch und bei ansteckenden Krankheiten helfen. Auch an Desinfektionstücher hatte sie gedacht. Maxine bemühte sich stets, alles Nötige einzupacken und nichts zu vergessen. Solche Einsätze erinnerten an eine militärische Operation. Bis auf die Armbanduhr trug Maxine keinen Schmuck. Auch den Verlobungsring hatte sie in New York gelassen. Sobald sie in den Jeep gestiegen war, fuhren sie los. Ihr Französisch war ein bisschen
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