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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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ihrer Tochter nicht, doch sie konnte verstehen, dass Daphne diesen Schluss zog. »Er versteht einfach nicht, welche Art von Beziehung ich zu Blake habe. Er spricht mit seiner Ex-Frau kein Wort mehr, hat aber auch keine Kinder mit ihr.« Doch wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie mit Blake mehr als nur die Kinder verband. Auf eine Weise liebten sie einander immer noch, und die Beziehung bedeutete Maxine viel. Doch zu einem Kräftemessen mit Charles sollte es deshalb nicht kommen. Er sollte sie verstehen, schien aber weit davon entfernt zu sein.
    »Fliegst du trotzdem nach Marokko?«, fragte Daphne mit besorgtem Blick. Sie war der Meinung, dass ihre Mutter den Kindern und ihrem Dad unbedingt helfen sollte.
    »Ja, natürlich. Und ich hoffe, dass sich Charles wieder beruhigt.«
    »Wen interessiert’s?«, erwiderte Daphne.
    »Mich«, antwortete Maxine ehrlich. »Denn ich liebe Charles.«
    Gemeinsam gingen sie in die Küche. Daphne schüttete Müsli in eine Schale. Zelda begann, Pfannkuchen für die Kinder zu backen.
    Maxine hoffte, dass sie eines Tages Charles gegenüber zumindest Zuneigung empfinden würden. Dass sich Kinder ablehnend gegenüber Stiefeltern verhielten, war nicht ungewöhnlich. Das wusste Maxine zwar, aber es am eigenen Leib zu erfahren war trotzdem bitter.
    Sie kam eine halbe Stunde zu spät in die Praxis und hinkte dem Zeitplan den ganzen Tag hinterher. Ihr blieb keine Zeit, Charles noch einmal anzurufen. Sie erstickte in Arbeit, hatte Sitzungen mit Patienten und sagte für den Rest der Woche so viele Termine wie möglich ab. Sobald sie zu Hause war, rief sie Charles an. Enttäuscht stellte sie fest, dass er immer noch verärgert war. Sie bemühte sich, ihn zu beschwichtigen, und fragte, ob er zum Abendessen vorbeikommen wolle. Er verblüffte sie, als er antwortete, dass sie sich erst nach ihrer Rückkehr wiedersehen würden. Offenbar wollte er sie dafür bestrafen, dass sie auf Blakes Bitte nach Marokko flog, indem er sich vor der Abreise nicht mehr mit ihr traf.
    »Ich würde dich gern noch einmal sehen, bevor ich fliege«, sagte sie mit sanfter Stimme. Doch Charles war nicht bereit einzulenken. Maxine fand sein Verhalten kindisch, entschied sich jedoch dafür, ihm die Chance zu geben, sich zu beruhigen, während sie fort war. Sie hatte keine andere Wahl. Als sie später noch einmal versuchte, ihn zu erreichen, ging er nicht einmal mehr ans Telefon. Offenbar kochte es in ihm, und er ließ sie seinen Unmut deutlich spüren.
    Maxine verbrachte ein angenehmes Abendessen mit den Kindern, und nach einem weiteren hektischen Tag in der Praxis rief sie Charles am Abend ihrer Abreise noch einmal an. Diesmal ging er ans Telefon.
    »Ich wollte mich nur verabschieden«, sagte sie so ruhig wie möglich. »Ich fahre jetzt zum Flughafen. Blakes Maschine startet von Newark.«
    »Pass auf dich auf«, sagte Charles schroff.
    »Ich habe dir die Nummern von Blakes Handy und seinem Black Berry gemailt. Du kannst es auch auf meinem Handy versuchen. Ich hoffe, es funktioniert.« Sie versuchte immer noch, ihn versöhnlich zu stimmen.
    »Ich werde dich ganz bestimmt nicht auf seinem Handy anrufen«, entgegnete Charles wütend. Er konnte es nicht verwinden, dass sie tatsächlich nach Marokko flog. Ein quälend langes Wochenende der Ungewissheit lag vor ihm. Maxine konnte seine Unversöhnlichkeit zwar nachvollziehen, aber sie bedauerte, dass er diese Haltung einnahm und ihr so wenig Verständnis und Vertrauen entgegenbrachte. Sie freute sich sogar auf die Reise. Obwohl es ihr sehr nahegehen würde, was sie dort zu sehen bekam, hatte sie das gute Gefühl, dass ihr Leben eine Bedeutung hatte. Auch Blake würde eine solche Erfahrung guttun. Allein deshalb wollte sie ihn unterstützen. Sie konnte ihn jetzt nicht hängenlassen, sondern würde diese Wende in seinem Leben fördern. Das überstieg Charles’ Verständnis. Außerdem war er vom ersten Moment an eifersüchtig auf Blake gewesen.
    »Ich werde versuchen, dich anzurufen«, versicherte Maxine. »Ich habe Zellie deine Nummer gegeben, falls hier irgendetwas passiert.« Sie ging davon aus, dass er in der Stadt sein würde und in der Nähe der Kinder blieb, während sie fort war.
    »Ich hatte eigentlich vor, nach Vermont zu fahren«, erwiderte Charles. Im Juni war es dort wunderschön. Maxine hätte sich gefreut, wenn er sich auch ohne sie mit den Kindern getroffen hätte. Schließlich wurde er in zwei Monaten ihr Stiefvater. Aber er schien keine Lust zu haben, mit

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