Herzenskälte: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)
eingestehen wollte.
Sie hob den Kopf, als sie nur noch wenige Meter von ihrem Auto entfernt war. Eine Gestalt lehnte an ihrem VW und wartete auf sie. Ihr erster Gedanke war, dass irgendein lästiger Reporter es geschafft hatte, sich auf das Gelände zu schleichen. Doch dann erkannte sie zu ihrer Überraschung Oliver Grohmann.
Sie blieb stehen und musterte ihn einen Moment lang. »Was tust du denn hier?«
Er zuckte die Schultern. »Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Auto, da habe ich gesehen, wie in deinem Büro das Licht ausging.«
Sie runzelte die Stirn. »Und da bleibst du hier in der eisigen Kälte stehen, um auf mich zu warten? Wieso das denn?«
»Vielleicht wollte ich sichergehen, dass du tatsächlich nach Hause fährst und nicht nur vorhast, so zu tun, als ob?«, fragte er mit dem Anflug eines Grinsens.
Eigentlich hätte sie verstimmt sein sollen, doch erstaunlicherweise war sie es nicht. »Du glaubst also, ich sitze an meinem Fenster, bis du auf dem Parkplatz auftauchst, um dann das Licht auszumachen und darauf zu warten, dass du wegfährst?«
»Zuzutrauen wäre es dir.«
»Ich sollte wohl eher fragen, wieso du zu meinem Büro hochsiehst, bevor du losfährst.« Als Jennifer bewusst wurde, dass sie die Bemerkung mit vollkommen ernster Miene ausgesprochen hatte, schob sie schnell ein Lächeln hinterher. »Stalkst du mich?«
Der neckende Tonfall in ihrer Stimme konnte nicht einmal sie selbst überzeugen. Das Grinsen auf Olivers Gesicht war verschwunden. Er stieß sich von ihrem Auto ab und kam einen Schritt auf sie zu. »Nein … eigentlich nicht.«
Sie standen sich gegenüber. Jennifer wollte sich seinem Blick entziehen, konnte ihm jedoch nur wie gebannt in die Augen sehen. »Dann ist es ja gut«, brachte sie schließlich schon beinahe heiser hervor.
Endlich gelang es ihr, sich loszureißen. Sie erinnerte sich wieder an den Schlüsselbund in ihrer Hand und trat zur Fahrertür. »Ich muss noch einkaufen«, sagte sie.
»Jennifer …«
Sie hielt inne.
»Ich wollte eigentlich nur …«
Die Sekunden schlichen dahin, während er nach Worten suchte. Er machte erneut einen Schritt auf sie zu.
Jennifer verspürte einen unwillkürlichen Fluchtreflex und blieb doch regungslos stehen. Ihr kamen eine Menge unterschiedlichster Dinge in den Sinn, die er sagen könnte. Und nichts davon wollte sie hören.
Oliver fing sich wieder. »Ich wollte eigentlich nur fragen, wie es dir geht. Die Ärzte sind bestimmt nicht begeistert davon, dass du arbeitest … und dann auch noch Überstunden schiebst.«
Jennifer setzte ein Lächeln auf, das sich falsch anfühlte. Es konnte weder ihre Erleichterung vertreiben noch ihre Enttäuschung. »Mir geht’s gut. Und was die Ärzte betrifft … die haben doch ohnehin keine Ahnung.«
Oliver wollte noch etwas sagen, aber sie kam ihm zuvor. »Ich muss jetzt wirklich …. Wir sehen uns morgen.«
Jennifer stieg in ihr Auto, ließ den Motor an und fuhr los. Während sie an der Ausfahrt hielt, konnte sie im Rückspiegel sehen, wie er die Lippen bewegte.
»Bis morgen.«
Dann bog sie auf die Straße.
Danksagung
Ich danke allen, die mich durch diese wunderbare Phase meines Lebens begleiten und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie alle sind mir eine große Hilfe und setzen alles daran, dass ich meinen Traum leben kann: Christoph, Janine, Alexandra, Ulrike, Christina, Claudia Schlottmann, Julia Aumüller und Franka Zastrow. Vielen, vielen Dank, dass ihr / Sie für mich da seid / sind!
Ein ganz lieber Dank gilt allen Mitarbeitern des Egmont Lyx Verlages sowie der Literarischen Agentur Schlück, die ihren entscheidenden Beitrag meist im Hintergrund leisten!
Im Besonderen bedanke ich mich bei allen Lesern von »Todeszeichen«, den Rezensenten, Bloggern, den Teilnehmern der Leserunden, den Foren & Portalen sowie allen, die meine Lesungen besucht haben. Es ist eine unbeschreibliche Erfahrung mit jenen Menschen in Kontakt zu kommen, für die mein Werk bestimmt ist und ihr Feedback zu erhalten. Es waren unglaublich tolle Erlebnisse und Begegnungen, die ich nicht missen möchte! Ich hoffe sehr, dass auch »Herzenskälte« euch gefallen wird.
Mühlheim im Oktober 2013
Über die Autorin
Autorenfoto: © privat
Saskia Berwein wurde 1981 in der Nähe von Frankfurt a. M. geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Justizfachangestellten. Ihre Liebe zum Lesen führte zur Entstehung ihres ersten eigenen Romans. Saskia wohnt mit ihrem Lebensgefährten in Mühlheim am Main. Weitere
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