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Herzflimmern

Herzflimmern

Titel: Herzflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Ruth war entschlossen gewesen, das Haus zu kaufen, und hatte wie immer ihren Kopf durchgesetzt. Nicht unbedingt gegen Arnies Willen. Zum einen gab er Ruth gern nach, wenn es irgend möglich war, zum anderen liebte er das alte viktorianische Haus auf der Südseite von Bainbridge Island so sehr wie sie.
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    Sie hatten das große Haus mit den neun Zimmern bald mit Wärme und Leben angefüllt. Gleich nach Rachels Geburt war Ruth wieder schwanger geworden. Die Zwillinge waren zur Welt gekommen, und fast zur gleichen Zeit hatte Brandy, die Labradorhündin, geworfen. Die diversen Katzen hatten sich im Lauf der folgenden fünf Jahre von selber eingestellt und waren geblieben. Der kleine weiße Papagei, der immer auf irgend jemands Schulter hockte und an einem Ohrläppchen knabberte, war zusammen mit den Goldfischen ins Haus gekommen, und den Goldhamster hatte Rachel zu ihrem fünften Geburtstag bekommen. Beth, die Fünfzehnjährige, die von zu Hause fortgelaufen war und jetzt oben Rachel beim Anziehen half, hatte Ruth eines Tages einfach von der Straße mitgenommen. Früher oder später, dachte Arnie oft, fanden alle herrenlosen Geschöpfe auf Bainbridge Island ihren Weg ins Haus der Familie Roth.
    Arnie stand am Fenster und sah auf den grauen Himmel. Am Vortag war es noch strahlend schön gewesen, aber über Nacht hatte es sich zugezogen. Er schüttelte den Kopf. Wie sollte ein Mensch, der im San Fernando Valley aufgewachsen war, es in diesem unfreundlichen Klima aushalten?
    Im vorletzten Monat hatten sie beschlossen, zum Ende des Sommers noch einmal richtig Sonne und Ruhe zu tanken, und hatten das erstemal in ihrem gemeinsamen Leben richtig Urlaub machen wollen. Sie waren Anfang September für eine Woche in die Berge gefahren, und es hatte die ganze Zeit in Strömen geregnet.
    Arnie ließ das Geschirr stehen – Beth würde es später spülen –, trocknete sich die Hände und drehte sich nach Ruth um.
    Sie war eine schöne Frau. Und nach jeder Schwangerschaft schien sie ihm schöner zu werden. Er betrachtete sie still, wie sie da am Tisch saß, den Kopf in die Hand gestützt, das Gesicht nachdenklich. Sie war ein wenig rundlicher geworden, aber Arnie fand das schön an ihr; sie wirkte weich und ungemein anziehend.
    Es kam nicht oft vor, daß sie einen solchen Moment der Ruhe miteinander teilen konnten. Fast immer waren sie in Hetze, Ruth meistens auf dem Sprung, so daß sie kaum Zeit fanden, ein ruhiges Wort miteinander zu wechseln. Arnie hoffte, das würde jetzt, da Ruth ihre eigene Praxis hatte, endlich anders werden.
    Er drehte sich um, als er ein unangenehm vertrautes Geräusch hinter sich hörte. Der Wasserhahn tropfte schon wieder. Er überlegte, ob sie die letzte Rechnung des Installateurs schon bezahlt hatten, der praktisch das ganze obere Badezimmer hatte auseinandernehmen müssen, weil Rachel einen Waschlappen ins Abflußrohr gestopft hatte. Er schüttelte den {218} Kopf. Merkwürdig, je mehr Geld sie verdienten, desto knapper schien es zu werden.
    Draußen begann es zu regnen. Verärgert sah er zum Fenster hinaus, doch sein Ärger schmolz dahin beim Anblick des kleinen Urwalds auf dem Fensterbrett; jeder abgebrochene Stengel, jeder Schößling, jedes Samenkorn und jeder Fruchtkern wanderte in einen von Ruths Blumentöpfen, um frisches Grün und junge Blättchen zu treiben. Das Neueste waren vier Avokadokerne, die mit Zahnstochern angestochen in vier mit Wasser gefüllten Milchgläsern hingen. Auf jedem Glas war ein Etikett mit dem Namen eines der Kinder, und jeden Morgen hob Ruth ein kleines Mädchen nach dem anderen hoch, damit jedes den Fortschritt seines Kerns begutachten konnte.
    Arnie merkte plötzlich, daß er seit einiger Zeit vergeblich versuchte, den rechten Hemdsärmel zuzuknöpfen. Als er den Arm hob, sah er, daß der Knopf fehlte. Er runzelte die Stirn. Den Knopf hatte er schon vor Wochen verloren. Und er konnte auch nicht einfach hinaufgehen und das Hemd wechseln; es war gar kein sauberes mehr da. Die schmutzige Wäsche stapelte sich wieder einmal bis zur Decke.
    »Sarah, du darfst die Stifte nicht in die Nase stecken.«
    Ruth bückte sich, hob die Kleine vom Boden auf und setzte sie auf ihren Schoß. Sie nahm die rosige kleine Faust in ihre Hand und drückte sie auf ihren Bauch.
    »Siehst du, Sarah, da ist das neue Baby drin. Sag hallo, Sarah, es kann dich bestimmt hören.«
    Sarah lachte und sabberte auf Ruths Kleid. Wieder schüttelte Arnie den Kopf. Wie schaffte sie es nur? Als sie 1972

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