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Herzflimmern

Herzflimmern

Titel: Herzflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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seitlich, die Knie bis zur Brust hochgezogen, auf dem Operationswagen.
    Mickey stellte sich vor und stellte ihr einige Fragen, während sie Puls und Blutdruck prüfte.
    »Wann hatten Sie zum erstenmal Schmerzen, Mrs. Mortimer?«
    »Vor ungefähr zwei Wochen«, antwortete die Frau keuchend. »Es kam immer wieder mal. Ich dachte, es wären Blähungen. Aber gestern Nacht wurden die Schmerzen so schrecklich, daß ich dachte, ich würde ohnmächtig werden.«
    Mickey fiel auf, daß die Frau beide Hände auf die rechte Leistengegend drückte.
    »Ist Ihnen auch mal schlecht gewesen? Mußten Sie sich übergeben?«
    »Ja …« Sie atmete stoßweise. »Vor ein paar Wochen mal.«
    Mickey warf einen Blick auf das Krankenblatt. Mrs. Mortimer zeigte die klassischen Symptome einer Blinddarmentzündung. Sie zeigte aber auch Symptome einer Bauchhöhlenschwangerschaft. Mickeys Blick glitt wei {154} ter das Blatt hinunter. Erics Aufzeichnungen zufolge hatte die Beckenuntersuchung keine Anzeichen einer Schwangerschaft gezeigt. Mrs. Mortimer war 48 Jahre alt.
    »Wann hatten Sie das letztemal Ihre Periode?« fragte Mickey, während sie behutsam die Lymphknoten am Hals abtastete.
    »Das hab’ ich dem anderen Arzt schon gesagt«, antwortete die Frau schweratmend. »Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß, ich bin im Wechsel. Meine Periode kam nur noch sehr unregelmäßig. Und ich hatte Hitzewallungen. Dann blieb sie ganz weg und – ach, ich hab’ solche Schmerzen!«
    »Wir kümmern uns gleich darum.«
    Wenigstens hatte Eric ihr kein Morphium gespritzt. Das hatte er in der vergangenen Woche bei einem Patienten getan, so daß, als Mickey zur Untersuchung gekommen war, sämtliche Symptome überdeckt gewesen waren, und sie keine Diagnose hatte stellen können.
    »Mrs. Mortimer, wenn bei einer Frau starke Schmerzen in diesem Bereich auftreten, müssen wir immer auch an eine Eierstockschwangerschaft denken.«
    Die Frau begann zu weinen. »Das ist ausgeschlossen. Mein Mann und ich – wir – wir haben schon lange nicht mehr …«
    Mickey rief eine Schwester herein und bat sie, bei Mrs. Mortimer zu bleiben. Sie selbst ging zum Haustelefon und ließ Jay Sorensen ausrufen. Er war Stationsarzt im vierten Jahr und konnte die Operation übernehmen. Mickey durfte noch nicht allein operieren.
    »Jay«, sagte sie, sobald er sich meldete, »sind Sie frei für eine Unterleibsoperation?«
    Sie beschrieb ihm Mrs. Mortimers Zustand und beantwortete Jays Fragen.
    »Sie weiß nicht mehr, wann sie die letzte Menses hatte. Seit langem kein Geschlechtsverkehr mehr mit dem Ehemann. Leicht erhöhte Temperatur, aber sehr starke Schmerzen.«
    »Bringen Sie sie rauf. Ich lasse einen Raum vorbereiten.«
     
    Mickey beschloß, bei der Patientin zu bleiben, die hellwach auf dem Operationswagen lag und sichtlich Angst hatte.
    »Dr. Brown, der Anästhesist, wird gleich kommen und Ihnen was geben, Mrs. Mortimer. Dann werden Sie herrlich schlafen.« Mickey legte der Frau beruhigend die Hand auf den Arm.
    Diese umklammerte in einer panischen Geste Mickeys Handgelenk. »Frau Doktor«, flüsterte sie. »Es ist doch der Blinddarm, nicht wahr?«
    »Es sieht so aus, ja. Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Mortimer. Sie bekommen einen der besten Operateure –«
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    »Nein, nein.« Die Frau faßte Mickey noch fester und sah sie beinahe beschwörend an. »Das ist es nicht. Es ist wegen der anderen Möglichkeit, von der Sie sprachen. Wegen der Eileiterschwangerschaft. Dafür bin ich doch zu alt, oder?«
    Die Frage machte Mickey hellhörig.
    »Beunruhigt Sie diese Möglichkeit, Mrs. Mortimer?« fragte sie behutsam.
    Die Frau begann wieder zu weinen. »Ich habe solche Angst.«
    Mickey schaute sich rasch um, entdeckte einen Hocker, zog ihn heran und setzte sich nahe zu der geängstigten Frau.
    »Wovor haben Sie Angst?« fragte sie leise.
    »Ich meine, es kann doch nur der Blinddarm sein, nicht wahr?«
    »Offen gesagt, Mrs. Mortimer«, antwortete Mickey mit Bedacht, »kommt eine akute Blinddarmentzündung bei Frauen Ihres Alters relativ selten vor.«
    »Aber es
kann
vorkommen?«
    »Könnte es denn etwas anderes sein?«
    Die Frau leckte sich die spröden Lippen und zupfte nervös an der Bettdecke. »Bitte sagen Sie es niemandem, Frau Doktor. Ich schäme mich so.«
    »Worum geht es denn, Mrs. Mortimer?«
    »Ich hab’ solche Schwierigkeiten, darüber zu sprechen. Mein Mann und ich sind seit dreißig Jahren verheiratet. Wir haben uns wirklich sehr gern. Ich war immer treu. Wir mögen

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