Herzgefaengnis
diesem Moment wäre das mehr als peinlich …
„Das schmeckt sensationell“, gab ich zu. Und unnötigerweise: „Das hast du sehr gut ausgesucht.“
„Danke für das Vertrauen“. Ein unwiderstehliches Lächeln. „Du siehst: Ich weiß, was du magst. Hast du genug Vertrauen zu mir, um das Dessert woanders einzunehmen?“
„Woanders? Ich weiß nicht.“ Zweifelnd legte ich den Kopf schief. Was hatte er vor?
„Bitte lass´ dich überraschen. Du wirst es nicht bereuen.“
„Das sagst du dauernd.“
„Ich meine es auch so.“
Er bestand darauf, zu zahlen, und lehnte jede finanzielle Beteiligung meinerseits strikt ab.
„Du bist mein Gast. Und ich verlange, dass du dich wie einer benimmst. Noch so ein Ansinnen, und ich muss mir was für dich ausdenken.“ Seine Augenbrauen zogen sich drohend zusammen, und um seinen Mund lag ein strenger Zug.
„Wir nehmen noch einen Espresso“, sagte er, als der Kellner kam. „Nein, warten Sie. Bringen Sie der Dame bitte einen Cappuccino stattdessen.“ Woher wusste er …
„Ich möchte nur noch einmal Schaum auf deiner Oberlippe sehen.“ Er schmunzelte, als ich wütend aufblickte. Na warte! „Das ist soo sexy bei Dir“, flüsterte er, für den Kellner unhörbar.
Es gelang mir, den Cappuccino unfallfrei und ohne Schaumreste zu trinken – sehr zu Leos Bedauern, wie er sagte. Als wir das Lokal verließen, umfasste er meine Taille und löste damit eine weitere Atembeklemmung bei mir aus. Seine Hand an meiner Seite, schob er mich sanft zur Tür hinaus. Ohne mich loszulassen, öffnete er die Autotür und gab mich nur widerwillig frei.
Kapitel 5
Als er auf den Fahrersitz glitt, wandte ich mich ihm zu. „Danke, Leo. Das war wirklich sehr schön.“
Er nahm meine Hand. „Bitte danke mir nicht. Ich möchte, dass du weißt, was du mit mir anstellst.“
Mit diesen Worten legte er meine Hand in seinen Schritt. Wo ich eine deutliche Beule in seiner Jeans erfühlte. Ohne jede Verlegenheit sah er mir in die Augen, während die Beule unter meiner Hand sich merklich ausdehnte. Er zuckte mit keiner Wimper, als er sagte:
„Du hast jetzt noch genau fünf Minuten die Gelegenheit, mich darum zu bitten, dich nach Hause zu bringen. Es ist deine Entscheidung. Wenn du das möchtest, dann fahren wir sofort los, und das war´s. Keine Angst, dass ich dir das dann übel nehme.“
Seine Hand hielt mich weiter fest. Mein Atem stockte.
„Du gehst wohl gern aufs Ganze.“ Mehr als ein Flüstern brachte ich nicht zustande. „Keine Angst vor einer Abfuhr?“ Ich wandte den Blick nicht von seinem Gesicht. Meine Hand schloss sich sanft um seine Männlichkeit, der es in der schmal geschnittenen Jeans zu eng zu werden drohte. Sein Gesicht blieb immer noch unbewegt. Doch seine Augen weiteten sich und wurden dunkler.
„Nur wer sagt, was er will, kriegt es am Ende auch. Das Leben ist zu kurz, um aus seinen Gefühlen ein Geheimnis zu machen.“ Seine Stimme hatte er bemerkenswert in der Gewalt. Mit keinem Ton ließ er erkennen, was meine Hand eine Etage tiefer zu fühlen bekam. Er hielt meine Hand weiter umfasst und führte sie an seine Brust. Sein Herz schlug genau so schnell wie meines. Er küsste meine Fingerspitzen und lächelte. Ein verschmitztes, unwiderstehliches, sexy Lächeln. „Ich hoffe, du hast bis morgen früh nichts vor“.
Oh mein Gott. Mein Herzkasper vollführte einen doppelten Schraubensalto.
Fast lautlos glitt der Mercedes aus der Parklücke und fädelte sich in den Verkehr ein. War ich vor dem Essen einfach nur aufgeregt, voller Lampenfieber, so stand ich jetzt lichterloh in Flammen. Ich faltete meine Hände im Schoß. Nur um sie davon abzubringen, zu zittern. Den Blick hielt ich starr geradeaus auf die Straße gerichtet. Die Luft im Wagen schien zu vibrieren vor Anspannung. Ich fing an zu bedauern, dass ich nicht mehr Make-up aufgetragen hatte – vielleicht hätte das meiner Gesichtsfarbe gut getan.
Ich brauchte mindestens fünf Minuten, bis ich mich soweit beruhigt hatte, ihn zu fragen, wo wir hinfuhren.
„Das wirst du gleich sehen. Vertrau mir. Schließlich bin ich Polizist.“
Ah ja, der Herr ist Polizist. Als wenn das eine Entschuldigung für dieses Benehmen wäre! Mein Stolz hatte offenbar gerade sein Nickerchen beendet.
Leo grinste und sah mich von der Seite an. „Du hast schließlich meine Dienstnummer. Kannst dich also jederzeit höheren Orts über mich beschweren.“
„Ich hoffe, das wird nicht nötig sein. Du meintest doch, ich würde es
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