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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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nicht bereuen.“
    „Und?“ Er blickte wieder nach vorne. „Wie ist dein Eindruck bisher?“
    Hörte ich da leichten Spott in seiner Stimme?
    „Ich möchte mir vor dem Dessert kein endgültiges Urteil bilden. Aber mein erster Eindruck ist … durchaus positiv.“ Ein schneller Seitenblick bestätigte es. Er lachte leise. Es klang fast triumphierend.
    „Reden Juristen immer so?“ spöttelte er.
    „Angehende Juristen. Und ja. Die meisten reden immer so. Wenn du es nicht aushältst … meine fünf Minuten sind ja um.“
    „Das könnte dir so passen. Jetzt noch einen Rückzieher machen. Das gibt es bei mir nicht. Wir sind auch in zehn Minuten da.“
    Ich fragte nicht nach, wo genau wir in zehn Minuten sein würden. Ein diskretes Hotel im Wald? Ein weiteres Restaurant – oder eine Bar? Ein kleines, verschwiegenes Appartement, genutzt von den Sachbearbeitern des LKA 11, wenn sie mal Lust auf ein Abenteuer hatten? Im Geiste sah ich wissend lächelnde Rezeptionisten in dezent erleuchteten Hotelfoyers vor mir. Selber schuld, meckerte mein Stolz. Was lässt du dich auch darauf ein? Hättest dich ja vorhin nach Hause bringen lassen können …
    Wir hatten die Innenstadt längst verlassen und fuhren stadtauswärts. Der Verkehr hatte schon lange nachgelassen. Nur ab und zu begegnete uns ein Auto. Wir bogen auf den Berliner Ring ein. Auch hier anders als tagsüber kaum Verkehr. Leo gab Gas. Wir wurden in die Sitze gedrückt, als der Mercedes fast geräuschlos beschleunigte. In der Stereoanlage lief Rihanna. „Rude Boy“. Ausgerechnet.
    Bei „California King Bed“ bogen wir von der Autobahn ab. Auf irgendeine dunkle, von Eichen gesäumte Landstraße. Nur die Scheinwerfer des Autos erleuchteten die Fahrbahn. Ein Ortsschild flog an uns vorbei. Ich machte mir nicht die Mühe, es zu entziffern. Er ließ den Wagen langsam auslaufen und bog in eine Art Feldweg ein. Wir hielten vor einem weiß gestrichenen Gartentor, das er für uns öffnete.
    „Bleib sitzen“, forderte er mich auf. Wir fuhren über knirschenden Kies unter einen Carport. Er stieg aus und öffnete die Beifahrertür für mich.
     
     
    „Wir sind da. Willkommen in Menzow.“
    Ich hatte alles Mögliche erwartet – aber das hier bestimmt nicht.
    Er nahm meinen Arm und führte mich in ein kleines, schneeweiß gestrichenes Holzhaus mit einem modernen Tonnendach. Es schien kaum mehr als eine Datsche zu sein, die man am Wochenende oder in den Ferien benutzt. Es gefiel mir sofort. Innen war das Dachgestühl zu sehen, wie die Wände weiß gestrichen. Der Boden war mit rostroten und weißen Fliesen im Schachbrettmuster belegt, darauf farblich passend ein rostroter Teppich. Ich sah einen Kamin und eine Sitzgarnitur. Leder, cremefarben. Alles sehr einladend und aufgeräumt.
    „Das ist wunderschön hier“, sagte ich. Ein Strahlen erhellte sein Gesicht, als er meine Überraschung erkannte.
    „Ja, das ist es. Ich liebe es hier. Im Sommer komme ich fast jedes Wochenende. Schön, dass es dir auch gefällt.“
    Auf dem Tresen der offenen Küche waren zwei Dessertteller mit Besteck angerichtet.
    „Ist das für uns?“ Ich deutete auf die Teller.
    „Was dachtest du? Für die sieben Zwerge?“
    „Wann hast du das vorbereitet?“ Statt einer Antwort verschloss er meinen Mund mit einem Kuss. Seine Lippen pressten sich auf meine und mit seiner Zunge verlangte er unnachgiebig Einlass. Ich presste meine Lippen zusammen, wollte nicht so einfach den letzten Rest meiner Selbstbeherrschung hergeben. Doch er ließ sich nicht abweisen. Er knabberte an meiner Unterlippe, liebkoste meine Mundwinkel und ließ einfach nicht locker, bis ich seinen Kuss erwiderte. Meine Lippen für ihn öffnete und ihn willkommen hieß. Er packte meine Taille mit beiden Händen, und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Seine Finger wanderten auf meiner Wirbelsäule auf und ab, und mich durchfuhren tausend kleine Elektroschocks. Ohne mich loszulassen, schob er mich ein Stück von sich weg, küsste mich auf den Scheitel und sagte heiser: „Du wirst es nicht bedauern. Ich verspreche es …“
    Nein. Ganz bestimmt nicht.
    Er ließ mich los und öffnete den Kühlschrank, aus dem er zwei langstielige Gläser mit Mousse au Chocolat zutage förderte. Vorsichtig balancierte er sie zum Küchentresen und stellte sie auf die Dessertteller. Ich konnte nicht genug davon bekommen, ihn anzusehen.
    „Komm und iss das hier. Es ist gut.“ Er winkte mich zu sich und reichte mir einen Löffel. Ich liebe Mousse au

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