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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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nicht vorher gefragt habe, aber du bist einfach zu unwiderstehlich. Ich war schon wieder zu schnell …“
    Ich musste lächeln, als ich das erneute Funkeln in seinen Augen sah.
    „Bitte entschuldige du, dass ich es dir nicht eher gesagt habe. Ja, ich verhüte, obwohl es seit einem Jahr gar keinen Grund dafür gab.“
    „Oh, das erklärt einiges“, schmunzelte er. Und leiser: „Du bist abgegangen wie eine Rakete.“
    Flammende Röte überzog meinen ganzen Körper bei seinen Worten. Ich hatte nicht gewusst, dass man überall rot wird – nicht nur im Gesicht. Und ich hätte auf diese Erfahrung gerne verzichtet. Leo lachte leise und drängte sich an mich.
    „Bitte hör auf, so rot zu werden“, flüsterte er. „Sonst muss ich es dir sofort noch einmal besorgen.“
    Ich fühlte seine Erektion an meinem Oberschenkel. Heiß und verlangend rieb er seine Hüften an meiner Seite, und in mir stieg die unbändige Sehnsucht auf, ihn noch einmal in mir zu spüren.
    „Ja. Bitte“, hauchte ich und wollte mich ihm zuwenden.
    „Oh nein. Dreh´ dich anders herum“, kommandierte er. „Das wird dir gefallen.“ Mit diesen Worten schob er mich so, dass ich auf der Seite lag und ihm den Rücken zuwandte. Mit einer Hand hielt er mich in dieser Position, während er ein weiteres Kondom überstreifte und dann ruckartig in mich eindrang. Sein harter, starker Schwanz füllte mich gänzlich aus, noch tiefer als eben. Eine Welle nie gekannter Lust überspülte mich und ließ mir den Atem stocken. Seine Stöße kamen jetzt hart, schnell, mit fast brutaler Kraft. Mein Innerstes umschloss ihn fest, und ich flehte ihn an, weiter zu machen, immer weiter.
    „Bitte. Komm. Mit. Mir“, presste er hervor. Ich schrie auf, als mich der Höhepunkt mit aller Wucht traf. In Wellen und Wellen über mich hinwegraste. Und genau so, wie er es wollte, entlud sich sein Körper zur gleichen Zeit mit einem tiefen Stöhnen.
    Als unser Puls sich ein wenig beruhigt hatte, drehte ich mich zu ihm um. Mit einer Hand berührte ich vorsichtig seine Schulter, dicht an seiner Narbe. Er hatte die Augen geschlossen und atmete immer noch schwer. Genau wie ich. Verschwitzte Locken hingen ihm ins Gesicht, und als ich sie zurückstrich, umfasste er mit einem Lächeln mein Handgelenk. Er öffnete die Augen, und noch weniger als sonst konnte ich mich dem Spiel der Goldpünktchen entziehen.
    „Du warst grandios“, sagte er und legte meine Hand auf sein Herz. „Ich möchte mehr davon. Viel mehr. Bitte sag´, dass du das auch willst.“
    „Oh ja. Das will ich. Dich will ich …“ Oh Gott. Ich danke dir. Niemals hätte ich das für möglich gehalten. Er schloss die Augen, um seinen Mund spielte ein befriedigtes Lächeln. Seine Gesichtszüge entspannten sich, und ich merkte plötzlich, wie die Müdigkeit mich überfiel. Das Letzte, was ich vor dem Einschlafen fühlte, war sein Herzschlag unter meiner Hand.
     
     
    Ich wachte auf, als es hell draußen wurde. Die schwarzen Umrisse der Bäume begannen, sich vom Dunkel des Himmels abzuheben. Ich musste mich orientieren, wo ich war. Zu Hause offenbar nicht. Mein Blick fiel auf meinen Bettnachbarn, und mein Herz begann, den Takt zu verweigern. Leo lag auf dem Rücken, einen Arm über dem Kopf. Seine Bettdecke war längst verrutscht und gab den Blick auf seinen Luxuskörper frei. Tiefe Atemzüge verrieten, dass er den Schlaf der Gerechten schlief. Und den hatte er sich aus meiner Sicht redlich verdient.
    Ich studierte seine Gesichtszüge, um jede Einzelheit kennenzulernen. Jedes Lachfältchen, jeden Grübchenansatz, jede Sommersprosse. Ob es ihn störte, wenn ich eine Hand auf ihn legte? Er seufzte, wachte aber nicht auf, als ich es probierte. Vielleicht wagte ich es deshalb, weil er mir überhaupt nicht mehr fremd vorkam …
    Heute würde ich nicht gehen. Nicht auf Strümpfen zur Tür schleichen und sie dann so leise wie möglich hinter mir ins Schloss ziehen. Ich würde bleiben bis zum Schluss. Wie immer der aussehen würde.
     
     
    Am Morgen war das Bett neben mir leer. O nein. War er weg? Ich richtete mich auf, um mir darüber klar zu werden, was das bedeutete. Vielleicht musste er ja heute arbeiten … au weia. Nach einer so kurzen Nacht. Oder …
    Da leuchtete mir ein großer gelber Zettel mit seiner ausladenden Handschrift entgegen: „Bleib hier. Bin bloß Brötchen holen. L.“ Aufatmen. Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu sehen und zu fühlen, und sprang aus dem Bett.
    Er hatte mir ein Badetuch hingelegt. Und eine

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