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Herzgespinst - Thriller

Herzgespinst - Thriller

Titel: Herzgespinst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Bandkollegen, wieherten zustimmend mit.
    Ronnie, der Schlagzeuger, machte endlich zum ersten Mal seinen Mund auf und sagte: »Mann, das wird ’ne echt scharfe Sache mit dir. Du wirst dich schneller an deinen Star Appeal gewöhnen, als du denkst.« Er holte zwei Sticks aus seiner Umhängetasche und trommelte damit auf dem Tisch herum.
    »Bye bye Hollywood hills, I’m gonna miss you where ever I go, I’m gonna come back to walk these streets again …«, sang Tom eine Zeile aus Hollywood Hills dazu.
    Der Mädchentisch kreischte entzückt auf.
    Tom grinste: »Na, was sag ich.«
    Oliver wischte sich verlegen eine Haarsträhne aus der Stirn. »Mal sehen. Erst mal singen. Das ist das, was ich will. Das ist mein Leben.«
    Tom nickte zufrieden. Er schaute auf Olivers Hand. »Hast du dich geschnitten? Du hast da Blutflecken.«
    Oliver wischte die Flecken mit einem Papiertaschentuch und Mineralwasser hastig weg. »Hab ich übersehen«, und auf Bosses fragenden Blick. »Ich war vorher mit Julia unterwegs wegen …«
    Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, schrie Bosse in voller Lautstärke durch die Bar: »Ich fass es nicht. Sag bloß, du hast sie flachgelegt?«
    Oliver wurde knallrot. »Spinnst du oder was?« Er war auf einen Schlag furchtbar wütend. »Du gehst mir echt auf den Geist. Sie wollte ein Piercing, das ist alles. Du bist echt ein Volltrottel.« Er musste sich beherrschen, dass er ihm nicht ins Gesicht schlug.
    Tom sah Oliver beeindruckt an. »Hey, das überrascht mich aber. Du gehst ja ab wie ein Zäpfchen. Sehr cool. Ich hab’s gleich gewusst. Du bist unser Mann.«
    Oliver atmete tief durch. »’tschuldigung«, murmelte er und versuchte sich wieder zu entspannen.
    »Also, wann legen wir los?«, fragte Tom. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Oliver kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. »Na, also das ist gerade noch ein kleines Problem. Ich gehe ja leider zur Schule und kann nicht von jetzt auf gleich von hier abhauen. Wenigstens bis zu den Zeugnissen müsste ich noch warten. Wenn es aber daran scheitern sollte – dann schmeiß ich die Schule hin. Ich will Musik machen und sonst gar nichts.«
    Tom schüttelte den Kopf. »He, kein Ding. Wir haben uns sowieso überlegt, dass wir mal eine Auszeit brauchen. Wir haben bereits vorher darüber gesprochen, dass wir eine Weile hierbleiben und eine Art privates Sommercamp machen. Das heißt, wir mieten uns eine Lagerhalle oder etwas Ähnliches zum Üben und quartieren uns hier in deiner Nähe ein. So können wir uns einspielen, gleichzeitig auf ein paar Gigs auftreten und gucken, wie du beim Publikum ankommst.«
    Oliver war völlig baff. Gerade erfüllte sich sein größter Traum. Er war so sprachlos, dass er keinen Ton herausbrachte.
    »Unser Shooting Star ist mal wieder stumm wie ein Fisch«, mischte sich Bosse eilig ein und boxte Oliver aufmunternd in die Seite. »Aber ich kann euch versichern, er findet es genauso cool wie ich.« Er strahlte über das ganze Gesicht.
    »Das ist doch der Hammer, Mann«, brüllte er so laut, dass sämtliche Gespräche in der Bar augenblicklich verstummten. »Olli for music award! Aber subito!«
    Ein paar Leute lachten, einige klatschten zustimmend.
    Oliver streckte Tom seine Hand hin. »Danke!«, sagte er. Mehr fiel ihm nicht ein. Er hatte das Gefühl total unter Schock zu stehen.
    »Na dann.« Tom schüttelte ihm als Erster die Hand, dann ergriffen Ronnie und Luis sie.
    »Das wird was, Alter«, sagte Luis. Er war der Gitarrist der Band.
    Bosse klopfte allen so euphorisch auf die Schulterblätter, als hätte er den Deal für sich selber an Land gezogen. Das fand Oliver schon wieder beinahe rührend.
    Wenn Bosse sich nur endlich abgewöhnen könnte, ihn ständig mit Julia zu nerven.
    Er bestellte sich ein Bier. Das hatte er sich jetzt wirklich verdient. Ab heute würden sich die Dinge ändern. Er war Teil einer Band und nicht nur irgendeiner.
    Er war der neue Sänger von UNDERGROUND , alles war nun möglich.
    Gerade hatte seine Zukunft begonnen und er konnte die Vergangenheit endlich hinter sich lassen.
    Er setzte das Bierglas an seine Lippen und schaute aus dem Fenster.
    Es hatte wieder aufgehört zu regnen. Die Sonne spiegelte sich auf den nassen Pflastersteinen und reflektierte ein besonders helles, beinahe weißes Licht.
    Bis auf ein paar Spatzen, die ein erfrischendes Bad in den Pfützen nahmen, hatte sich noch niemand auf die Stufen des Brunnens zurückgewagt.
    Oder?
    Im gleichen Augenblick entdeckte er Julia. Sie

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