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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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gesprenkelt.
    Bevor sie einstiegen, schaltete Monica ihr Handy ein. Es piepte mehrmals. » Fünf Anrufe in Abwesenheit « , murmelte sie.
    » Von Ihrer Großmutter? «
    Verdutzt schüttelte Monica den Kopf. » Alle aus Wien, von Thomas Dunek. «

46
    Auf dem Weg zurück in den Verhörraum kam Gerink wieder an der Milchglastür vorbei, hinter der er erneut Scatozzas Stimme hörte. Vor der Tür ging er in die Hocke und band sich die Schnürsenkel.
    » Andiamo! « , befahl der Beamte mit der gebrochenen Nase.
    Gerink ließ sich Zeit. Scatozza wurde auf Deutsch vernommen. Neben dem Maresciallo sprach also noch jemand Deutsch in dieser Wachstube.
    » Wozu haben Sie einen Laptop mit? «
    » Aus privaten Gründen « , antwortete Scatozza.
    » Die da wären? «
    » Ich kaufe bei eBay. «
    » Das haben unsere Computerspezialisten schon herausgefunden. Wozu …? «
    Ein Stuhl wurde bewegt. » Sie haben in meinem PC gestöbert? « , brüllte Scatozza.
    » Was machen Sie mit diesen Holzschnitzereien? «
    » Das geht Sie einen Scheißdreck an! «
    Da wurde Gerink unsanft von Massimo gepackt und weiter in den Gang geschoben.
    Holz? Für einen Moment vergaß Gerink alles, was mit dem Fall Del Vecchio zu tun hatte. Scatozza sammelte Holzschnitzereien ?
    Gerink wurde wieder in den Verhörraum gebracht. Massimo bewachte den Ausgang, und wenige Minuten später betrat der Maresciallo das Zimmer.
    » Va bene, Signor Capitanini « , sagte der Beamte zum Maresciallo. Dieser schritt auf Gerink zu, setzte sich diesmal an die gegenüberliegende Seite des Tisches und schaltete das Tonbandgerät ein. » So, Sie hatten Ihre Gespräch. Was ist Ihre Stellungnahme zu die Vorwürfe, die wir gegen Sie vorbringen? «
    » Ihr Name ist Capitanini? « , stellte Gerink amüsiert fest.
    Der Maresciallo verzog keine Miene.
    » Ein großer Name für einen so kleinen Mann « , sagte Gerink.
    Der Maresciallo ballte die Faust. » Ihre Zeugenaussage, bitte! «
    Gerink beugte sich vor und schaltete mit gefesselten Händen das Tonbandgerät aus. » Sie hören mir jetzt gut zu. «
    Er blieb mit vorgebeugtem Oberkörper sitzen und fixierte die Augen des Maresciallo. » Teresa Del Vecchio ist österreichische Staatsbürgerin, die in Ihrem schönen Land von einem glatzköpfigen Mann mit Chloroform betäubt und entführt worden ist. Die Wiener Gerichtsmedizin besitzt Fotos von den Leichen von Teresa Del Vecchios Brüdern, die kürzlich verstorben sind. Aber nicht an den Folgen eines Auto- oder Bootsunfalls. Sie verschwanden jeweils einen Monat, bevor man ihre Leichen unter dem Ponte Vecchio fand – ohne Unfallspuren, aber dafür fehlen ihre Gliedmaßen. «
    Der Maresciallo wurde unruhig. Sein gerötetes Augenlid zuckte.
    » Mit einem Schnitt an der Halsschlagader und ausgeblutet. Verstümmelt und ausgeweidet … Ihnen wurden die Organe entnommen « , fügte Gerink hinzu. » Teresa Del Vecchios Entführung liegt schon einen Monat zurück. Vermutlich steht ihr ein ähnlicher Tod bevor, falls er nicht schon eingetreten ist. Daher eilen die Untersuchungen des österreichischen Bundeskriminalamts. Aber Ihre Beamten behindern die Arbeit durch falsche Informationen an die Presse, durch Vorenthaltung der richtigen Fakten uns gegenüber und durch eine widerrechtliche Festnahme. «
    Der Maresciallo schnappte nach Luft. » Sie …! «
    » Ich bin noch nicht fertig « , unterbrach Gerink ihn. » Wenn Sie keinen internationalen Skandal über die Unfähigkeit der Florentiner Polizei heraufbeschwören wollen, sollten Sie uns endlich in Ihre Ermittlungen einweihen! «
    » Sie …! «
    » Und wenn Sie mir noch einmal Rauch ins Gesicht blasen, breche ich Ihnen die Nase. Und jetzt hauen Sie mit Ihrem lächerlichen Tonbandgerät ab. Ich möchte mit dem Haftrichter sprechen oder mit Staatsanwalt Francesco Fochetti! « Gerink lehnte sich zurück.
    Das ausgeschaltete Tonbandgerät blieb auf dem Tisch stehen. Nach einer Weile erhob sich der Maresciallo. Er nickte seinem Kollegen zu, und gemeinsam verließen sie den Raum.
    Sie ließen Gerink zwei Stunden lang warten. Gegen zehn Uhr öffnete sich die Tür, und ein graumelierter Mann im weißen Anzug betrat den Raum. Während er durch den Raum stolzierte und Gerink musterte, hallte das Klappern seiner genagelten Designerschuhe durchs Zimmer.
    Gerink erkannte Staatsanwalt Fochetti von den Fotos auf der Facebook-Seite seiner Enkeltochter, die ihn fochi-nonno nannte. Der hochgewachsene, aufrechte Mann ging langsam auf Gerink zu.
    » Guten Morgen,

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