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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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Herr Staatsanwalt « , eröffnete Gerink das Gespräch.
    » Guten Morgen. « Fochetti warf einen Blick auf die Handschellen. Dann straffte er seine Hemdsärmel mit den goldenen Manschettenknöpfen. » Hatten Sie Frühstück? «
    Er sprach gut Deutsch. Außerdem erkannte Gerink Fochettis Stimme aus dem Verhörraum hinter der Milchglasscheibe wieder.
    » Nein, aber noch dringender brauche ich eine Toilette. «
    Fochetti blieb unbeeindruckt. » Ich bin der Staatsanwalt der Republik Florenz, wie Sie richtig vermuten, und ich habe gehört, Sie haben den Maresciallo nicht nur beleidigt, sondern auch bedroht? «
    Ging dieser Schwachsinn denn ewig weiter?
    » Hören Sie! « , sagte Gerink. » Entweder vergeuden wir noch mehr Zeit und spielen dieses sinnlose Machtspiel, bis wir wissen, wer von uns beiden die größeren Eier hat, während weiterhin Menschen sterben, oder Sie holen meinen Partner an den Tisch, und wir sprechen wie vernünftige Menschen … « Fochi-nonno lag ihm auf der Zunge, doch er behielt es für sich.
    Fochetti überlegte eine Weile. In seinem Haar steckte eine Spiegelsonnenbrille, und er wirkte, als käme ihm diese Unterredung ziemlich ungelegen, weil er eigentlich zum Brunch und anschließend zu einem Golfturnier wollte. Schließlich bellte er einige Befehle.
    Gerink wurden die Handschellen abgenommen, er durfte endlich auf die Toilette und bekam einen Kaffee mit zwei Buttercroissants. Als er wieder in den Verhörraum geführt wurde, stand Fochetti immer noch da, schob die Unterlippe vor und warf einen abfälligen Blick auf Scatozza, der an dem Tisch saß.
    Dino sah grässlich aus. Keine Dusche, keine Rasur, kein frisches Hemd, kein Haargel und kein Aftershave. » Hallo, Partner. «
    » Hi. « Gerink setzte sich. » Wie hast du geschlafen? «
    » Sieht man das nicht? « , brummte Scatozza.
    » Ich konnte dich durch drei Zellenwände schnarchen hören. «
    » Träum weiter, ich habe kein Auge zugetan. «
    Schließlich wurde es Staatsanwalt Fochetti zu dumm. Er setzte sich zu ihnen an den Tisch und beendete ihr Gespräch mit einer ungestümen Handbewegung. » Sehr interessant, das alles. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie sich für die Honeymoon-Suite entschieden haben. « Er hob die Arme. » Aber bitte, das geht mich nichts an. «
    Gerink ignorierte die Anspielung.
    » Neidisch, weil Sie die Suite gern für sich selbst hätten? « , knurrte Scatozza.
    Fochetti rümpfte die Hakennase. » Können wir jetzt endlich? « Er faltete die Fingerspitzen wie zum Gebet vor dem Mund und senkte die Stimme. » Ich weihe Sie nun in die Ermittlungen ein, hinter denen in Wahrheit – wie Sie richtig vermuteten – viel mehr steckt. Das ist für Ihr internes Protokoll, und nach diesem Gespräch verlassen Sie Italien. «
    Gerink und Scatozza schwiegen.
    » Allora … Matteo Del Vecchio verschwindet in der Nacht des vierundzwanzigsten Februar in Florenz nach einem Besuch in einem, sagen wir, einschlägigen Etablissement. Einen Monat danach taucht er plötzlich wieder auf an einer gemauerten Bootsanlegestelle unter dem Ponte Vecchio. Verstümmelt, ausgeblutet und mit entnommenen Organen. Die Tauben hatten den Leichnam noch nicht entstellt. Also war der Fund frisch. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann gerade zwölf Stunden tot. «
    Fochetti machte eine Pause. Er nahm die Hände vom Mund und legte sie vor sich auf den Tisch. » Am siebzehnten März verschwindet Lorenzo Del Vecchio ebenfalls spurlos von der Bildfläche. Auch seine Leiche wird einen Monat nach seinem Verschwinden unter der Brücke gefunden. Exakt dieselbe Stelle, exakt die gleichen Verletzungen. «
    » Bis auf wenige Details kennen wir die Geschichte « , unterbrach Gerink ihn rüde.
    » Abwarten « , raunzte Fochetti. » Wir haben die grausamen Morde aus zwei Gründen geheim gehalten und offiziell als Unfälle dargestellt: weil Zenobia Del Vecchio es so wollte und wir ihrer Familie die Peinlichkeit in der Öffentlichkeit ersparen wollten. «
    » Weil es deren Ruf geschadet hätte? « , unterbrach Scatozza ihn. » Seit wann schert sich die italienische Polizei um die Bedürfnisse der Opfer? «
    Fochetti ignorierte den Seitenhieb. » Und zweitens, damit Maresciallo Capitanini ungestört und auf Hochtouren verdeckt ermitteln kann. «
    Scatozza lachte schallend auf. » Was soll dieser Schwachsinn? Verdeckt ermitteln? Auf Hochtouren? Wer? Der Maresciallo? Dass ich nicht lache! «
    » Eh. « Fochetti hob ungestüm die Hand. » Maresciallo Capitanini von den Carabinieri

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