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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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«
    Im selben Moment drängte Wallace sie vom Tisch weg, und sie wich zurück an die Wand. Auffordernd stupste er sie mit der Schnauze an. Offensichtlich wollte er weitergestreichelt werden. Sein Stummelschwanz wippte aufgeregt. Beinahe wäre die Mappe vom Tisch gerutscht. Elena bekam sie im letzten Moment zu fassen und klappte sie zu.
    » Ich komme gleich « , tönte es von oben herunter. Dann etwas leiser. » Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, damit ich einen letzten Blick auf … meine Mutter werfen konnte. «
    » Gern geschehen. Jederzeit wieder. « Dunek begleitete Monica die Treppe hinunter. » Und seien Sie versichert, dass die Gemälde Ihres Vaters bei mir gut aufgehoben sind. «
    Bestimmt sogar, dachte Elena. Vor allem wenn die Hunde jeden Einbrecher so vereinnahmten und liebkosten wie sie. Sie sah in den Korridor. Josef war verschwunden.
    Währenddessen hatte Dunek das Erdgeschoss erreicht und nippte an seinem Whisky. Elena schielte zu ihm hinüber. Als er sah, wie der Dobermann sie bedrängte und kaum zu Atem kommen ließ, erstarrte er in der Bewegung.
    Elena lächelte. » Ein süßes Hundchen. «
    Duneks Augen wurden kalt. » Wallace! Auf deinen Platz! «
    Schlagartig wich der Hund zurück und versuchte, die Ohren anzulegen. Winselnd sah er zu Boden. Von wegen, der Hund habe keine Körpersprache!
    Elena ließ die Schultern sinken und stieß die Luft aus der Lunge.
    » Es tut mir leid « , entschuldigte Dunek sich. Im selben Moment schrillte der Pieper in seiner Hosentasche. Er sah nur kurz auf das Display. » Ich würde Ihnen gern noch die anderen Gemälde zeigen, aber in wenigen Augenblicken beginnt die Telefonkonferenz. «
    » Darf ich Sie noch etwas fragen, bevor wir gehen « , beeilte sich Elena zu sagen.
    » Bitte. «
    Sie zog ihr Handy aus der Handtasche und lud das Foto des Ostdeutschen aufs Display. » Als Experte der Kunstszene kennen Sie vielleicht diesen Mann. « Sie zeigte Dunek das Foto.
    Er warf nur einen knappen Blick darauf. » Haben Sie Probleme mit ihm? «
    » Ich habe ihn bei der Auktion getroffen. Er heißt Viktor. «
    » Tatsächlich? « Dunek runzelte die Stirn. » Interessant, ich wusste gar nicht, dass er mitsteigert. «
    » Sie kennen ihn? «
    » Natürlich. Zum Glück nicht persönlich, aber ich weiß über ihn Bescheid. Sein Name ist Viktor König. Er stammt aus einem alten preußischen Adels- und Militärgeschlecht und war Stasi-Offizier in Ost-Berlin. «
    Elena musste erst einmal schlucken. Beinahe wäre ihr herausgerutscht, dass nicht einmal die Beamten des Wiener BKA den Mann kannten.
    Zum Glück stand Monica in diesem Moment hinter Dunek – ihr Mund klappte wie ein Scheunentor auf. Was hatte Salvatore Del Vecchio mit der Stasi zu schaffen?
    » Haben Sie Probleme mit ihm? « , wiederholte Dunek.
    Elena verneinte.
    » Das ist auch besser so, glauben Sie mir. Ich gebe Ihnen einen Rat: Lassen Sie die Finger von diesem Kerl. König ist gefährlich. Er ist wie ein Phantom, das unbemerkt auftaucht und ebenso schnell wieder von der Bildfläche verschwindet. «
    » Ist er Kunstsammler? « , fragte Elena.
    » König ist alles, wofür Sie ihn bezahlen « , antwortete Dunek. » Er spricht mehrere Sprachen fließend und ist Strohmann und Handlanger für osteuropäische Investoren, mit denen nicht zu spaßen ist. Gott sei Dank hatte ich bisher nie näher mit ihm zu tun. « Dunek leerte sein Glas.
    Vielleicht würde sich das bald ändern.
    Elenas Herz schlug bis zum Hals. Obwohl Dunek nicht auf ihrer Wellenlänge lag, musste sie ihn warnen. » Möglicherweise wollte König das Gemälde ersteigern. «
    Dunek lächelte. » Wohl kaum. Das ist nicht gerade sein Metier. «
    » Menschen und Metiers ändern sich im Lauf der Zeit « , gab sie zu bedenken. » Ich glaube, er wollte das Gemälde und hat telefonisch mitgesteigert. «
    » Und weshalb hat er mich nicht überboten? « , fragte Dunek.
    Das war der springende Punkt, über den Elena sich bereits den ganzen Nachmittag den Kopf zerbrochen hatte. » Möglicherweise habe ich ihn während der Versteigerung im Auktionshaus gestört, weshalb Sie den Zugschlag erhielten. «
    Dunek musterte sie skeptisch. » Er war im Auktionshaus und hat telefonisch mitgesteigert? « Für einen Moment wanderte sein Blick zu Wallace, der wie eine Statue neben der Palme saß. » Wollen Sie für Ihr Einschreiten etwa Geld von mir? Sind Sie deshalb gekommen? «
    » Drei Millionen Euro fände ich angemessen … «
    Er kniff die Augenbrauen

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