Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
Sie sind mit Kohle beschmiert, daher weiß ich, dass er gezeichnet hat.
Ich räuspere mich. »Danke. Dass du für mich eingetreten bist.«
Keine Antwort. Na schön. Ich drehe mich wieder zur Tafel um.
»Bedank dich nicht«, sagt er nach einer Weile. »Ich hätte Dave schon vor einer Ewigkeit eine reinhauen sollen.« Er tritt mit den Stiefeln gegen den Marmorboden.
Ich blicke noch mal flüchtig zu ihm hinüber. »Wie viel Nachsitzen hat sie dir aufgebrummnt?«
»Zwei Wochen. Für jedes Arschloch eine.«
Ich pruste leise los und sein Kopf schnellt nach oben. Ich sehe meine eigene Hoffnung aufblitzen, gespiegelt in seinem Gesichtsausdruck. Doch sie verschwindet beinahe sofort. Was wehtut.
»Es stimmt nicht, weißt du«, sage ich gequält. »Was Dave und Amanda erzählen.«
St. Clair schließt die Augen. Ein paar Sekunden lang sagt er nichts. Als er sie wieder öffnet, stelle ich unwillkürlich fest, wie erleichtert er aussieht. »Ich weiß.«
Seine verzögerte Reaktion stört mich. »Bist du dir sicher?«
»Ja. Bin ich.« Zum ersten Mal seit über einer Woche sieht er mich richtig an. »Aber es ist trotzdem schön, es aus deinem Mund zu hören, okay?«
»Okay.« Ich wende mich ab. »Zumindest kann ich es mir vorstellen.«
»Was soll das jetzt wieder heißen?«
»Vergiss es.«
»Nein. Ich will es nicht vergessen. Ich bin es leid zu vergessen, Anna.«
» Du bist es leid zu vergessen?«, frage ich mit zitternder Stimme. »Ich war doch diejenige, die es die ganze Zeit vergessen musste. Meinst du, es war leicht, jeden Abend in meinem Zimmer zu hocken und über dich und Ellie nachzudenken? Meinst du, all das ist mir leichtgefallen?«
Er lässt die Schultern hängen. »Es tut mir leid«, flüstert er.
Aber ich habe schon angefangen zu weinen. »Du sagst mir, dass ich schön bin, dass du meine Haare magst und mein Lächeln. Im dunklen Kino hältst du dein Bein an meins, und wenn das Licht angeht, tust du so, als wäre nichts gewesen. Du schläfst drei Nächte hintereinander in meinem Bett und dann … lässt du mich einen ganzen Monat links liegen. Was soll ich denn davon halten, St. Clair? An meinem Geburtstag hast du gesagt, du hättest Angst vor dem Alleinsein. Aber ich war die ganze Zeit da. Die ganze Zeit .«
»Anna.« Er steht auf und kommt langsam auf mich zu. »Es tut mir schrecklich leid, dass ich dich verletzt habe. Ich habe furchtbare Entscheidungen getroffen. Und mir ist klar, dass ich es möglicherweise nicht verdiene, dass du mir verzeihst, weil ich so lange gebraucht habe, um an diesen Punkt zu kommen. Aber ich verstehe nicht, warum du mir keine Chance gibst. Du hast mir letztes Wochenende nicht mal die Gelegenheit gegeben, es dir zu erklären. Du bist einfach über mich hergefallen und hast das Schlimmste von mir angenommen. Aber die einzige Wahrheit, die ich kenne, ist das, was ich fühle, wenn wir zusammen sind. Ich dachte, auch du würdest auf diese Gefühle vertrauen. Ich dachte, du würdest mir vertrauen, du würdest mich kennen …«
»Aber das ist es ja gerade!« Ich springe von meinem Stuhl auf und plötzlich steht St. Clair direkt vor mir. »Ich kenne dich eben nicht. Ich erzähle dir alles, St. Clair. Von meinem Vater, von Bridgette und Toph, von Matt und Cherrie. Ich habe dir erzählt, dass ich noch Jungfrau bin.« Ich wende den Blick ab, weil ich mich schäme, es laut auszusprechen. »Und was hast du mir erzählt? Nichts! Ich weiß gar nichts über dich. Nichts über deinen Vater, nichts über Ellie …«
»Du kennst mich besser als alle anderen.« Jetzt ist er wütend. »Und wenn du dir mal die Mühe gemacht hättest, darauf zu achten, hättest du mitbekommen, dass mein Verhältnis zu meinem Vater im Moment mehr als scheiße ist. Und ich kann einfach nicht glauben, dass du so schlecht von mir denkst, dass du annimmst, ich würde ein ganzes Schuljahr darauf warten, dich zu küssen, und wäre dann fertig mit dir, sobald es passiert ist. NATÜRLICH war ich an dem Abend bei Ellie. ICH HAB VERDAMMT NOCH MAL MIT IHR SCHLUSS GEMACHT !«
Die Stille ist ohrenbetäubend.
Sie haben sich getrennt? O Gott. Ich kriege keine Luft. Ich kriege keine Luft. Ich kriege …
Er sieht mir direkt in die Augen. »Du hast gesagt, dass ich Angst vor dem Alleinsein habe, und das stimmt. Das habe ich wirklich. Und ich bin nicht gerade stolz darauf. Aber sieh dich nur mal selbst genauer an, Anna, denn ich bin hier nicht der Einzige mit diesem Problem.«
Er steht so dicht vor mir, dass ich spüren kann,
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