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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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behalten.«
    »Lady. Ohne die Schuhe ist das Spielen nicht erlaubt.«
    »Ich spiele ja gar nicht.«
    »Lady. Nimm die Schuhe. Du hältst die ganze Schlange auf.«
    Matt nimmt sie. »Sorry.« Er schüttelt den Kopf. »Ich hab ganz vergessen, wie pingelig du mit so was bist.« Cherrie schnauft empört, deshalb trägt er auch ihre Schuhe. Er versteckt sie alle unter ein paar orangefarbenen Schalenstühlen aus Plastik, und wir schlendern zur Bühne hinüber, die an die hintere Wand gedrängt wurde. Eine kleine Menschenmenge hat sich davor versammelt. Bridge und Toph sind nirgendwo zu sehen und sonst kenne ich niemanden.
    »Ich glaube, sie sind als Erste dran«, sagt Matt.
    »Soll das heißen, sie sind die Vorgruppe in einem Bowlingbahnkonzert von minderjährigen Bands?«
    Matt wirft mir einen bösen Blick zu und ich werde ganz klein. Er hat ja recht. Es ist trotzdem toll! Das ist ihr erster Auftritt! Aber das komische Gefühl kehrt zurück, als wir durch die Menge gehen. T-Shirts, die eindeutig Werbegeschenke waren, spannen sich über riesige Bierbäuche. Dicke NFL -Jacken und fette Hamsterbacken. Okay, ich bin in einem Bowlingcenter, aber die Unterschiede zwischen Amerikanern und Parisern sind schon schockierend. Es beschämt mich, mein Land so zu sehen, wie uns die Franzosen sehen müssen. Hätten sich diese Leute nicht wenigstens die Haare kämmen können, bevor sie aus dem Haus gehen?
    »Ich brauche eine Lakritzstange«, sagt Cherrie. Sie marschiert auf die Snackbude zu und ich kann nichts anderes denken als Diese Leute sind deine Zukunft .
    Der Gedanke heitert mich ein wenig auf.
    Als Cherrie zurückkommt, sage ich ihr, dass mein Bruder an einem einzigen Bissen ihrer mit Allurarot AC versetzten Süßigkeit – sie hat sich auch noch rote Gummischlangen gekauft – sterben könnte. »Mein Gott, wie makaber«, ist ihr Kommentar. Und ich muss schon wieder an St. Clair denken. Als ich ihm das Gleiche vor drei Monaten erzählt habe, hat er mir nicht vorgeworfen, makaber zu sein, sondern mit aufrichtiger Neugier gefragt, warum das so ist.
    Und genau das macht man als höflicher Mensch, wenn einem jemand einen so interessanten Gesprächsbeitrag liefert.
    Ob St. Clair wohl seine Mum schon gesehen hat? Hm, er müsste jetzt seit zwei Stunden in Kalifornien sein. Sein Vater wollte ihn abholen und direkt zum Krankenhaus fahren. Wahrscheinlich ist er gerade bei ihr. Ich sollte ihm eine SMS schreiben, ein paar gute Wünsche. Ich hole mein Handy heraus, aber genau in diesem Moment bricht die winzige Menge in Jubelgeschrei aus.
    Ich lasse das mit der SMS .
    Die Penny Dreadfuls kommen aufgeregt und energiegeladen aus … dem Personalraum. Na gut, glamouröser wäre es natürlich, aus einem Backstagebereich zu kommen, aber sie sehen wirklich fantastisch aus. Zumindest zwei von ihnen.
    Der Bassist sieht so aus wie immer. Reggie ist früher immer zu uns ins Kino gekommen und hat bei Toph Gratistickets für die neuesten Comicverfilmungen abgestaubt. Er hat einen langen Pony, der ihm über das halbe Gesicht hängt und die Augen verdeckt. Deshalb war es immer schwer zu sagen, was er über irgendwas dachte. Wenn ich ihn gefragt habe »Wie war der neue Iron Man ?«, hat er mit seiner gelangweilten Stimme geantwortet: »Okay.« Und weil ich seine Augen nicht sehen konnte, wusste ich nie, ob er »okay« eher im Sinne von gut, mittelmäßig oder schlecht meinte. Das fand ich echt nervig.
    Aber Bridgette sieht toll aus. Sie trägt ein Tanktop, das ihre muskulösen Arme zur Geltung kommen lässt, und ihre blonden Haare sind zu Prinzessin-Leia-Knoten mit Essstäbchen in der Mitte gebunden. Ob das wohl Seanys Idee war? Sie sieht mich sofort und ihr Gesicht leuchtet auf wie ein Weihnachtsbaum. Ich winke, als sie die Sticks über den Kopf hebt und den Song anzählt, und dann lässt sie die Arme fliegen. Reggie haut eine passende Basslinie raus, und Toph – ihn hebe ich mir für zuletzt auf, weil ich weiß, dass ich nicht mehr wegsehen kann, wenn meine Augen ihn einmal erfasst haben.
    Denn Toph. Ist immer noch. Absolut. Der Hammer.
    Er schlägt auf seine Gitarre ein, als wollte er Kleinholz daraus machen, und er beherrscht dieses wütende Punkrock-Geschrei und seine Stirn und seine Koteletten glänzen schon jetzt vor Schweiß. Seine Hose ist blau kariert und knalleng, eine Kombination, die sich niemand sonst leisten kann, den ich kenne – und ich muss an seinen blauen Himbeermund im Kino denken – und sie ist so verdammt sexy, dass ich sterben

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