Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
hatte nicht vor, dass es passiert, es hat sich einfach so ergeben …«
»Oh, du hattest nicht vor, mein Leben zu zerstören, es hat sich einfach so ergeben?«
Bridge stellt sich hinter ihrem Schlagzeug aufrecht hin. Es kann gar nicht sein, aber sie ist jetzt größer als ich. »Was soll das heißen, ›dein Leben zu zerstören‹?«
»Tu nicht so blöd, du weißt genau, was ich meine. Wie konntest du mir das antun?«
»Dir was antun? Ihr wart doch nicht zusammen!«
Ich schreie vor Enttäuschung. »Nein, und jetzt werden wir es auch nie mehr sein!«
Sie grinst höhnisch. »Es wäre schwer für dich geworden, mit jemandem zusammen zu sein, der gar nicht an dir interessiert ist.«
»Du lügst!«
»Was denn, du servierst uns ab, um nach Paris zu gehen, und erwartest aber, dass wir unser Leben für dich auf Eis legen?«
Mein Unterkiefer klappt herunter. »Ich habe euch nicht abserviert. Ich wurde weggeschickt.«
»O ja. Nach Paris. Während ich hier in Scheißlanta, Georgia, festsitze, in dieselbe scheiß Schule gehe, scheiß Babysitterjobs mache …«
»Wenn es so scheiße ist, auf meinen Bruder aufzupassen, warum machst du es dann?«
»Ich meinte ja nicht …«
»Weil du ihn auch gegen mich aufbringen willst? Na dann, herzlichen Glückwunsch, Bridge. Hat funktioniert. Mein Bruder liebt dich und er hasst mich. Wenn ich also wieder weg bin, kannst du gerne wieder meinen Platz einnehmen. Genau das willst du doch, oder? Mein Leben?«
Sie zittert vor Wut. »Scher dich zum Teufel.«
»Hier bitte, nimm mein Leben. Du kannst es haben. Pass nur auf, wenn der Moment kommt, wo ich von meiner BESTEN FREUNDIN BESCHISSEN WERDE !« Ich schmeiße einen Beckenständer um. Das Blech kracht mit einem ohrenbetäubenden Lärm, der durch das ganze Bowlingcenter schallt, auf die Bühne. Matt ruft meinen Namen. Hat er mich schon die ganze Zeit gerufen? Er packt mich am Arm und führt mich um die ganzen Kabel und Stecker herum von der Bühne und einfach nur weg, weg, weg.
Alle Leute im Bowlingcenter starren mich an.
Ich ziehe den Kopf ein, damit meine Haare mein Gesicht verdecken. Ich weine. Das alles wäre nie passiert, wenn ich Toph nicht ihre Telefonnummer gegeben hätte. All diese Proben am späten Abend und … er hat gesagt, sie hätten Sex! Was, wenn sie ihn bei mir zu Hause hatten? Kommt er vorbei, wenn sie auf Seany aufpasst? Tun sie es in meinem Zimmer?
Ich muss mich übergeben. Ich muss mich übergeben. Ich muss mich …
»Du wirst dich nicht übergeben«, sagt Matt. Ich wusste gar nicht, dass ich laut gedacht habe, aber es ist mir auch egal, denn meine beste Freundin ist mit Toph zusammen. Sie ist mit Toph zusammen. Sie ist mit Toph zusammen. Sie ist mit Toph … zusammen.
Toph ist da.
Genau vor mir, auf dem Parkplatz. Sein schlanker Körper ist entspannt und er lehnt mit seinen blau karierten Hüften an seinem Wagen. »Was ist los, Annabel Lee?«
Er war nie an mir interessiert. Das hat sie gesagt.
Toph breitet die Arme aus, um mich an sich zu drücken, aber ich stürze schon auf Matts Auto zu. Ich höre noch, wie Toph ärgerlich fragt: »Was hat sie denn?«, und Matt ihm irgendeine empörte Antwort gibt, die ich aber nicht verstehe, weil ich einfach laufe und laufe und laufe, und ich will so weit weg von ihnen und von diesem Abend sein wie möglich. Wäre ich doch im Bett. Wäre ich doch zu Hause .
Wäre ich doch in Paris.
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Kapitel siebenundzwanzig
A nna. Anna, sprich langsamer. Bridgette ist also mit Toph zusammen?«, fragt St. Clair am Telefon.
»Seit Thanksgiving. Sie hat mich die ganze Zeit angelogen!«
Die Skyline von Atlanta zieht verschwommen am Autofenster vorbei. Die Hochhäuser sind blau und weiß beleuchtet. Sie stehen getrennter voneinander als die Häuser in Paris. Sie haben keine Beziehung zueinander. Es sind bloß blöde Rechtecke, die größer und besser sein sollen als die anderen.
»Jetzt hol mal tief Luft«, sagt St. Clair. »In Ordnung? Atme tief ein und fang noch mal von vorn an.«
Matt und Cherrie beobachten mich im Rückspiegel, als ich die Geschichte noch einmal erzähle. Am anderen Ende der Leitung ist es still. »Bist du noch dran?«, frage ich. Ich bin überrascht, als ein rosa Papiertaschentuch vor meinem Gesicht auftaucht. Cherrie hält es mir hin. Sie sieht aus, als hätte sie ein schlechtes Gewissen.
Ich nehme das Taschentuch an.
»Ich bin noch da.« St. Clair ist wütend. »Es tut mir nur leid, dass ich nicht bei dir sein kann. Ich wünschte, ich könnte irgendwas
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