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Herzklopfen für Anfänger

Herzklopfen für Anfänger

Titel: Herzklopfen für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Barrett-Lee
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nächste Woche sein? Hat es nicht Zeit bis übernächste Woche?«
    »Übernächste Woche komme ich zu dir, um dir wegen Kates Auftritt zu helfen.«
    Das hatte ich ganz vergessen. Im Moment vergaß ich alles.
    »Ach ja. Hör mal, ich weiß wirklich nicht, Mum. Ich habe Morgan versprochen, ich würde demnächst einen Tag mit ihr in London verbringen, und da wäre nächste Woche gut. Jonathan ist nicht da und …«
    »Dann kann sie auch mitkommen. Wir könnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, oder? Und nach dem Mittagessen könnten wir nach Kleidern gucken. Bitte, versuchst du es? Ich bin sicher, wenn du deinem netten Chef erklärst, weshalb du freihaben musst, dann erlaubt er es dir bestimmt.«
    »Ich versuche es, Mum. Okay?«
    »Ach so, noch etwas«, fügte sie hinzu. »Keine Fahnen, keine Plakate, keine zu schrille Kleidung.«
    Ich legte auf. Surreal.
    Es war noch hell, als ich am Tennisclub ankam. Die untergehende Sonne brachte das Rot der Hartplätze zum Leuchten, die erst kürzlich angelegt worden waren. Jonathan spielte zum Glück gerade ein Doppel.
    Ich war froh, dass ich nicht mit ihm zu reden brauchte. Im Moment wäre ich dazu nicht in der Lage gewesen. Äußerlich wirkte ich ruhig und funktional, aber innerlich bebte ich am ganzen Körper. Jedes Mal, wenn ich an Nick dachte, was so gut wie jede Sekunde war, breitete sich eine Hitze in meinem Bauch aus, als würde dort ein Energieball herumhüpfen.
    Ich ging hinten an den Plätzen vorbei ins Clubhaus. Der Tisch an der hinteren Längswand bog sich bereits unter dem Gewicht der mitgebrachten Kuchen. Ich stellte mein gekauftes Exemplar ganz in die Ecke, weit weg von den liebevoll zubereiteten Biskuitrollen, Sandwiches und Scones liebender Ehefrauen aus glücklicheren Ehen.
    Dann fuhr ich wieder nach Hause und schrubbte das Auto, während ich darauf wartete, dass der Himmel dunkel wurde und ich eine Sternenkonstellation heraussuchen konnte, von der ich Nick erzählen wollte.
    Jonathan und Kate kamen fast gleichzeitig nach Hause.
    »Und«, hörte ich Jonathan sagen, als sie im Vorraum aufeinandertrafen. »Ich habe ein Hühnchen mit dir zu rupfen, mein Fräulein.«
    Ich hatte noch nicht einen Gedanken an Kate verschwendet. In der Zwischenzeit war so viel passiert, dass ihr Fehltritt gestern Abend genauso gut jemand anderem hätte passiert sein können. Und an Jonathan hatte ich in diesem Zusammenhang sowieso nicht gedacht. Vor allem nicht, wie ich es ihm beibringen wollte.
    Sag nichts, war mein erster Gedanke.
    Vergessen wir das Ganze. Schließlich musste Kate damit klarkommen.
    Zu spät, war mein zweiter Gedanke.
    Ich hörte auf, die Spülmaschine einzuräumen, und drehte mich um, um beide zu begrüßen. Kate warf mir einen Blick zu. Anscheinend hatte er ihre Nachricht gelesen. Aber was hatte er daraus entnehmen können? Im Geiste memorierte ich sie noch einmal: »Entschuldigung wegen gestern Nacht. Mir geht es wieder einigermaßen gut. Reumütig, aber glücklich! Bin mit Carl …«
    »Weswegen?«, fragte sie ihren Vater. Sie zog ihre Jacke aus und trat an den Kühlschrank.
    Jonathan warf seine Schläger klappernd auf den Küchentisch. Seine Stirn war rosig und feucht vom Spielen. Er blickte sie stirnrunzelnd an.
    »Wegen der Vorfälle von gestern Nacht.«
    Kate blickte mich erneut an, während Jonathan sich bückte, um seine Sachen aus seiner Sporttasche zu räumen. Ich zog die Augenbrauen hoch, um ihr zu signalisieren, dass ich noch nicht mit ihm geredet hatte. Anscheinend waren die Neuigkeiten auf andere Weise zu ihm durchgedrungen.
    »Was ist denn letzte Nacht vorgefallen?«, fragte Kate.
    Jonathan blickte sie streng an.
    »Bob Hathaway hat mich heute Nachmittag in der Arbeit angerufen.« Ah, Amandas Vater.
    »Er hat es heute früh bei deiner Mutter versucht.« Er zeigte in meine Richtung. »Aber die war anscheinend nicht da.«
    Ich spürte, wie mir die Röte in den Nacken stieg. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich einen Termin in Gatwick hatte.«
    »In Gatwick?« Es war so, als hätten wir nicht miteinander telefoniert. Er hatte mir überhaupt nicht zugehört.
    »Einen Frühstückstermin. Ich habe es dir doch gesagt. Im Meridien.« Jonathan verdrehte die Augen. »Ach ja, natürlich«, sagte er verächtlich. »Eure amerikanischen Kollegen. Auf jeden Fall …« Er wandte sich wieder an Kate, die gerade einen Schluck Saft trank. »Was ist das für eine Geschichte, dass ihr beiden euch betrunken habt, du und Amanda?«
    »Ich … äh …«, begann

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