Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
werden noch jede Menge Zeit füreinander haben. Machdir da mal keine Gedanken. Da die meisten aus unserer Familie beim Militär waren oder sind, sind wir es gewöhnt, uns an Feiertagen und im Urlaub gegenseitig zu besuchen. Ich schlage vor, wir planen die großen Familientreffen schon im Vorfeld. Wir könnten uns zum Beispiel einen Ort am Strand für den Sommerurlaub aussuchen. Virgin River ist in der Weihnachtszeit fantastisch, und ich weiß, dass wir Shelby und Luke dazu überreden können, uns in den Hütten wohnen zu lassen.“
„Die Idee gefällt mir“, sagte Erin. Und selbst, falls wir dieses Durcheinander niemals lösen können, ich werde diese Familie lieben, dachte sie.
Luke und Sean schafften es, ein paar Picknicktische in Lukes Lieferwagen einzuladen, um sie für das große Abendessen mit der Familie zu Erins Blockhütte zu bringen. Aiden besorgte einen neuen, großen Gasgrill, den man im Schuppen verstauen konnte, wenn sie nicht da waren, aber er hatte keine Zweifel daran, dass man ihn im Laufe der Jahre noch häufiger benutzen würde. Als am Nachmittag Gewitterwolken aufzogen, brachten die Männer die Chaiselongue in den Schuppen und stellten dafür Picknicktische auf der Terrasse auf. Aiden grillte Lachs unter einem Schirm, und die ganze Familie aß draußen auf der überdachten Veranda, während der Sommerregen fiel.
Am nächsten Abend trafen sie sich bei Luke. Es wurde ein einfaches Buffet aufgebaut, weil Sean und Franci bereits dabei waren, ihre Sachen ins Auto zu laden und Maureen jede Sekunde, die ihnen noch blieb, mit Rosie verbringen wollte. Francis Mutter war aus Eureka gekommen, und Walt Booth und Muriel waren ebenfalls da.
Am nächsten Morgen, nachdem Seans SUV voll bepackt war, versammelte sich noch einmal die ganze Truppe, um sich zu verabschieden. Die Brüder schüttelten sich die Hände, dann umarmten sie sich. Erin und Shelby drückten Franci herzlich an sich.
Doch der Einzige, wegen dem Rosie weinte, war Art. Er ging vor ihr auf die Knie, um sie in den Arm zu nehmen, und bat sie, im Auto brav zu sein. Sie klammerte sich an ihn, während ihr die Tränen aus den Augen rannen. „Wirst du mich besuchen?“, fragte sie ihn.
Art warf Luke einen Blick zu. „Werde ich sie besuchen?“, wollte er von ihm wissen.
„Wahrscheinlich. Und Rosie wird dich besuchen. Sie kommen ganz bestimmt wieder.“
Also sagte er zu ihr: „Ich besuche dich, Rosie, sei brav im Auto.“
„Ich hab dich liep“, sagte sie zu ihm. „Ich hab dich liep !“
Und Art antwortete: „Weil wir gute Freunde sind. Danke.“ Er presste das Mädchen einen Augenblick lang an sich und fügte hinzu: „Nicht angeln gehen ohne Sean!“
Das war ungefähr das Ende des Abschiedstreffens. Als Art schließlich wieder in seiner vollen Größe dastand, ging Sean mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. „Ich werde dich vermissen, Art. Pass auf den neuen kleinen Kerl auf – Brett Lucas.“
„Das mache ich, Sean“, erwiderte Art und nickte.
Luke konnte nicht gut mit Gefühlen umgehen. Er ging schon mal zur Fahrertür des SUV und hielt sie Sean auf. „Lass es uns kurz machen – die Frauen heulen schon alle. Ich hasse Abschiede.“
Sean lachte und umarmte Luke noch einmal kurz und kräftig. „Gib auf dich acht, Kumpel. Ich bin übers Handy erreichbar. Wir halten dich auf dem Laufenden mit unseren Fortschritten.“
„Fahr einfach wie eine alte Frau. Mehr will ich gar nicht. Und jetzt haut ab!“
Maureen hatte sich bereits hundert Mal von ihren Söhnen verabschiedet, manchmal, als sie in den Krieg zogen, hatte sie sogar Lebewohl zu ihnen gesagt. Der Abschied war immer ein wenig hart, obwohl sie erwachsene Männer waren, die sichihre Arbeit und ihr Leben selbst ausgesucht hatten, und obwohl Maureen wusste, dass sie machten, was sie wollten. Diesmal überfiel sie ihre Trennungsmelancholie, während sie Rosie küsste und wusste, dass es eine Weile dauern würde, bis sie sich wiedersahen.
Doch diesmal lehnte sie sich an George, als Sean und seine Familie sich in den Wagen setzten und langsam von Lukes Grundstück rollten. George umarmte Maureen und drückte sie tröstend an sich. Das war etwas, das sie ewig nicht mehr erlebt hatte – ein Partner, der ihren Schmerz über den Abschied linderte, wenn schließlich alles gesagt war und alle sich wieder ihrem eigentlichen Leben widmeten. Diesmal lag ein eigenes erfülltes Leben vor ihr, Liebe, Zuneigung, ein bester Freund und sogar Abenteuer, sobald sie sich selbst auf den Weg
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