Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
Blockhütte hinauf. Aiden hoffte, dass der Garten in seiner Abwesenheit nicht vertrocknet war. Wie üblich stand kein Auto vor der Tür. Und sein Garten schien zu wachsen und gedeihen.
Schau mal an, langfristig tat sich doch etwas. Auf der Veranda standen drei große Pflanzen. Neben ihnen drei hübsch aussehende Keramikübertöpfe. Aber das war auch schon alles. Nirgendwo ein Sack Erde in Sicht. Also war in der Zwischenzeit doch jemand da gewesen. Aiden schaute durch die Glastüren ins Haus – kein Lebenszeichen.
Auf der Sonnenterrasse entdeckte er außerdem eine geöffnete Kiste mit einem Makramee und irgendetwas aus Holz. Er betrachtete die Sache etwas genauer. Sie entpuppte sich als Hängematte. Die Aufbauanleitung lag verlassen daneben. Es gab kein Werkzeug, womit man sie hätte anbringen können, aber er brauchte nur einen Schraubendreher und einen kleinen Schraubenschlüssel, um die Beschläge zu sichern. Aiden ging wieder und kam am nächsten Tag mit Blumenerde und ein paar Werkzeugen für das Befestigen der Hängematte wieder. Und weshalb tat er das? Weil Erin total hilflos war und er Zeit hatte.Deshalb. Dann lächelte er ein wenig und erinnerte sich an den tollen Anblick ihres fantastischen Pos.
Nach ihrer langen Fahrt und der fluchtartigen Rückkehr nach Virgin River hielt Erin in der Stadt an. Sie beschloss, sich einfach etwas zum Aufwärmen für das Abendessen mitzunehmen, und betrat Jack’s Bar. Außer ihr war nur eine Person in der Bar. Erin erkannte die Hebamme, die vor mehreren aufgeschlagenen Ordnern an einem Tisch saß und sich Notizen machte. Erin hatte Mel bei ihrem Besuch vor zweieinhalb Jahren kennengelernt.
Mel hob den Kopf. „Na so etwas! Hallo! Ich wusste, dass wir uns irgendwann einmal wieder über den Weg laufen würden!“ Sie stand auf, immer noch den Stift in der Hand haltend,
und kam Erin entgegen, um sie freundschaftlich zu umarmen. „Wie geht’s?“
„Wunderbar“, sagte Erin lächelnd. „Richtig großartig.“
„Was darf ich dir bringen?“, fragte Mel. „Komm, setz dich zu mir und erzähl, was bei der Familie gerade los ist.“ „Ich wollte eigentlich nur schnell etwas zum Aufwärmen für später holen, aber du …“ Erin warf einen Blick auf den Tisch, den Mel belagert hatte. „Du bist doch am Arbeiten.“ „Patientenakten aktualisieren. Ich habe Jack versprochen, dass ich, wenn er David zum Einkaufen mitnimmt, meine Arbeit hier erledigen würde, damit ich Preacher in der Küche Bescheid geben kann, falls jemand in die Bar kommt. Das Baby schläft in der Klinik – Dr. Michaels passt auf sie auf. Hast du Zeit für einen Drink?“
„Zeit habe ich im Überfluss“, erwiderte Erin und lachte. „Den ganzen Sommer.“
„Wow. Das muss ja ein tolles Gefühl sein.“
„Oh, wunderbar“, entgegnete Erin, blickte auf Mels Glas und fragte: „Cola light?“
„Ich bring dir eine“, sagte Mel und verschwand hinter demTresen. „Jack hat mir erzählt, dass Marcie und Ian ein Kind erwarten … und was hat er noch erzählt? Irgendwas über deinen jüngeren Bruder …“
„Er wurde zur orthopädischen Facharztausbildung im UCLA Medical Center angenommen.“
„Wow. Ich hatte dort ein Stipendium“, erklärte Mel und brachte Erin das Getränk. „Dann werden ihn in der nächsten Zeit jede Menge Knochenbrüche und Autounfälle auf Trab halten. Ich habe übrigens die Blockhütte gesehen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.“
„Das macht mir doch nichts aus. Im Gegenteil. Ich freue mich, dass du dort warst. Wie findest du sie?“
Mel lehnte sich zurück. „Nun, meine Liebe, ich habe die Hütte vorher und nachher gesehen. Keine Ahnung, wie du und Paul es geschafft habt, so etwas Wunderschönes mit nur ein paar per E-Mail gesendeten Fotos zu schaffen.“
„Die Fotos zu finden war einfach“, erklärte Erin. „Die Blockhütte ist immer noch klein – nur zwei Zimmer. Natürlich hatte ich Paul ein paar Designvorschläge geschickt, die Paul aus konstruktionstechnischen Gründen ablehnte. Wir mussten die Küche und das Bad komplett neu entwerfen, um die neuen Leitungen entsprechend unterbringen zu können. Danach mussten nur noch die Möbel gekauft werden, was ich wegen der langen Lieferzeiten schon lange vorher erledigt hatte. Paul ist wirklich sehr talentiert, findest du nicht?“
„Paul hat unser Haus gebaut“, antwortete Mel. „Das war ein Freundschaftsdienst, doch jetzt, wo er einen Teil von Haggerty Construction nach hier verlegt hat, ist er die erste Wahl.
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