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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Narben davontragen. Es dient in erster Linie dazu, mir den Weg durchs Unterholz freizuschneiden, und nicht zur Selbstverteidigung. Oder zum Morden, wie Sie ursprünglich einmal annahmen.“
    „Wäre ein Gewehr da nicht sinnvoller?“
    „Vermutlich“, erwiderte er achselzuckend. „Ich mag Gewehre nicht so gerne. Die Jungs – meine Brüder – gehen alle zur Jagd. Ich nicht.“
    „Hm“, sagte sie und stand ebenfalls auf. „Kann ich Sie irgendwohin fahren?“
    „Nein, bleiben Sie sitzen. Ich laufe gerne.“ „Sind Sie sicher?“
    „Absolut sicher. Üben Sie lieber, Urlaub zu machen. Ich habe den Eindruck, dass Sie das noch nicht so gut beherrschen.“
    „Ja, das scheint tatsächlich der Fall zu sein.“
    „Ich habe die Gartengeräte in den Schuppen gebracht und dem Schlauch eine Spritzdüse verpasst. Außerdem gibt es im Schuppen auch noch einen Rasensprenger. Sie könnten die Tomaten gießen.“
    „Wow. Sie haben sich wirklich viel Arbeit gemacht.“
    „Ich habe offen gestanden nicht einmal darüber nachgedacht. Es schien mir nur genau das zu sein, was getan werden musste. Also, gefällt Ihnen mein Tagwerk?“
    „Natürlich. Klar. Vielen Dank dafür. Seien Sie vorsichtig.“
    „Ich bin immer vorsichtig, Erin“, verabschiedete er sich und ging.
    Die Krankenschwestern haben Ms Erin Elizabeth Foley also nicht erzählt, dass ich Arzt bin, sinnierte Aiden. Interessant. Und das, was er über sie wusste, hatte er nicht erfahren, weil er ihre Handtasche durchwühlt hatte und mit den Rettungsleuten gesprochen hatte, sondern weil er ihre Akte gelesen hatte, die aufgeschlagen auf dem Schreibtisch der Schwester lag.
    Erin hatte eine Menge Vermutungen über ihn angestellt, was nicht sehr professionell war für eine Anwältin wie Ms Foley. Doch damit konnte er leben. Er wollte nicht lügen, fand aber nichts zu sagen nicht unfair. Kein Grund für sie, sich später zu ärgern, was Noah befürchtet hatte. So war sie eher gezwungen, sich auf den Mann anstatt auf seine Karriere zu konzentrieren, falls sie dazu neigte. Aiden wollte sich nicht selbst herabsetzen – er kannte seine guten Eigenschaften durchaus. Er sah nicht schlecht aus, jedenfalls wenn er geduscht war und sich frisch rasiert hatte. Er war intelligent und konnte mit Worten umgehen, und bei seinem Beruf, in dem er mit den intimsten Stellen des weiblichen Körpers zu tun hatte, war eine gewisse Sensibilität unerlässlich.
    Und natürlich hielt er sich für witzig und unterhaltsam, aber das war so subjektiv. Trotz allem hatte er, wann immer er sich mit einer Frau traf, in neunzig Prozent aller Fälle das Gefühl, dass sie sich in seiner Gegenwart nicht richtig wohlfühlten. Das war ein zweischneidiges Schwert. Nicht genug damit, dass einige Damen ihm ihren natürlichen Charme vorenthielten und ihn, weil er Arzt war, zu beeindrucken versuchten, sondern jetzt kommt die Kehrseite der Medaille – sie verbargen auch ihre psychopathischen Tendenzen vor ihm. Wie seine schreckliche Ex, Annalee. Aiden wollte, wie jeder ganz normale Mann, einfach nur eine ganz normale Frau kennenlernen. War das denn so schwierig?
    Vielleicht dachte er zu viel nach, vor allem was Erin betraf. Schließlich war sie Anwältin. Und offensichtlich eine sehr erfolgreiche – zu dieser Annahme verleitete ihn nicht nur dieluxuriöse Blockhütte und ihre elegante Kleidung, sondern auch ihr selbstbewusstes Auftreten. Dieses übergroße Selbstvertrauen. Sie ließe sich von einem Doktortitel nicht so einfach einschüchtern; sie würde nicht plötzlich anfangen, sich zu benehmen, als ob es Bonuspunkte dafür gäbe, sich einen Arzt zu angeln. Und es war sogar sehr wahrscheinlich, dass sie sich nicht einmal anfreunden würden, geschweige denn etwas anderes.
    Weshalb klärte er sie dann nicht einfach auf?
    Weil er es witzig fand. Deshalb. Sie sich in einen Kerl verlieben zu lassen, der im Jahr nicht einmal das verdiente, was sie an Steuern zahlte – das bereitete ihm diebisches Vergnügen. Oh, oh, schoss es ihm durch den Kopf. Ich will, dass sie sich in mich verliebt? Na ja, sie war schon eine Granate. Wunderschön. Ihr seidiges, rotblondes Haar, ihr unglaubliches Lächeln, ihre traumhaften, langen Beine, ihr knackiger, fester Po … Ihre äußerlichen Attribute hatten es ihm vom ersten Augenblick sehr angetan. Jedenfalls bis sie den Mund aufgemacht hatte …
    Heute war es besser gelaufen. Zwar sah sie immer noch ungeheuer scharf aus, doch diesmal war sie ihm beinahe wie ein menschliches Wesen

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