Herzkurven
die Kinder bei Vanessa ein und fuhren nach Hause, während Matt und Mia aufgeregt von ihrem Besuch bei McDonald’s und dem Film erzählten, den sie gesehen hatten. Ihr Geplapper füllte das Schweigen zwischen Danny und Ross.
»Hattet ihr einen schönen Geburtstag?«, fragte Mia.
»Ja«, antwortete Danny.
»Habt ihr etwas Besonderes gemacht?«, wollte Matt wissen.
Danny schwieg.
»Tante Danny hat sich massieren lassen und eine Maniküre bekommen und das ganze Mädchen-Zeug«, erklärte Ross, um die Stille zu unterbrechen.
Matt rollte mit den Augen. »Laaang-weilig.«
»Nein, ist es nicht. Es ist schön!«, entgegnete Mia mit Nachdruck. »Ich wette, es war wirklich schön, oder, Tante Danny?«
»Ja, es war … sehr schön.«
Es war viel besser als schön
, dachte Ross niedergeschlagen,
und wird wahrscheinlich nie wiederholt
.
Er glaubte schon, Danny hätte ihre Meinung geändert, als sie am Abend dieses Tages an seine Tür klopfte, nachdem die Kinder schon im Bett waren. Sie trug eine grüne Pyjamahose und das passende Schlafjäckchen. Sie gab ihm ein kleines in blaues Geschenkpapier eingewickeltes Paket mit einer roten Schleife. »Dein Geburtstagsgeschenk.«
Er schaute auf ihre Brüste unter dem dünnen Pyjamaoberteil und erinnerte sich daran, wie sie sich letzte Nacht in seinen Händen und unter seiner Zunge angefühlt hatten. »Du hast mir ein Geburtstagsgeschenk besorgt?«
»Es ist nicht nur für dich; es ist auch für die Familie.« Sie wandte sich ab und ging zu ihrem Schlafzimmer zurück. »Gute Nacht.«
Ross beobachtete ihren Abgang und fragte sich, warum sie sich ständig gegenseitig weh taten.
Er setzte sich aufs Bett, um das Geschenk zu öffnen, und dachte kurz, dass es ihn nicht überraschen würde, wenn es explodierte. Aber als er das Papier entfernte, entdeckte er ein kleines gelbes Fotoalbum voller Bilder von Pat, Daniella und den Kindern. Es gab Fotos vom Anfang der Beziehung von Nella und Pat, aufgenommen am Strand beim Sonnenbaden und später am Abend an einem prasselnden Feuer, wo sie die Arme umeinandergeschlungen hatten.
Ross blätterte weiter. Eine hochschwangere Nella posierte vor Pat und lächelte in die Kamera. Pat hielt ihren Bauch mit seinen Händen. Das nächste Foto war im Kreißsaal aufgenommen, wie Ross annahm, bei Matts Geburt. Pat starrte auf ein wächsernes, feucht wirkendes Baby herunter, dem die schwarzen Haare am spitzen Kopf klebten, während eine müde und zerzaust aussehende Nella sich über seine Schulter lehnte.
Ross blätterte langsam durch die Seiten und beobachtete, wie sich vor seinen Augen das geheime Leben seines Bruders mit Dannys Schwester entwickelte. Das letzte Foto zeigte Matt und Mia ein paar Jahre jünger, als sie jetzt waren, wie sie am Meer neben ihren Eltern mit Luftmatratzen die Wellen durchpflügten.
»Pat, du verdammter Narr … Warum musstest du uns ausschließen?«
Er nahm das Album und klopfte an Dannys Tür.
Sie schien nicht überrascht, ihn zu sehen.
Er hielt das Fotoalbum hoch. »Danke«, sagte er heiser.
»Danke!«
Seine Augen waren feucht. Heute Abend war er derjenige, der verletzlich war. Er betrauerte den Verlust von etwas, das er nie besessen hatte, eine verpasste Chance, die für immer vergangen war.
Danny seufzte und zog ihn in ihr Zimmer. Es gab immer einen Kerl, für den ein Mädchen zum Trottel wurde, und es schien, als wäre Danny doch auch nicht immun: Sie wurde für Ross Fabello zum Trottel.
»Ich bin nicht hergekommen, um zu …«
»Besser nicht.«
Sie schloss die Tür und stemmte die Hände in ihre Hüften. Letzte Nacht mit ihm zu schlafen hatte alles durcheinandergebracht, aber es war wunderbar gewesen, und Danny konnte es einfach nicht bereuen. Sie nahm ihm das Album ab und legte es auf ihre Kommode. Heute Nacht brauchte er sie. Danny zog Ross sanft an sich. »Komm her, Darth!«
Ross’ Hände hingen in der Luft, während er sich fragte, ob er sich das alles nur einbildete, weil er sie so dringend brauchte. Dann seufzte er tief, schlang seine Arme um Danny und vergrub sein Gesicht an ihrem Nacken. Sie streichelte seinen Rücken und drehte ihren Kopf, um seine Lippen mit ihren zu finden.
»War das ein Mitleidskuss?«, fragte Ross, als sie sich schließlich wieder voneinander lösten.
»Vielleicht. Wie schlecht geht es dir?«
»Wirklich wirklich schlecht«, versicherte er schnell, und sie lachte kurz, nur um aufzuhören, als sie den Blick in seinen Augen sah.
»Ich fürchte, dann gibt es nichts außer
Weitere Kostenlose Bücher