Herzkurven
einer Reise zum Todesstern.«
»Was?«
»Nichts. Komm ins Bett, Darth!«
*
Vanessa trieb Danny am nächsten Tag in der Arbeit in die Enge und bohrte: »Du hast mit ihm geschlafen, oder? Ich konnte gestern vor den Kindern nichts sagen.«
Danny wollte schon lügen, aber dann entschied sie, dass es sinnlos war.
»Glaubst du, dass auch alle anderen es merken werden?«, fragte sie nervös.
»Dir am Gesicht ablesen?«, entgegnete Vanessa trocken. »Nein, aber ich würde versuchen, nicht weiter wie John Wayne zu laufen – O-Beine sind ein eindeutiges Zeichen.«
»Halt den Mund!«
»Also, war er gut?«
Danny schürzte die Lippen.
»Sei nicht grausam!«, bettelte Vanessa. »Wie sonst soll ich ein Sexualleben haben, wenn nicht indirekt durch meine Freunde?«
Danny sah sich um, um sicherzustellen, dass niemand sie belauschen konnte. »Er war toll«, murmelte sie.
»Wie toll?«, hakte Vanessa nach.
Wieder hielt sie nach Lauschern Ausschau. »Fantastisch.«
»Auf einer Skala von eins bis zehn?«
»Oh, um Himmels willen, Van! Wie alt bist du? Sechzehn?«
»Nein, dreiunddreißig und spitz wie Nachbars Lumpi.«
Danny erbarmte sich ihrer. »Du weißt doch, dass Cosmo immer diese Artikel über den G-Punkt hat.«
»Ja?«
»Also, Ross Fabello weiß exakt, wo er liegt. Er weiß auch, wo man zusätzlich noch H, I, J und K findet.«
»Du … glückliche … Sau!«
»Ja, ich weiß.« Danny hielt inne. »Aber es wird nicht wieder passieren.«
»Warum um alles in der Welt nicht?«
»Weil mein Leben hier stattfindet und seines in Amerika«, sagte sie bestimmt. »Und ich werde niemals sein wie Nella und darauf warten, dass mir Brotkrumen vom Tisch zufallen, wann immer Ross die Zeit findet, für einen kurzen Besuch zu Matt und Mia zu kommen.«
Vanessa runzelte die Stirn. »Danny, Ross ist überhaupt nicht wie Patrick. Und du bist nicht wie Daniella. Nicht in einer Million Jahren wirst du je zum Fußabtreter irgendeines Kerls.«
Danny musterte sie nachdenklich. »Das Problem ist, dass er an einem unbestimmten Punkt aufgehört hat, irgendein Kerl zu sein.«
*
Ross ging schnell auf, dass Dannys Aussetzer in der Nacht, als er das Geburtstagsgeschenk geöffnet hatte, sich definitiv nicht wiederholen würde, was ihn wütend machte, weil ihre zweite Nacht zusammen sogar noch besser gewesen war als die erste – und das hätte er vorher für unmöglich gehalten.
Danny versuchte, sich in einen Freund zu verwandeln. Wäre Ross nicht sexuell so frustriert gewesen, hätte es ihn vielleicht amüsiert zuzusehen, wie sie sich auf die Zunge biss, wann immer er versuchte, sie auf die Palme zu bringen. Für ihn war das der einzige Weg, ein wenig Dampf abzulassen. Er wollte nicht ihre Freundschaft – na ja, zumindest nicht diese lauwarme, höfliche Variante, die sie ihm anbot. Ross wollte sie wild und nackt unter sich, und wenn sie nicht dort war, dann wollte er ihre scharfe Zunge und ihren noch schärferen Verstand. Es war, als nähme man einen kräftigen Schluck von seinem Lieblingskaffee, nur um festzustellen, dass er mit fettarmer Milch angerührt war statt mit Vollmilch. Ross wollte Vollmilch. Er wollte
Danny
zurück. Aber je mehr er drängelte, um sie zurückzubekommen, desto mehr zog sie sich zurück.
*
Es war eine Erleichterung, als es schließlich Zeit war, seine Taschen für den Ausflug in die Staaten zu packen.
An dem Morgen, als Ross abfuhr, weinte Mia und klammerte sich an ihn, und selbst Matt wirkte mitgenommen. »Ich werde nur ein paar Wochen fort sein.« Er rieb Mia beruhigend den Rücken. »Bevor ihr euch umschaut, bin ich zurück.«
Er sah in Dannys ruhiges Gesicht und fühlte wieder den hilflosen, wütenden Frust, der zu seinem ständigen Begleiter geworden war. »Ich werde Mitte Dezember wieder hier sein. Ihr habt die Nummer, die ich euch gegeben habe, damit ihr mich jederzeit anrufen könnt?«
Sie nickte. »Ja. Uns wird’s gutgehen. Robyn hat jemanden gefunden, der die Schulwegbegleitung übernimmt, während du weg bist.«
Ross starrte sie intensiv an.
Danny konzentrierte sich darauf, einen Tropfen Farbe von der Klinke der Haustür zu entfernen.
Er griff sich seine Koffer, warf sich eine lederne Tasche über die Schulter und sagte kurz angebunden: »Dann bis dann.«
»Ja.« Sie öffnete die Tür weit. »Bis dann.«
[home]
Kapitel 18
E s tat weh. Es tat wirklich weh. Es war genau das passiert, was sie hatte verhindern wollen. Danny fühlte seine Abwesenheit so deutlich, als hätte man der Luft
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