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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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oder einen Vogel gewählt hast.«
    Sie schaute ihn über ihre Schulter an. »Was hast du denn erwartet?«
    »Einen Schädel mit gekreuzten Knochen.«
    Sie schlug halbherzig nach ihm, und Ross nutzte ihren Schwung, um sie auf den Rücken zu rollen. Er fing ihre Hände ein, hob sie über ihren Kopf und bedeckte ihren Körper mit dem seinen.
    »Du hast gesagt, ich könnte im Gästezimmer schlafen.«
    »Du wirst nicht im Gästezimmer schlafen.«
    Danny streichelte seinen Unterschenkel mit ihrer Fußsohle. »Nein? Warum nicht?«
    »Weil«, Ross lächelte auf sie herunter, »ich glaube, dass ich Glück haben werde.«
    *
    Was den Sex betraf, passten sie perfekt zusammen. Sie ließen die Vorhänge offen, so dass das Mondlicht in den Raum fallen konnte, und liebten sich noch zwei Mal, bevor sie schließlich einschliefen.
    Ross wachte gegen drei Uhr morgens auf und stellte fest, dass Danny im Schlaf weinte. Sie gab keine lauten Geräusche von sich oder wälzte sich nicht im Bett umher, sondern schluchzte nur leise, während Tränen nasse silbrige Spuren über ihre Wangen zogen. Sie zu beobachten sorgte dafür, dass sein Innerstes sich anfühlte, als hätte jemand darin herumgegraben. Ross berührte sie sanft an der Schulter.
»Danny.«
    Ihre Lider flatterten und öffneten sich. Sie hob den Kopf und schaute verwundert zu ihm auf. »Was …« Dann berührte sie ihre nasse Wange und verzog das Gesicht. »Ich habe davon geträumt, wie ich an die Tätowierung gekommen bin. Weißt du, wer mich herausgefordert hat?«
    »Nella?«
    Sie nickte.
    Ross fing ihr nächstes Schluchzen mit seinem Mund auf und liebte sie langsam und sanft, drückte seinen großen Körper gegen ihren kleineren und versuchte, ihr wenigstens für kurze Zeit die Einsamkeit und die Trauer zu nehmen und gegen das Durcheinander von Zungen, Beinen und Armen auszutauschen – und gegen seine Härte, die tief in ihrer warmen Sanftheit vergraben war.
    Als es vorbei war, schaute er auf Danny hinunter und sagte leise: »Happy Birthday!«
    »Happy Birthday.« Ihre Unterlippe zitterte. »Ich habe dir nichts geschenkt.« Sie hoffte nur, dass er nichts Krasses entgegnen würde, wie zum Beispiel, dass sie sein Geschenk gewesen wäre.
    »Es gibt etwas, das du für mich tun könntest, worüber ich mich wirklich freuen würde«, sagte Ross sanft.
    Danny starrte ihn an. Wer war er? Das Duracell-Häschen?
    »Erzähl mir, wo du meine Socken versteckt hast!«
    *
    Ross erwartete, dass Danny am nächsten Morgen darüber reden wollte, wie es
weiterging
. Frauen wollten immer darüber reden, wie es
weiterging
, nachdem ein Kerl zum ersten Mal mit ihnen geschlafen hatte. Darüber zu reden, wie es
weiterging
, bedeutete nicht, ein beiläufiges Gespräch zu führen, das auf Logik begründet war. Es hieß, etwas bis aufs Letzte zu sezieren, es aus jedem möglichen Blickwinkel zu betrachten, mögliche Ergebnisse der Situation sowohl aus positiver als auch aus negativer Sicht zu prophezeien – und generell etwas, das eigentlich einfach und unterhaltsam gewesen war, in etwas Nerviges und Unangenehmes zu verwandeln. Ross wusste, dass er nicht gerade ein feinfühliger moderner Mann war, aber er war auch kein Neandertaler. Danny war an ihrem Geburtstag durch ein ziemliches Wechselbad der Gefühle gegangen, und selbst er betrachtete das, was ihnen passiert war, als ziemlich große Sache.
    Auf der Rückfahrt über die Harbour Bridge sprach Danny über alles außer darüber, wie es
weiterging
. Sie hatte sich ein Paar seiner zu großen Boxershorts ausgeliehen, und der Anblick, wie sie über den Hosenbund ihrer Jeans hinausspitzten, machte ihn scharf. Völlig verzweifelt und zu seinem ewigen Bedauern sprach
er
an, wie es
weitergehen
sollte.
    »Wie wird es denn mit uns weitergehen, wenn wir einmal zurück sind?«, fragte er.
    Danny schaute ihn ausdruckslos an. »Mit uns?«
    »Ja – mit uns. Oder: War das letzte Nacht eine einmalige Sache, oder haben wir vor, es fortzuführen?«
    »Du meinst … noch mal Sex haben?«
    Ross war verzweifelt. »Ja!« Als Danny nicht antwortete, beschlich ihn langsam eine böse Ahnung, wie es weitergehen würde. »Ein einfaches Ja oder Nein reicht aus«, meinte er schroff.
    »Nein.«
    Ross betete, dass er sich verhört hatte.
»Nein?«
    Danny starrte aus dem Beifahrerfenster. »Nein.«
    Er war fassungslos. »Versuchst du, mir zu erklären, dass du die letzte Nacht nicht genossen hast?«
    »Nein, ich erkläre dir, dass ich es nicht für eine gute Idee halte, es zu

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