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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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den Raum kam.
    Sie eilte an Dannys Seite. »Danny, du siehst schrecklich aus!«
    Danny atmete tief durch. »Danke.«
    »Es ist Zeit, dass Sie gehen«, erklärte Vanessa Ross mit einer Stimme, die deutlich sagte:
Leg dich nicht mit mir an!
    Er fühlte sich zerrissen zwischen der Sorge um Danny und der Angst, sie wieder aus den Augen zu verlieren. »Wir sind noch nicht fertig.«
    »Doch, sind wir«, widersprach Danny leise.
    »Doch, sind Sie«, widerholte Vanessa bestimmt.
    »Ich werde mich bald wieder melden«, erklärte Ross nachdrücklich.
    Als Vanessa die Tür hinter ihm schloss, hörte Ross Danny noch schwach sagen: »Lauf ein, Fabello!«
    *
    Als Jeff ihn wegen einer Einladung zum Abendessen anrief, erzählte Ross, dass Danny fand, er sähe aus wie ein Cockerspaniel.
    »Tut sie das? Warum?«
    »Sie meint, du hättest schöne braune Augen.«
    Jeff lachte leise. »Wie, denkst du, habe ich Christine dazu gekriegt, mich zu heiraten? Und was denkt sie über dein Aussehen?«
    »Das geht dich überhaupt nichts an.«
    »So schlimm, hm?«
    Ross grunzte. »Was bedeutet ›Lauf ein‹? Sie kann ja wohl kaum meinen, ich solle in den Hafen der Ehe einlaufen.«
    »Hat Danny Lawton dir erklärt, du sollst einlaufen?«
    »Hmmm. Gehe ich recht in der Annahme, dass sie mir auch nicht einen Sieg beim Marathon gewünscht hat?«
    »Du hast es kapiert.«

[home]
    Kapitel 3
    D anny kauerte über ihrem Laptop und drückte sanft die Tasten. Es war vier Uhr morgens, und sie recherchierte über den Feind. Falls – wenn – Vanessa feststellte, dass sie verschwunden war, würde Kommandant Cooper sie sofort wieder ins Bett schaffen. Danny machte es nichts aus; es war ganz schön, zur Abwechslung einmal jemand anderen die Verantwortung übernehmen zu lassen. Sie hatte allerdings jeden Versuch zu schlafen aufgegeben, nachdem Vanessa sie zum zweiten Mal geweckt hatte, um sicherzustellen, dass sie nicht bewusstlos geworden war.
    »Wie fühlst du dich?«, hatte Vanessa gefragt.
    »Mein Kopf tut weh.«
    Vanessa gähnte. »Das weiß ich, aber weißt du, wo du bist?«
    »Ich bin in der Hölle, und da gehöre ich nicht hin. Der verdammte Ross Fabello schon, aber ich nicht.«
    »Mit dir ist alles in Ordnung.« Vanessa legte sich wieder hin und schlief ein.
    Danny beobachtete sie von der anderen Seite des Doppelbettes und wünschte sich, sie könnte dasselbe tun. Schließlich gab sie es auf. Die vorsichtigen Bewegungen und Windungen, die sie ausführte, um Vanessa nicht zu stören, warnten Danny schon einmal vor, was sie am Morgen erwarten durfte: Überall auf ihrem Körper hatten sich riesige blaue Flecken gebildet.
    Sie schlurfte an Matts und Mias Schlafzimmern vorbei in die Küche und fuhr den winzigen, schicken, grauen Laptop hoch, den Patrick bei seinem letzten Besuch gekauft hatte – zumindest zur Hälfte gekauft: Danny hatte die Raten übernommen, als Nella gestorben war. Als sie das winzige Gerät zum ersten Mal gesehen hatte, hatte Danny sich Sorgen gemacht, ob Patrick sich zusätzlich zu seinen ganzen Haarpflegemitteln auch noch einen Schminkkoffer gekauft hatte.
    Das Leuchten des Laptops erhellte die Küche. Danny neigte ihren Kopf schräg, um auf den Bildschirm zu schauen; eine Seite ihrer Nase war mehr geschwollen als die andere, und nur so konnte sie etwas sehen.
    Mehrere Dinge an Ross Fabello beunruhigten sie: an erster Stelle, dass er überhaupt hier war, aber auch, dass er überhaupt nicht so zu sein schien wie sein Bruder und auch eine Ausstrahlung besaß, die seinem Bruder völlig gefehlt hatte. Patrick mochte ja besser ausgesehen haben, aber es war offensichtlich, dass sein älterer Bruder das Hirn abbekommen hatte. Danny konnte Leute gut einschätzen und vertraute ihren Instinkten. Ein Blick aus diesen durchdringenden schwarzen Augen hatte ihr klargemacht, dass Ross nicht manipuliert werden konnte wie sein Bruder. Danny hatte Patrick in verbalen Streitigkeiten mühelos in die Tasche gesteckt – obwohl, um fair zu sein, das natürlich auch daran gelegen hatte, dass Patrick ein Idiot war. Dannys Gespräch mit Ross nach dem Unfall hatte gezeigt, dass er durchtrieben und – noch beunruhigender – genauso dickhäutig und unhöflich war wie sie. Dadurch hatte er ihr die besten Waffen genommen und mehr getan, als sie nur auf dem falschen Fuß zu erwischen; er hatte sie auf den Hintern gesetzt. Sie musste sich sammeln und schnell mit einem anderen Aktionsplan aufwarten. Ihren Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass er

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