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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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geliefert. Mike Lawton hatte Rose und seine Töchter verlassen, als sie Teenager gewesen waren, und war zu seiner Frau und den Kindern in England zurückgekehrt. Er hatte seine neuseeländische Familie nie wieder kontaktiert und so auch nicht gewusst, dass Rose ein paar Jahre nach seinem Verschwinden an Brustkrebs gestorben war. Mike hatte nie versucht, Geld zu schicken oder herauszufinden, wie es den Zwillingen ging; er war einfach aus ihrem Leben verschwunden und niemals zurückgekehrt.
    Die Parallelen zwischen der Beziehung von Dannys Eltern und der von Nella und Pat waren beunruhigend. Danny hatte Patrick nicht erreichen können, als sie ihn gebraucht hätte. Der Detektiv hatte herausgefunden, dass Danny die Regie in der Familie übernommen hatte, nachdem ihr Vater gegangen war. Rose und Daniella waren aus demselben Holz geschnitzt gewesen – beide hatten sich keine Gedanken um Geld gemacht, hatten über ihre Verhältnisse gelebt und waren allem ausgewichen, was mit Testamenten, Hypotheken oder Schuldentilgung zu tun hatte. Danny war der Leim gewesen, der alles zusammengehalten hatte.
    Ross konnte verstehen, warum Danny ihm und seiner Familie so feindlich gegenüberstand und warum sie sich solche Sorgen darum machte, dass die Kinder eine Beziehung zu den Verwandten ihres Vaters aufbauen könnten. Sie versuchte, sie davor zu beschützen, so verletzt zu werden, wie sie verletzt worden war, und er musste zugeben, dass ihre Sorgen nicht ganz unbegründet waren. Matt erwartete von Ross das Schlimmste, und Mia träumte vom Unmöglichen. Ross war als Vater nicht geeignet, war es nie gewesen. Er hatte die Reise nach Neuseeland nicht angetreten, um in Patricks Fußstapfen zu treten, obwohl er – wenn man bedachte, was Pat getan hatte – kaum schlimmer sein konnte. Er wollte Matt und Mia nicht dazu verleiten, daran zu glauben, dass er immer dableiben würde, aber das hatte ihn nicht davon abgehalten, das Buch zu lesen, das Matt ihm geliehen hatte, oder das Trampolin zu reparieren.
    Im Haus regte Danny sich langsam mehr und mehr auf. Ross hatte einiges mehr getan, als sich um die Kinder zu kümmern, das Trampolin zu reparieren und die Haustür abzuhobeln. Er hatte die Toilette in Ordnung gebracht!
    Als die Spülung kaputtgegangen war und Danny sich erkundigt hatte, was es kosten würde, sie zu reparieren, war ihr mitgeteilt worden, dass es dieses spezielle Modell schon seit Jahren nicht mehr gab. Nachdem sie sich keine neue Toilette leisten konnte, hatte sie – erfinderisch, wie sie war – einen Schnürsenkel an dem Plastikarm befestigt, der letztendlich die Spülung auslöste. Es war billiger, den Schnürsenkel als das zerbrochene Bauteil auszutauschen.
    »Du hast die Toilette repariert!«, beschuldigte sie Ross, als er nach drinnen kam, um sich zu waschen.
    »Ich habe die Toilette repariert.« Er schob sich an ihr vorbei und ging ins Bad.
    Danny folgte ihm. »Aber das ist eine ganz neue Toilette!«
    Ross beugte sich über das tiefhängende Waschbecken und seifte sich die Hände ein. »Hättest du lieber weiter am Schuhband gezogen?«
    »Nein … aber …«
    »Du bist pathologisch unfähig, einfach danke zu sagen, oder? Glaubst du, es entspricht meiner Vorstellung von Entspannung, am Samstagvormittag ein Klo zu reparieren?«
    »Nein, da bin ich mir sogar ziemlich sicher. Es ist nur, dass ich es auch hätte selbst machen können.«
    Ross schaute über die Schulter zurück und zog eine Augenbraue nach oben.
    »Das könnte ich!«
    »Warum hast du es dann nicht getan?«
    Danny wollte ihm nicht antworten. »Wie viel schulde ich dir?«
    Ross beobachtete sie in dem Spiegel über dem Waschbecken. Sie wirkte angespannt. »Nichts.« Er wandte sich zum Handtuchständer und trocknete sich die Hände ab. »Ich hätte es einfach nicht ertragen, jedes Mal, wenn ich aufs Klo gehe, an diesem verdammten Schuhbändel zu ziehen.«
    Danny stieß den Atem aus, den sie angehalten hatte. »Dein Besuch heute bleibt eine einmalige Aktion, Fabello!«
    Er ignorierte sie und musterte die Vorderseite seines T-Shirts. »Warum hast du dein Pferd B genannt?«
    »Nach dem Buchstaben.«
    Er zog sich das T-Shirt über den Kopf. »Der Buchstabe?«
    Danny beobachtete, wie das rote T-Shirt seine Arme entlangglitt. Auf seinem Rücken waren keine Haare, nur glatte olivfarbene Haut, breite Schultern und eine lange sich verjüngende Wirbelsäule. Das T-Shirt fiel auf den Boden. Der Anblick von vorne war sogar noch besser.
    Ross stemmte seine Hände in

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