Herzkurven
Kopf. »Das ist toll. Wer hat es repariert?«
Matt ging in die Knie und flog noch höher in die Luft, was Mia gefährlich nah an den Rand der Segeltuchmatte warf. Danny öffnete den Mund, um ihn auszuschimpfen.
»Matt!«, schrie Ross. »Ich habe dir gesagt, dass du das nicht machen sollst, wenn Mia bei dir ist!«
Danny beobachtete, wie er auf B, ihrer alten Stute, den Hügel der hinteren Weide heraufkam. Sie hätte schwören können, dass ein Lächeln das Maul des mürrischen Pferdes umspielte.
Ross stoppte das Pferd am Zaun und beobachtete, wie Danny über das Gras auf ihn zukam. Er bemühte sich, sie nicht anzustarren. Sie trug einen kurzen, koketten blauen Rock. Er passte zu ihrer hellblauen Bauernbluse und den flachen Schuhen an ihren Füßen. Sie hatte Beine – hübsche Beine mit schmalen Fesseln. Ross suchte, aber er konnte keine Tätowierung sehen.
Danny hielt am Zaun an. »Was glotzt du so?«
»Ich suche nach den gespaltenen Hufen.«
»Sehr witzig! Was tust du hier?«
B lehnte sich nach vorn und startete einen halbherzigen Versuch, ein Stück aus Dannys Schulter zu beißen. Ross zog den Kopf der Stute zurück. B legte die Ohren an und riss ihren Kopf nach oben.
»Ich sollte dich hochkant rausschmeißen!«, bemerkte Danny. Es war eine leere Drohung, genauso wie Bs Versuch, sie zu beißen. Sie wischte sich grünlichweißen Schaum von ihrem nackten Arm und wiederholte ihre Frage: »Was tust du hier?«
Ross starrte in ihr Gesicht. »Deine Prellungen sind weg.«
Sie beugte sich vor und wischte ihre Finger am Gras ab. »Und, Dummkopf? Was hast du erwartet?«
Nicht das, was er jetzt sah. Sie war immer noch keine Schönheitskönigin, dafür war ihr Gesicht zu kantig, ihre bernsteinfarbenen Augen zu herausfordernd, ihre Kinnpartie zu entschlossen. Aber nahm man alles zusammen, war das Ergebnis – Ross suchte nach dem richtigen Wort – fesselnd. Das schöne Wetter der letzten Zeit hatte helle Strähnen in ihr hellbraunes Haar gezaubert. Die Enden ihrer Haare und ihr Pony waren heute rosa statt blau. Ross nahm an, dass es einfach zu viel verlangt war, dass Dannys Haare auch noch zu ihrer Kleidung passten. Die Bluse, die sie trug, hatte einen relativ tiefen Ausschnitt und kaum Ärmel. Sie schmiegte sich an ihren winzigen Busen und legte die zerbrechlich wirkenden Dellen über ihren Schlüsselbeinen frei.
»Hat dir jemals jemand gesagt, dass es unhöflich ist, jemanden anzustarren?«, provozierte Danny ihn.
»Kannst du dich umdrehen?«, fragte Ross zurück.
Sie beäugte ihn misstrauisch. »Warum?«
»Ich will sehen, ob du einen Schwanz hast.«
»Ha! Als wäre ich hier diejenige, die wahrscheinlich so etwas hat!«
Ross dachte an den Bericht des Privatdetektivs, den Allan Nicholls angeheuert hatte. Allan hatte sich Sorgen um Dannys Pläne gemacht, Ross auszuradieren und an Deryls Schweine zu verfüttern. Ross war mühsam ernst geblieben, während er Allan beruhigt hatte, aber hinterher hatte er den Bericht in sein Apartment mitgenommen, sich ein Glas Merlot eingeschenkt, das Ganze noch einmal durchgelesen und gelacht. Der einzige Teil des Berichts, der ihm keine Freude bereitet hatte, war der, in dem stand, was Danny Vanessa über die Unterhaltung zwischen Matt und Mia erzählt hatte.
Während Ross den Bericht las, hatte sich in seinem Kopf eine Idee für eine Romanhandlung gebildet. Er schnappte sich einen Stift und einen Block und brachte seine Gedanken so schnell zu Papier, wie er nur schreiben konnte. Nach Monaten und Monaten der Dürre stand sein Geist in Flammen; seine Hand kam kaum hinterher.
»Warum trägst du nicht deine Uniform?«, wollte er wissen.
»Ich habe nach der Arbeit noch etwas eingekauft.« Sie stemmte ihre Hände in die Hüften. »Beantworte meine Frage: Was tust du hier, Fabello?«
Der Nachmittag war heiß geworden. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen blauen Himmel, und jenseits der grünen Weiden glitzerte der Pazifik im Sonnenlicht. Ross’ Haare klebten in kleinen Locken an seinen Schläfen, und sein rotes Hemd haftete an seiner Brust. Seine olivfarbenen Haut war dunkler geworden, seitdem Danny ihn das letzte Mal gesehen hatte, was seine Zähne noch weißer erscheinen ließen. Sie nahm an, dass so etwas passierte, wenn man nichts anderes zu tun hatte, als sich in seinem Penthouse zu sonnen und andere Leute zu Tode zu nerven.
Im Gegensatz zu ihm fühlte Danny sich bleich und unattraktiv. Sie beobachtete, wie Ross einen Arm hob, um sich den Schweiß von der Stirn zu
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