Herzkurven
einen dreiprozentigen Inflationsausgleich erhalten hatte, was hieß, dass sein Taschengeld um ganze sechs Cent erhöht worden war. Mia hatte einen ganzen zusätzlichen Dollar bekommen. Ross hatte Mitleid gehabt und Matts sechs Cent auf ganze zwanzig Cent aufgerundet, unter der Bedingung, dass er Matts Leistung in drei Monaten noch einmal bewerten würde. Sobald er es ausgesprochen hatte, fragte Ross sich, was zur Hölle er sich dabei gedacht hatte – dann würde er nicht einmal mehr in Neuseeland sein!
Vorhersehbarerweise wehrte Danny sich zwar gegen die Hilfe, die Ross organisiert hatte, aber nur halbherzig. Nur ein Idiot würde einen kostenlosen Putz-
und
Bügelservice ablehnen. »Mir gefällt die Idee nicht, dass Fremde im Haus sind und meine Sachen durchwühlen.«
»Ich habe ihnen gesagt, dass sie aus deinem Zimmer rausbleiben sollen«, erklärte Ross. »Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass die Putzfrau erleichtert war.«
Sie setzte eine finstere Miene auf. »Wer hat dir gesagt, dass du unsere Wäsche zu einem Bügelservice schicken kannst?«
»Du hast mein Hemd verbrannt. Würde ich die Dinge weiter dir überlassen, liefe ich bald halb nackt durch die Gegend.«
Danny stand kurz davor, ihn darauf hinzuweisen, dass er sowieso dauernd oben ohne herumlief, aber sie wollte nicht darauf aufmerksam machen, dass es ihr aufgefallen war. Ross war attraktiv, wenn er kein Hemd anhatte und den Mund hielt, aber nur weil sie ab und zu das Bedürfnis hatte, die Dienstleistung zu nutzen, hieß das nicht, dass sie eine Mitgliedschaft unterschreiben wollte. »Denk nur daran, dass auch ich in diesem Haus wohne!«, verlangte sie. »Ich werde über das Bügeln hinwegsehen …«
»Wenn man nach dem Haufen Kleidung im Flurschrank geht, hast du das schon seit einer ganzen Weile getan …«
Sie hob ihre Stimme. »Ich werde über die Bügelhilfe hinwegsehen, aber ändere sonst nichts mehr, ohne mich vorher zu fragen!«
Am nächsten Tag kam Danny vom Supermarkt nach Hause, nur um von dem Anblick ihrer Unterhosen begrüßt zu werden, die neben Ross’ Calvin Kleins auf der Wäscheleine hingen. Dafür zu sorgen, dass das Haus geputzt und die Kleidung gebügelt wurde, war eine Sache, aber ihre Unterwäsche zu waschen, ging ihr ein gutes Stück zu weit.
Ross war in der Küche, wo er auf dem Laptop vor sich hin tippte und den abwesenden Gesichtsausdruck aufsetzte, den er beim Schreiben zeigte. Wäre Dannys Killerinstinkt so ausgeprägt gewesen, wie sie sich gern einredete, hätte sie diese Momente zu ihrem Vorteil genutzt. Stattdessen war sie davon fasziniert, den kreativen Prozess im Gange zu sehen, wobei sie ihr Bestes tat, das zu verbergen.
»Wer hat dir die Erlaubnis erteilt, meine Unterwäsche zu waschen?«, wollte sie wissen.
Ross tippte noch ein paar Wörter und sah dann auf. Seine Augen waren wie schwarzer Samt, sanft und nicht scharf gestellt. Er blinzelte langsam und antwortete: »Glaub mir, das Waschen deiner Unterwäsche gibt mir nichts. Der einzige Grund, warum ich beschlossen habe, dass ich das Waschen übernehme, besteht darin, dass ich so sicherstellen kann, dass meine Kleidung nicht in Fetzen oder rosa zu mir zurückkommt.«
Warum hatte sie nicht daran gedacht? Danny schaute aus dem Fenster zur Wäscheleine. »Wie hast du das gemacht?«
»Ich habe die Kleider in die Maschine gesteckt, Waschmittel eingefüllt und sie angeschaltet.«
»Nicht das! Wie hast du eine ganze Maschine Wäsche mit nur einem Dutzend Wäscheklammern aufgehängt?«
»Das waren alle, die ich finden konnte.«
Neue Wäscheklammern zu kaufen gehörte auch zu diesen Dingen, die Danny sich vorgenommen hatte – sie trocknete die Wäsche seit Monaten drinnen auf dem Kleiderständer.
»Warum hast du einen Kissenbezug voller einzelner Socken in der Kommode?«
Danny wünschte sich inständig, er würde aufhören, ihre Schränke zu durchsuchen. »Sockenwaisen.«
Er starrte sie an. »Sockenwaisen?«
»Versuchst du, mir zu verklickern, dass du keine Sockenwaisen besitzt?« Endlich etwas, das die moderne Hausfrau hier nicht kannte! »Jeder hat Sockenwaisen. Ihre Partner sind in der Wäsche in ein paralleles Sockenuniversum gesaugt worden und nie wieder aufgetaucht.«
»Nicht, wenn man sie zusammenbindet.«
»Das ist das Lahmste, was ich je gehört habe! Hast du kein Leben?«
»Hatte ich, aber ich habe es in San Diego gelassen, und meine Socken zusammenzubinden ist nicht lahm, es ist organisiert. Und warum waren im Wäschekorb keine BH s? Da
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