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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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darauf, in beiläufigem Ton zu sprechen. »Dein Dad und ich sind mit dem AC Mailand aufgewachsen. Grandpa Vito ist ein großer Fan. Als wir zum ersten Mal in Italien waren, nahm er Pat und mich zu einem Spiel mit.«
    Matt lag auf dem Bauch auf dem Boden, den Kopf in seine Hände gestützt. Er starrte auf den Bildschirm. »Dad war ein wirklich guter Spieler.«
    Ross musterte seine langen schwarzen Löckchen. »Ja, das war er. «
    »Besser als du?«
    »Um einiges besser. Er war ein Naturtalent.«
    Matt schwieg für ein paar Sekunden. »Dad hat gesagt, ich wäre schlecht.«
    Ross richtete seinen Blick wieder auf den Fernseher. Anstelle von Pats Hals würgte er die Fernbedienung. »Du bist nicht schlecht. Dein Körper wächst nur so schnell, dass dein Gehirn noch nicht nachgekommen ist, deswegen bist du ein bisschen ungeschickt. Dein Dad war in deinem Alter genauso.«
    Matt blickte mit einem skeptischen Gesichtsausdruck über seine Schulter zurück. »Wirklich?«
    »Wenn du mir nicht glaubst, frag Grandpa Vito. Hast du schon einmal Rugby gespielt?«
    »Ja.«
    »Gut, dann kannst du es mir beibringen.«
    »Da bin ich auch schlecht«, erwiderte Matt.
    »Nicht so schlecht wie ich.«
    *
    Mia
betete
Ross an. Sie folgte ihm überallhin und plapperte dabei ständig.
    »Hat sie einen Ausschalter?«, fragte er Danny müde, nachdem Mia ihn um sechs Uhr morgens geweckt hatte, um ihm ihr gesamtes Repertoire an ABBA -Liedern vorzusingen. Ross war kein Morgenmensch, und Mias Wiedergabe von »Dancing Queen« war grauenerregend.
    Danny hielt sich in der Küche auf und versuchte, den Bügelberg abzubauen – eine weitere Hausarbeit, der sie nach Möglichkeit auswich. »Mia öffnet morgens die Augen und den Mund, und so bleibt es dann eigentlich, bis sie abends ins Bett geht.«
    Ross seufzte. »Sie hat genug Energie, um ein Kraftwerk zu betreiben.« Sein Ellbogen hing unter seinem Kinn, während er sich bemühte, sich selbst die Verspannungen aus dem Rücken zu massieren. Die Tage des Sofas waren gezählt. Ross hatte eine nagelneue dreiteilige Couchgarnitur ausgesucht, die ein Sofabett beinhaltete, und extra dafür bezahlt, dass der Liefertermin vorgezogen wurde. Er war allerdings noch nicht dazu gekommen, Danny davon zu erzählen.
    Danny war gerade aus der Arbeit gekommen. Ross ging auf, wie müde sie sein musste, als sie wie vom Autopiloten gesteuert eines seiner T-Shirts aus dem Wäschekorb nahm und anfing, es zu bügeln.
    »Du siehst aus wie Patrick«, erklärte sie ihm. »Du lebst in ihrem Haus. Soweit es Mia betrifft, bist du ihr Ersatzvater.«
    Ross hörte auf, seine Schulter zu bearbeiten. »Ich versuche nicht, Pat zu ersetzen.«
    Das Bügeleisen glitt über sein Hemd. »Daran hättest du denken sollen, bevor du dich entschlossen hast, hier einzuziehen.«
    »Ich bin ihr Onkel.«
    »Onkel – Vater.« Danny hielt inne. »Der einzige Unterschied zwischen dir und deinem Bruder ist, dass du Geld besitzt und nicht einmal vorgibst, bleiben zu wollen.«
    »Ich bin nicht Pat«, entgegnete Ross kühl.
    Danny schüttelte ungeduldig den Kopf. »Du verstehst es einfach nicht, oder?« Der Geruch verbrennenden Stoffes stieg vom Bügelbrett auf. Sie riss das Eisen von Ross’ Hemd und starrte entgeistert auf das dreieckige Brandmal.
    »Du hast mein Hemd ruiniert.«
    Danny hob den Blick und warnte ihn: »Du wirst nicht das Leben meiner Kinder ruinieren!«
    Jeff hatte recht gehabt: Danny war zu Matts und Mias Mutter geworden. Dass er in diesem Haus lebte, machte es Ross unmöglich, unbeteiligt zu bleiben, unmöglich, keine Wut und Schuld zu empfinden, weil Pat so ungezwungen mit seinen Kindern und Dannys Schwester umgegangen war. Er sollte dringend die losen Enden verknüpfen und sich in ein Flugzeug nach Hause setzen, und er musste einen Weg finden, Dannys Gunst zu gewinnen, der seine Absicht nicht zu offensichtlich zeigte. Sie war mit Verpflichtungen überladen, sowohl im Krankenhaus als auch zu Hause. Ross konnte nichts gegen die Arbeit unternehmen, aber zu Hause konnte er helfen.
    Er engagierte eine wöchentliche Putz- und Bügelhilfe. »Glaubt nicht, dass euch das von euren Aufgaben im Haushalt befreit!«, ermahnte er die Kinder. »Ihr seid immer noch dafür verantwortlich, eure Zimmer aufzuräumen. Und ich bin mir sicher, dass Tante Danny jede Menge andere Aufgaben finden kann, um die Lücke zu füllen.«
    Matt und Mia hatten immer noch keine Ahnung, dass Danny nichts von den Leistungsüberprüfungen wusste. Matt war verletzt, weil er nur

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