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Herzschlag der Nacht

Herzschlag der Nacht

Titel: Herzschlag der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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reiten wir nach Phelan House.«
    Beatrix konnte kaum sprechen. »Dies hier hast du für mich gemacht?«
    Er nickte. »Ich fragte Lord Westcliff, ob wir die Nacht hier sein dürfen, und er hatte keine Einwände gegen eine kleine Umgestaltung. Willst du …«
    Mehr konnte er nicht sagen, denn Beatrix flog ihm in die Arme und drückte ihn fest.
    Christopher hielt sie und strich mit den Händen über ihren Rücken und ihre Hüften. Seine Lippen fanden die zarte Haut ihrer Wangen, ihres Kinns und schließlich ihren Mund. Beatrix antwortete ihm blind, benommen vor Wonne und Glück. Als er eine Hand unter ihr Kinn legte, rang sie erschauernd nach Atem. Sein Mund schmiegte sich an ihren, und seine Zunge glitt sanft zwischen ihre Lippen. Christopher schmeckte herrlich, leicht würzig und maskulin. Es war berauschend. Beatrix brauchte mehr von ihn, wollte den Kuss vertiefen und drängte sich dichter an ihn, doch er widerstand ihr mit einem leisen Lachen.
    »Warte. Immer mit der Ruhe, Liebes. Es gibt noch eine Überraschung, die du auf keinen Fall versäumen darfst.«
    »Wo?«, fragte Beatrix matt, während ihre Hände vorn über sein Hemd wanderten.
    Christopher lachte wieder, nahm Beatrix bei den Schultern und schob sie ein Stück auf Abstand. Dann sah er sie mit strahlenden Augen an.
    »Hör hin«, flüsterte er.
    Sobald sich ihr pochendes Herz ein wenig beruhigt hatte, hörte Beatrix Musik. Es waren keine Instrumente, sondern menschliche Stimmen in harmonischem Einklang. Verwundert ging Beatrix zum Fenster, blickte hinaus und lächelte.
    Eine kleine Gruppe von Offizieren aus Christophers Regiment, alle noch in Uniform, stand in Reih und Glied vor dem Haus und sang »Over the Hills and Far Away«, eine ruhige Ballade aus John Gays »Bettleroper«.
    Were I laid on Greenland’s coast,
    And in my arms embrac’d my lass;
    Warm amidst eternal frost,
    Too soon the half year’s night would pass.
    And I would love you all the day.
    Ev’ry night would kiss and play,
    If with me you’d fondly stray.
    Over the hills and far away …
    »Unser Lied«, flüsterte Beatrix, während die schönen Klänge zu ihnen heraufwehten.
    »Ja.«
    Beatrix kniete sich hin und lehnte die Arme auf den Fenstersims. Es war derselbe Fenstersims, auf dem sie so viele Kerzen für einen Soldaten angezündet hatte, der in einem weit entfernten Land kämpfte.
    Christopher hockte sich zu ihr und legte die Arme um sie. Am Ende des Liedes blies Beatrix den Offizieren einen Kuss zu. »Vielen Dank, meine Herren«, rief sie nach unten. »Ich werde diese Erinnerung stets in Ehren halten.«
    Einer der Männer antwortete: »Vielleicht wissen Sie es nicht, Mrs. Phelan, aber der Hochzeitstradition bei der RifleBrigade nach darf jeder aus der Ehrengarde am Hochzeitsabend die Braut küssen.«
    »Was für ein Unsinn«, widersprach Christopher lachend. »Die einzige Rifle-Hochzeitstradition, die mir bekannt ist, ist die, gar nicht erst zu heiraten.«
    »Tja, mit der hast du gebrochen, alter Knabe.« Die Männer lachten.
    »Was ich ihm nicht verdenke«, ergänzte einer von ihnen. »Sie sind eine Augenweide, Mrs. Phelan.«
    »So schön wie der Mondschein«, sagte ein anderer.
    »Ich danke euch«, rief Christopher. »Und jetzt hört auf, meine Frau zu umwerben, und geht.«
    »Wir haben angefangen«, musste einer der Soldaten noch loswerden, »jetzt ist es an dir, die Sache zu beenden, Phelan.«
    Unter reichlich unsittlichen Rufen und fröhlichen Segenswünschen zogen die Rifles von dannen.
    »Sie nehmen das Pferd mit«, sagte Christopher mit einem Lächeln in der Stimme. »Nun kannst du mir also nicht mehr entkommen.« Er drehte sich zu Beatrix, legte eine Hand unter ihr Kinn und hob es behutsam an, sodass sie zu ihm aufsehen musste. »Was ist?«, fragte er sanft. »Was betrübt dich?«
    »Nichts«, sagte Beatrix, die ihn durch einen Tränenschleier sah. »Gar nichts. Es ist nur … Ich habe so viele Stunden hier verbracht, davon geträumt, eines Tages mit dir zusammen zu sein. Aber ich hätte nie zu hoffen gewagt, dass es wirklich geschehen könnte.«
    »Ein klein wenig musst du doch daran geglaubt haben«, flüsterte Christopher. »Sonst wäre es nicht wahr geworden.« Er zog sie zwischen seine gespreizten Schenkel und umarmte sie. Nach einer längeren Weile sagte er leise: »Beatrix, einer der Gründe, weshalb ich seit jenem Nachmittag nicht mehr mit dir so nahe beisammen war, war der, dass ich dich nicht noch einmal ausnutzen wollte.«
    »Das hast du auch nicht. Ich gab

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