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Herzschlagzeilen

Herzschlagzeilen

Titel: Herzschlagzeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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wird leider nichts«, sage ich schneller als nötig und Luke zuckt sichtlich zurück.
    Mist. Warum muss ich immer so unhöflich sein? Luke kann ja auch nichts dafür, dass mir jetzt diese Sache mit Marc in die Quere gekommen ist. Und eigentlich ist er ja neben Nina mein bester Freund.
War
, korrigiere ich mich in Gedanken. Irgendwie ist das nicht mehr so. Von meiner Seite jedenfalls. Irgendetwas hat sich geändert, ich habe nur noch nicht rausgefunden, was es ist.
    »Also gut«, sagt Luke traurig, »dann warte ich mal ab, ob wir uns nicht doch auf der einen oder anderen Veranstaltung ganz zufällig begegnen.«
    Ich nicke und bemühe mich sehr, ihn nicht anzusehen. Ich ertrage es nicht, wenn jemand enttäuscht von mir ist.
    Zum Glück kommt in diesem Moment Herr Piesold und verlangt unsere volle Aufmerksamkeit.
    Zwei Schulstunden später weiß ich so ziemlich über jedes Praktikum in meinem Jahrgang Bescheid. Aber das interessiert mich jetzt überhaupt nicht. So schnell ich kann, packe ich meine Sachen zusammen und hänge meine Tasche über die Schulter. Hoffentlich finde ich Marc sofort irgendwo. Viel Zeit bleibt mir nicht, schließlich muss ich mittags schon wieder in der Redaktion sein und die Meldungen von heute überarbeiten.
    »Wünsch mir Glück«, flüstere ich Nina zu, bevor ich als eine der Ersten aus dem Klassenzimmer stürze.
    »Isa, warte, wollen wir nicht noch für die Schülerzeitung …«, höre ich Luke hinter mir rufen.
    Ich tue so, als hätte ich ihn nicht gehört. Ich bringe es einfach nicht übers Herz, ihn schon wieder anzulügen.
    Als ich endlich auf den Schulhof komme, wimmelt es da schon von Leuten. Große Pause. Hier werde ich Marc nie finden. Genauso gut könnte ich eine Stecknadel im Heuhaufen suchen. Ich bleibe unschlüssig auf der Treppe stehen und lasse meinen Blick über die Köpfe schweifen. Keine schwarzen Wuschellocken weit und breit. Jedenfalls nicht so schöne, wie Marc sie hat, korrigiere ich mich in Gedanken. Nach einer Weile kommt auch Nina nach draußen.
    »Na? Nicht gefunden?«
    Ich schüttele den Kopf. »Und so werde ich ihn auch nicht finden. Genau genommen wissen wir ja nicht mal, ob er heute überhaupt in der Schule ist«, gebe ich zu bedenken.
    Nina überlegt einen Moment, dann grinst sie mich an.
    »Das werden wir gleich wissen. Warte hier.«
    »Was hast du vor?« Kritisch forsche ich in Ninas Gesicht nach einer Antwort, aber meine allerbeste Freundin lacht nur und verschwindet im Inneren des Schulgebäudes.
    »Bleib einfach, wo du bist«, ruft sie mir noch über die Schulter zu, dann ist sie weg.
    Ich kann sowieso nichts anderes machen, als hier weiter zu warten. Spätestens nach der Pause werden alle an mir vorbeimüssen, um wieder in die Schule zu gelangen. Vielleicht habe ich ja Glück und Marc taucht dann hier auf.
    In dem Moment tönt eine Lautsprecherdurchsage über den Schulhof: »Marc Behrendt wird gebeten, sich sofort beim Hausmeister zu melden. Der Schüler Marc Behrendt bitte.«
    In Gedanken verspreche ich Nina drei Portionen Mango-Eis, als ich Marcs schwarzen Haarschopf auf das Schulgebäude zukommen sehe. Er hat es ziemlich eilig, deshalb lasse ich ihn erst mal an mir vorbeilaufen. Mich ihm jetzt in den Weg zu stellen, erscheint mir doch zu auffällig. Marc ist ohnehin so konzentriert, dass er mich gar nicht wahrnimmt. Fast kann ich seinen Arm berühren, als er das Schulgebäude betritt, und irritiert stelle ich fest, dass allein seine Nähe mein Herz irgendwie schneller schlagen lässt.
    Ich beeile mich, hinter ihm ins Gebäude zu schlüpfen. Der Hausmeister hat einen eigenen kleinen Raum mit einem großen Glasfenster, hinter dem er in der Pause sitzt und den Schülern belegte Brötchen und Süßigkeiten verkauft. Ich sehe, wie Marc aufgeregt mit dem Hausmeister debattiert, während dieser nur bedauernd mit den Schultern zuckt und den Kopf schüttelt. Von Nina ist weit und breit nichts mehr zu sehen.
Jetzt, Isa
, flüstere ich mir zu und nehme meinen ganzen Mut zusammen.
    »Hi, Marc«, sage ich und versuche, so locker wie möglich zu klingen.
    Marc fährt herum und starrt mich an.
    »Kennen wir uns?«
    Ich schaue ihm direkt in seine wunderschönen blauen Augen und unter seinem Blick werden meine Knie schlagartig weich wie Pudding. Meine Güte, was ist nur mit mir los? Fast hätte ich hilflos gekichert, aber ich schaffe es gerade noch, mich nicht wie eine durchgeknallte Zwölfjährige zu benehmen.
    »Ich glaube schon.« Ich versuche, so zerknirscht wie

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