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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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Reiter mit einer Büchse in Händen.
    Das Herz des Banditen verkündet nun der Schriftzug, gefolgt von einer Liste berühmter Namen, die mit Gabriel Winters beginnt.
    »Du hast es geschafft!«, kreischt Maddy.
    »Beruhig dich«, sagt Richard und legt ihr sacht die Hand auf den Bauch. »Du musst an deinen Blutdruck denken.«
    »Scheiß auf meinen Blutdruck«, erwidert Mads. »Meine beste Freundin ist im Fernsehen! Das ist doch affengeil.«
    Richard zuckt zusammen.
    »Entschuldige, Schatz.« Mads wirkt wenig reumütig und zwinkert mir hinter seinem Rücken zu. »Muss an meinen Hormonen liegen.«
    »Gabriel sieht echt gut aus mit der dunklen Perücke«, bemerkt Ollie. »Und er hat hart gearbeitet für die Rolle. Er schwimmt viel besser als vorher.«
    »Er hat gedacht, die Reitstunden bei Mrs. M wären sein Ende«, berichte ich. »Frankie meint, Gabe hätte wochenlang gelitten wie ein Tier.«
    Wir verstummen und konzentrieren uns auf den Film. Es ist ein wirklich eigenartiges Erlebnis, diese Figuren, mit denen ich im Geiste gelebt und gesprochen habe, nun als reale Menschen vor mir zu sehen.
    Als Gabriel die Kutsche anhält und man seine schlanken muskulösen Beine in den engen Reithosen sieht und die saphirblauen Augen, in denen die Leidenschaft für Millandra glimmt, würde ich am liebsten vor Erleichterung in Tränen ausbrechen. Den Drehbuchautoren und Produzenten ist es tatsächlich gelungen, meinen Roman in einen überzeugenden Film umzusetzen. Jake wirkt gefährlich und verführerisch, und die junge Schauspielerin, die aus Fernsehserien bekannt ist, sieht zart und zerbrechlich aus.
    »Es ist richtig gut geworden!«, sage ich. Ich bin so dankbar, dass mir fast schwindlig wird.
    »Na klar.« Ollie lächelt mich an. »Das sag ich dir doch schon seit einem halben Jahr.«
    Ich denke zurück an die Wochen, in denen wir mit unserem Campingbus umhergereist sind, und an die vielen Gespräche bis spät in die Nacht, während wir uns in den Armen lagen und den Sternschnuppen am Himmel nachsahen. Es war wie früher, als wir einfach Freunde waren – nur besser.
    Ich muss euch jetzt wohl nicht erklären, weshalb.
    »Ist es nicht komisch, dass Gabriel seit seinem Coming-out noch beliebter geworden ist?«, bemerkt Mads und tunkt ein Stück Rote Bete in Kondensmilch. »Und er hat so viel Zeit vergeudet, weil er Angst hatte, seine Karriere zu ruinieren.«
    »Aufrichtigkeit ist immer der beste Weg«, verkündet Richard scheinheilig. Interessanterweise kann er mir dabei nicht in die Augen schauen.
    Aber es ist wirklich unglaublich, wie rasant sich Gabriels Beliebtheit seit seiner Offenbarung in This Morning gesteigert hat. Für die Klatschpresse war das Outing natürlich ein gefundenes Fressen, aber Seb hat die ganze Sache so souverän gehandhabt, dass Gabriel in jeder Hinsicht eine hervorragende Figur machte.
    Woran ihm gewiss viel gelegen war.
    Jedenfalls schadete es seinem Image nicht das Geringste, dass er am Ende an der Schulter des Talkshowmoderators in Tränen ausbrach. Die Screaming Queens sind so angesagt, dass er obendrein als enorm cool gilt, seit seine Beziehung mit Frankie bekannt wurde. Inzwischen haben die beiden ihre eigene Reality-Fernsehshow, hängen mit Elton John und seinem Ehemann ab und gehen mit Posh und Beckham shoppen. Und man hört das Gerücht, dass sie sich nächsten Monat vor laufenden Kameras in This Morning das Jawort geben wollen. Derzeit posiert Frankie in Gabriels idyllischem Haus für Fotoshootings diverser Klatschblätter und macht sich dabei tausendmal besser als ich.
    Mag also sein, dass Richard mit seinen Predigten über Aufrichtigkeit doch recht hatte.
    »Schsch!«, macht Guy und beugt sich so weit vor, dass er Gabriel förmlich dabei behilflich sein könnte, Millandra aus der führerlosen Kutsche zu retten. »Ich will das sehen!«
    Von da an betrachten wir den Film in angemessener Stille, und ich kann immer noch nicht fassen, was ich da sehe. Von meinem Gekritzel im Heft von Wayne Lobb bis hin zu den Schnipseln, die James aus dem Fenster warf – es hatte nie den Anschein gehabt, als würde dieses Buch jemals veröffentlicht werden. Vielleicht ist der Weg übers Fernsehen wirklich der richtige.
    Allerdings habe ich ein Problem.
    Ich habe seit Monaten kein Wort mehr geschrieben.
    Ich habe Angst, dass ich es verlernt habe.
    Ich habe Angst, dass es nicht mehr funktioniert.
    Am nächsten Morgen stehe ich schon mit den Fischern auf, die draußen herumlärmen und mit ihren lauten Booten aufs Meer

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