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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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gesagt, dass irgendwer da im Wald ein Blutbad angerichtet hat. Glaubst du, jemand hat Frau Schulze etwas angetan? Möglicherweise der, der schon auf sie geschossen hat? Meinst du wirklich, dass sie noch lebt?“
    „Keine Ahnung, Frau Dr. Serafin hat es nicht ausgeschlossen und solange sollten wir verdammt noch mal so tun, als lebe sie noch. Los jetzt, ruf Pinell an, wir haben keine Zeit zum Quatschen.“
    Kunze legte auf. Nadja richtete sich auf und klopfte auf Wolfs Schulter. „Ich kann wirklich schlecht einschätzen, wie viel Blut hier ist und möchte mich auch nicht festlegen. Dieser blöde Regen trägt auch nicht gerade dazu bei, die Sache besser zu machen. Er verwässert den Eindruck. Ich denke, ich haue jetzt ab Richtung Stadthagen zur Rechtsmedizin. Da kann ich euch nützlicher sein. Vielleicht finde ich noch Haut reste oder Knochensplitter, damit wir wissen, wo dieser Irre sein Messer angesetzt hat oder was er auch immer benutzt hat.“
    Diese Vorstellung war zu viel für Hetzer. Er schwankte und konnte sich gerade noch am Baum abstützen.
    „Soll ich doch hierbleiben? Geht es dir nicht gut?“
    „Nee, nee, fahr du mal, ich habe schon den ganzen Tag Migräne. Da muss ich durch.“
    „Okay, zum Glück haben wir wenigstens Vergleichsproben von Frau Schulze. Dann wissen wir bald, ob es tatsächlich ihr Blut ist.“ Hetzer nickte kraftlos und setzte sich ein paar Meter weiter auf einen Baumstumpf.
    „So, so, Migräne“, dachte Peter Kruse, so nannte man das wohl jetzt, was einem Kopf und Magen verdrehte.
    „Warte“, rief er Nadja hinterher, „ich bringe dich zum Auto. Wer weiß, ob der Täter hier noch irgendwo im Wald lauert.“

Wolfs Gedanken
    Doch keiner von beiden konnte sich im Entferntesten ausmalen, was in Wolf vorging. Wie sollten sie auch.
    Es war für ihn selbst nicht vorauszusehen gewesen, dass er mit einem Mal so intensiv für einen Menschen fühlte, den er kaum kannte.
    Was war das, was mit ihm geschehen war? Oder in ihm? Er hatte das nicht beeinflussen können. Es hatte ihn erwischt, wie eine riesige Flutwelle. Daraus hätte nur sie ihn retten können. Aber sie war fort.
    Als er an dieser grausigen Stelle an dem Baum gelehnt hatte, war es ihm, als habe er an ihrem Grab gestanden. Die Hoffnung schwand. Sie verlebte sich in dieser glitzernden roten Fläche. Nur ein Funke blieb irgendwo in der Tiefe. Er selbst glaubte zu wissen, dass sie das nicht überlebt haben konnte. Aber vielleicht war das auch die Angst. So viel Rot überall. Es konnte nur ihr Blut sein, dachte er. Und wieder starb ein Stückchen von ihm selbst.

Nachtgedanken
    Anke war völlig erschöpft, als sie endlich gegen halb eins ins Bett fiel. Sie war nicht mehr die Jüngste und Anstrengungen waren einfach nichts für sie. Sie nahm sich vor, das Leben demnächst etwas ruhiger angehen zu lassen.
    Sie musste sich jetzt auch wieder mehr um Heiner kümmern. Er war so blass in letzter Zeit. Er arbeitete einfach zu viel. Seine Frau schien nicht wirklich auf ihn zu achten. Vielleicht lag ihr nicht mehr so viel an ihm.
    Ankes Gedanken kreisten. Sie sah sich an seiner Seite, liebevoll, rücksichtsvoll, ihn umsorgend wie sie es hier in der Praxis tat. Er konnte das doch vierundzwanzig Stunden am Tag haben. Warum erkannte er das nicht?
    Sicher, er war sehr verantwortungsvoll. Er würde seine Frau nicht im Stich lassen, selbst wenn er erkannt hatte, dass Anke und er viel besser zusammenpassten.
    Sie sah es an seinen Augen. Zwischenzeitlich hatte sie gedacht, er habe sich von ihr entfernt, aber heute hatte er sie wieder so angesehen wie früher. Da war ihr Herz dahingeschmolzen. Selbst wenn sie ihn nur von Ferne lieben konnte, sie würde alles für ihn tun.
    Alles, damit es ihm gut ging und alles, damit er merkte, dass er zu ihr gehörte.

Der Duft des Blutes
    Die Hunde hatten das Blut schon von Weitem gerochen. Sie waren begierig darauf, die Stelle zu erreichen.
    Holger Pinell und sein Kollege gaben den Tieren die Möglichkeit, den Geruch intensiv aufzunehmen, indem sie ein Taschentuch mit dem Blut tränkten und die Hunde daran schnüffeln ließen. Sofort begannen die belgischen Schäferhunde in der nahen Umgebung zu suchen und entfernten sich mit ihren Hundeführern von der Blutstelle.
    Eine Spur schien in die Richtung zu gehen, aus der Hetzer und Kruse gekommen waren, die andere in Richtung Straße.
    Hetzer hatte Pinell kurz informiert, doch das meiste wusste er schon von Schichtführer Kunze. Pinell hatte etwas Bedenken wegen des

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