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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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da und hab Marie-Sophie befragt. Dieser Hund hat unter dem Tisch gelegen. Das ist ein Hovawart. Es gibt hier nicht so viele von der Sorte. Und das hier ist definitiv einer!
    Ich nehme sie nachher mit zu mir. Sag Seppi, er soll den Tierschutz wieder abbestellen.“ Aisha ließ sich die Ohren kraulen.
    In Peters Kopf ratterte es. Was hatte Wolf da gesagt?
    Er habe „Marie-Sophie“ befragt, nicht „Frau Schulze“.
    In ihm keimte ein Verdacht. Zum Glück hatte kein anderer das mitgekriegt.
    „Seppi“, rief Peter in Richtung Licht.
    „Ja?“
    „Du kannst die Tierfänger anrufen. Sie können zu Hause bleiben.“

    „Wieso?“
    „Hetzer reicht eine Frau zu Hause nicht. Er nimmt diese haarige Schönheit mit.“
    „Von mir aus kann er zehn von der Sorte haben.“ Peter lachte und dachte dann etwas wehmütig daran, dass er wenigstens gerne eine hätte. Groß, blond mit einer wirren Frisur.
    Als eben jene junge Dame mit einer Taschenlampe den Weg entlangkam, riss Hetzer sich von Aisha los und ging ihr entgegen. Doch Kruse war schneller. Von irgendwoher hatte er einen Schirm aufgetrieben. Diesen hielt er jetzt über Nadja, die ihm sofort einen Schubs gab.
    „Geh weg mit diesem blöden Ding. Denkst du, ich bin aus Zucker?“
    „Ich wollte nicht, dass deine Frisur zerstört wird!“ Peter musste sich das Lachen verkneifen unter Nadjas bösem Blick.
    „Schluss jetzt!“, sagte Wolf mit solchem Nachdruck in der Stimme, dass die beiden ihre Frotzeleien einstellten. „Das könnt ihr privat austragen.“
    „Ist ja schon gut.“ Peter schüttelte den Kopf und murmelte noch etwas, das Hetzer nicht verstand.
    „Nadja, wir brauchen deinen rechtsmedizinischen Sachverstand bei einer schwierigen Frage. Kannst du mal mitkommen?“
    Sie nickte, er ging voran.
    Als sie beim Zelt ankamen und Seppi für einen Moment aus dem Licht ging, erschrak selbst Nadja vor dem Stillleben, das sich aus Blut auf den Boden gezeichnet hatte.
    „Ui, das ist heftig“, sagte sie und ging in die Hocke.

    „Ja“, sagte Seppi, „du glaubst gar nicht, wo ich noch überall Blutspuren gefunden habe. Und siehst du diese Spritzer da an den Baumstämmen?“
    Nadja richtete ihre Taschenlampe direkt auf den unteren Teil der Buchen. Es war zwar hell, aber im direkten Lichtkegel konnte sie die Spuren auf der Rinde noch genauer sehen.
    „Das deutet auf jeden Fall auf eine arterielle Blutung hin und das wieder erklärt auch diese Menge.“ Hetzer schluckte unmerklich und fragte:
    „Meinst du, wir müssen davon ausgehen, dass das Opfer nicht mehr lebt? Kannst du ungefähr abschätzen, mit welcher Menge Blut wir es hier zu tun haben?“
    „Puh, Hetzer, du stellst Fragen! Das ist jetzt ein bisschen wie Kaffeesatzleserei. Es kommt darauf an, wie schwer ein Mensch ist, ob es Mann oder Frau ist und so weiter. Da kann die Literzahl schon so zwischen vier und mehr als sechs variieren.“
    „Geh mal von einer Frau so um die fünfundsechzig Kilo aus.“
    Nadja legte die Stirn in Falten, bewegte die Lippen und sagte dann: „Nach meiner Rechnung müsste sie so knapp vier Liter Blut haben. Dann könnte das hier – sie zeigte auf den Boden – schon kritisch sein, falls das alles nur Blut ist.“ Sie ging wieder in die Hocke.
    „Aber mich wundert noch etwas. Guckt mal hier in den Stellen, wo sich das Blut etwas gesammelt hat.“ Sie zog einen Latexhandschuh über, nahm den Finger und rührte in einer Steinmulde. Dort hatte sich eine kleine Blutpfütze gebildet. „Seht ihr, was ich meine? Völlig verwässert, aber nicht richtig geronnen und kaum klebrig. Ich nehme an, du hast ausreichend Proben genommen, Seppi?“

    „Aber sicher doch, meine Teuerste! Von verschiedenen Stellen und unterschiedlichsten Untergründen.
    Ein paar Haare und einen Stofffetzen hätte ich noch zu bieten fürs Erste.“
    „Wunderbar, dann werde ich mir jetzt mal die Nacht um die Ohren schlagen. Falls die Verletzung doch nicht letal war, sollten wir das Opfer rasch finden. Habt ihr eine Ahnung, wer es sein könnte?“ Hetzer nickte. In diesem Moment vibrierte sein Handy in der Hosentasche.
    „Hallo Wolf, wir konnten diese Frau Schulze nicht zu Hause erreichen. Alles dunkel und still.“
    „Kunze, wir brauchen dringend Holger Pinell und seinen Kollegen mit den Spürhunden. Kannst du das bitte organisieren? Es könnte sein, dass ein Leben davon abhängt.“ Hetzer sagte dies so dringlich, als ob das seine davon abhinge.
    „Ist gut, Wolf, ich tue, was ich kann. Die Kollegen haben schon

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