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Heuchler

Heuchler

Titel: Heuchler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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machte es ihm immer schwerer, doch dank seiner Kunststoffsandalen war es kein Problem, zwischendurch auch ein paar Meter durch das Wasser zu waten, um die schwierigen Stellen zu überbrücken. Auch die dabei entstehende Abkühlung tat, trotz der hier immer noch kühlen Morgenluft, gut. Immer steiler führte ihn der Bach hinauf, bis er schließlich eine kleine Lichtung erreichte, wo er bei einer kurzen Rast den Blick über das Tal genoss. Auch der Ort mit seinem kleinen Hafen war gut zu sehen und Felix glaubte sogar erkennen zu können, wie einer der Angler dort einen Fisch an Land zog.
Es war spät geworden, und da ihm nun schon länger kein Schaum mehr entgegengekommen war, beschloss er umzudrehen.
Oberhalb der Lichtung brach ein Ast und Felix fuhr herum, konnte aber bis hinauf zu der Felskante, die sich ein Stück höher quer über den Hang zog, nichts erkennen. Er stand auf, um besser sehen zu können, und im selben Moment rollten kleine Steinchen über die Kante und verschwanden in dem darunter wuchernden Dickicht. Felix wechselte die Position, konnte aber immer noch nichts erkennen. Hoffentlich kein Elch, dachte er, und ahnte nicht, dass ihn nur zehn Meter von einer viel schlimmeren Gefahr trennten. Noch einmal knackte ein Ast, dann raschelten Blätter und Stille kehrte ein. Unheimlich Stille, wie er sich einbildete. War der Wald vorher nicht viel lebendiger gewesen? Hatten nicht Insekten gezirpt und Vögel ihr Morgenlied gezwitschert? Felix wurde erst mulmig und dann unheimlich. Jetzt fiel ihm auch ein, dass keiner zu Hause wusste, wo er war und wenn ihm etwas passieren sollte, würde es ewig dauern, bis man ihn hier oben finden würde … wenn man ihn überhaupt finden würde.
Er drehte sich um, und hätte er sich nicht die Hand des Alten auf seinen Mund gedrückt, er hätte geschrien. Einen halben Meter hinter ihm stand wieder der alte Mann vom See und deutete ihm leise zu sein. Felix nickte, worauf die Hand seinen Mund wieder freigab. Das Herz schlug ihm bis in den Kopf und Panik stieg in ihm hoch. Einzig beruhigend war, dass der Alte inzwischen einen großen Schritt zurückgetreten war, dann den Finger vor den Mund hielt und anschließend nach oben deutete. Felix wusste zwar wieder nicht genau, was ihm der Alte sagen wollte, nickte aber zustimmend.
Der Alte lächelte und machte eine Geste, die Felix als großes Gesicht oder eine große Nase deutete, dann endlich fiel der Groschen. Meint er etwa, dass dort oben ein Elch ist? Felix tat so, als würde er auf vier Beinen laufen, was der Alte mit einem heftigen Kopfnicken quittierte. Dann drehte er sich um und ging auf einen schmalen Pfad zu, den man nur erkannte, wenn man wusste, dass es ihn gab. Kurz vor den ersten Büschen blieb er stehen und winkte Felix zu sich. Dieser warf noch einen letzten Blick nach oben und folgte ihm anschließend in den Wald hinein. Die Ansage seines Vaters, mit niemandem mitgehen zu dürfen, galt bestimmt nur für die Stadt und nicht für diese Wildnis!
Der Alte bewegte sich hier wie selbstverständlich und Felix hatte Mühe ihm hinterherzukommen. Immer wieder kreuzten sie den Bach, was Felix etwas beruhigte, da er bereits nach der zweiten Wendung die Orientierung verloren hätte. Schon nach fünfzehn Minuten endete der Wald so unvermittelt, dass sich Felix die Hand vor seine Augen halten musste, um nicht von der noch immer tief stehenden Sonne geblendet zu werden. Der Pfad endete fast genau hinter dem Ferienhaus und nur wenige Meter vor ihm war die Glaswand, hinter der seine Schwester gerade im Pool badete. Der Alte klopfte ihm kurz auf die Schulter, drehte sich um und verschwand wieder im Wald.
»Felix? … Felix, Frühstück!«, hörte er seinen Vater rufen.
Kurz darauf saßen alle zusammen am Tisch und Felix erzählte von seinem morgendlichen Abenteuer. Mike war natürlich absolut nicht begeistert, und wären sie in Nürnberg gewesen, es hätte richtig Ärger gegeben. Da er aber die Urlaubsstimmung nicht verderben wollte, beließ er es bei der Ansage, dass Felix sich morgens nur noch im Umkreis des Hauses aufhalten durfte und ihn sofort holen musste, wenn dieser alte Mann noch einmal auftauchen sollte. Dieser hatte zwar Felix heute geholfen, doch Mike wusste aus seiner Erfahrung, dass es oft so anfing und dann übel für die Kinder enden konnte.
Nachdem dies geklärt war, fragte Katja: »Was machen wir denn heute?«, und noch bevor jemand etwas sagen konnte, lautete Mikes Antwort: »Nicht Autofahren!«
Petra sah ihn verwundert

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